Der Morgen in Dallas beginnt für uns sportlich. Der Zeugwart testet alle Geräte im Fitnesscenter des Hotels und hat beim letzten auch tatsächlich Glück. Es funktioniert wie es soll und gibt nicht auf. Prima. Ich gehe schwimmen. Zumindest mal kurz. Im Anschluß an mein Training ist der Pool für „maintenance“ gesperrt. Ich mache mir einfach mal keine Gedanken und bin sicher, dass es der Whirlpool ist, um den es geht. Da hat nämlich jemand Schaumbad reingekippt. Der Schaum war gut in der Produktion, als ich schwimmen war. Herrlich anzusehen.
Nach unserem Frühsport geht’s zum Frühstück und im Anschluß in die Stadt. In Dallas gibt es jetzt nicht soviel zu sehen, aber doch genug um sich einen Tag rumzudrücken. Der Zeugwart findet einen extrem zentralen Parkplatz der versichert, man könne den ganzen Tag für 5USD parken. Das Auto haben wir also schon mal unter und der eine Block zur Dealey Plaza ist schnell gelaufen. Heute ist T-Shirt Tag, denn selbst der Wind, der ab und an rumbläst, ist warm.
Wir spazieren über die Dealey Plaza und meine Erinnerung an den JFK Film mit Kevin Costner kommt zurück. Ich habe das hier alles tatsächlich schon mal gesehen! Im Film halt. Aber ich kann mich trotzdem ganz gut erinnern. Hier wurde John F. Kennedy erschossen und warum auch immer, sind die Schüsse mit Kreuzen auf der Strasse markiert. Und es gibt wahrhaftig Touristen, die sich mitten auf die Strasse stellen um ein Foto zu machen. Sie wollen genau dort stehen, wo der 35. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika erschossen wurde. Was ist da bloß los mit den Menschen? Oder was ist vielmehr los mit mir? Dass mich das heute immer noch erschüttert, obwohl es lange vor meiner Zeit passiert ist? Dass ich mich nicht mitten auf die Strasse stellen will? Mit wem stimmt was nicht?
Wir besuchen das 6th Floor Museum im ursprünglichen Texas School Book Deposetory und verbringen gefühlt viele Stunden auf den Spuren von JFK, seinem Leben und dem Attentat. Das Museum ist im 6. Stock des Gebäudes, weil von hier aus der vermeintliche Attentäter Lee Harvey Oswald aus dem Eckfenster John F. Kennedy erschossen hat. Die Ecke mit den Karton hinter denen er sich verschanzt hat und wo er sein Gewehr abgelegt hat, ist erhalten und eingeglast. Alles sieht so aus wie an jenem 22. November 1963. Man hat alles wieder genauso hergerichtet. Wenn die Menschen könnten, würden sich sich wahrscheinlich auf die Kartons setzen und Bilder machen. Fotografieren ist hier allerdings verboten. Allerdings halten nur wir uns dran. Alle anderen fotografieren fröhlich.
Und ich versuche mich an etwas zu erinnern, was es niemals zu erinnern gilt, weil es lange vor meiner Geburt passiert ist. Erinnern ist also das falsche Wort. Trotzdem machen Bücher, Videos und Zeitungsartikel das Attentat und damit auch das Ehepaar John und Jacqueline Kennedy total lebendig. Es ist, als wäre ich 1963 doch dabei gewesen. So genau weiß ich über die historischen Ereignisse Bescheid. Dieses Leben , der Dallas Besuch und der jähe Tod sind mir hier unheimlich präsent. Das Museum ist großartig und die Dealey Plaza ist kaum verändert. Lediglich die Bäume sind gewachsen. Es ist ja auch schon eine Weile her.
Da wir mittlerweile bereits weit voran geschritten sind in unserem Tagesablauf, gehen wir erst mal etwas essen. Im Anschluß übe ich Lassowerfen. Ausgiebig. Während der Zeugwart liest und sich mental auf unser Abendprogramm vorbereitet, nutze ich die Gelegenheit. Lasso werfen können kommt eben eindeutig von Lasso werfen üben und so muß ich eben ein bisschen Zeit investieren. Der Zeugwart organisiert noch einen Pylon, so dass ich auch tatsächlich ein Ziel zum fangen habe. Und gegen Ende der verfügbaren Übungszeit klappt es auch tatsächlich ganz gut. Ich werde doch ein Cowboy. Irgendwann.
Jetzt muß das Lasso ins Auto und wir laufen zum American Airlines Center. Hier spielen heute Abend die Dallas Mavericks Basketball und Daniel hat uns Tickets besorgt. An der Mittellinie. Bevor man zu seinem eigenen Platz geht, kann man sich allerdings noch die Spieler beim aufwärmen bzw. trainieren ansehen. Und zwar ganz unten, direkt am Spielfeldrand. Das ist ja spannend.
Im Andenkenladen bestaunen wir die zahlreichen Trikots, Shirts und Pullis und vor allem die entsprechend Preise derselben. Nicht nur der Stadioneintritt kostet, sondern sich mit Fankleidung einzudecken ist auch nicht ohne. Echte Fanliebe eben.
Leider habe ich von Basketball wenig Ahnung. Natürlich weiß ich, dass der Ball in den Korb muß, aber dann hört es fast schon auf. Der heutige Abend trägt allerdings auch nicht dazu bei, dass ich zum Fan oder regelmäßigen Schauer werde. Zusätzlich verlieren die Mavericks, das hilft natürlich auch nicht wirklich weiter.
Unser Urlaub neigt sich nun dem Ende zu. Wir werden morgen von Dallas zurück nach Houston fahren um dann von dort wieder gen Heimat zu fliegen. Wir können auf einem wunderbar erholsamen und spannenden Urlaub zurückblicken und Texas als Urlaubsziel wirklich aus vollem Herzen empfehlen. Wer Hilfe bei der Planung benötigt, wendet sich am Besten an Daniel von Amerika-ich.com, das ist eine mehrfach positiv erprobte Adresse, bei der wir bislang noch nie auf die Nase gefallen sind. Tolle Reiseplanung, prima Ideen und Tipps sowie nicht zu unterbietbare Preise. Perfekt.