Nach einer praktisch staufreien Anreise sind wir im Jahresurlaub und damit auch im Trainingslager angekommen.
Das Hotelareal ist mehr als vielversprechend und nachdem wir uns einen ersten Eindruck verschafft haben, steht schnell fest…hier können wir es gut aushalten. Einen beachtlichen See gleich vor dem Fenster steht unser Entschluss. Geschwommen wird morgens. Ob es jeder Morgen wird, zeigt sich noch.
Es wird auf jeden Fall dieser Morgen.
Soviel ist klar.
Da mit 100%iger Sicherheit kein anderer der Hotelgäste einen Schwimmneopren mit hat, und circa 80% aller Anwesenden
noch nicht mal wissen, dass es so etwas überhaupt gibt, machen wir also die Show. Der Weg zum Schwimmeinstieg führt quer über die Liegewiese. Neben den Schiffsanhängern, an der schwimmenden Sauna, geht’s dann rein.
Mit halb angezogenem Neo spazieren wir also zum See.
Ich fühle mehrere ungläubige Augenpaare im Rücken. Wir ziehen uns auf dem Steg richtig an und spontan stelle ich fest, dass wir uns bisher nicht mit der Wassertemperatur auseinander gesetzt haben.
Das gibt eine spannende Sache.
Ich stecke meinen Fuss in den See. Puh, das sind so 15Grad. Ziemlich frisch. Aber weil wir die Neos jetzt schon anhaben, gibts auch kein zurück und wir gehen in den unbekannten See. Die Sicht ist wie in Langen, vielleicht so 50-70cm, nicht mehr.
Kalt ist es.
Wir schwimmen bis zur bewaldeten Insel. Die ist laut Karte 600m weit weg vom Ufer. Ich bin nervös, hier gibt es auch Schiffsverkehr. Ich navigiere also nicht nur, ich sichere auch. Und ich schau mir die Natur an. Hier haben die Haubentaucher Junge und die Alten zeigen ihnen die Welt. Sehr idyllisch. Und das beim schwimmen.
Der grosse unbekannte See hat malerische Seiten. Und er schüchtert mich ein bischen ein.
Der Herr Zeugwart hängt mich bei unserem sportlichen Ausflug mehrfach ab und wartet dann am Ausstieg wieder auf mich. Mir ist spontan klar, dass die grosse Seerunde in Langen gegen dieses morgendliche Schwimmtraining Kindergeburtstag ist…und ich glaube, darüber ist sich der Zeugwart auch im Klaren.
Als wir zurück auf dem Steg die Neos ausziehen, regnet es leicht. Aber kalt ist es erfreulicherweise nicht. Trotzdem finde ich den bereitgelegten Bademantel herrlich.
Wir tragen die klatschnassen Anzüge zum Haus und der freundliche Empfangsmitarbeiter hängt Sie zum trocknen in die Waschküche. Das ist ihm ganz bestimmt noch nie passiert, und trotzdem passt es prima.
Wahrscheinlich entdeckt das Hotel viel mehr Möglichkeiten Gäste zu locken, während unseres Aufenthaltes.