Obwohl wir heute später als sonst zu einem Wettkampf aufbrechen, finde ich es trotzdem richtig früh.  Ich habe außerdem Schmerzen im Knie und hatte keine besonders gute Nacht. Der Zeugwart startet heute in der Staffel. Ursprünglich sollte ich ja schwimmen, aber der Arzt hat berechtigterweise gefragt, ob ich eigentlich noch alle Latten am Zaun habe. Was denn wäre, wenn mir da jemand dagegentritt? Auf sowas komme ich selbst ja nicht. Ich schwimme also nicht. Verklärte Wettkampfwahrnehmung nennt man das vielleicht auch. 
Die Luft hat 10°C, das Wasser frische 17°C. Die einspringende Staffelschwimmerin ist hart im nehmen. Respekt. Am See bläst es zusätzlich ordentlich. Wie schade für alle Athleten, denn gerade die Jedermänner sind ja häufig auch ohne Neoprenanzug unterwegs. da kann man vor allem auf viel Adrenalin hoffen. 
Ich habe nichts zu tun, außer zu frieren. Aber rumpiensen läuft heute nicht, immerhin geht jemand anders für mich ins kühle Nass… deshalb halte ich mich mit Kältebekundungen zurück. Der Zeugwart fährt Rad und checkt deshalb frühzeitig in die Wechselzone ein. Und weil die Kampfrichter auf Nummer sicher gehen, werden die Staffelteilnehmer gleich noch mal entsprechend eingenordet. 
im Hingergrund links ist der weltbeste Fahrradhändler von Radsport 360°
Wir betrachten uns die Starts, denn heute schwimmt hier auch die Hessenliga. Da sind also auch ein paar schneller Damen und Herren am Start. Manch eine Schwimmzeit wird allerdings heute ganz besonders schnell, weil sich nicht jeder bei der Olympischen Distanz Mühe gibt, den Markierungen auf der Schwimmstrecke zu folgen. Da wird fleißig abgekürzt und über Leinen hinweggeschwommen. Schon interessant, wie dreist manche Athleten sind, wenn kein Kampfrichter auf dem See zugegen ist. 
Als unsere Staffelschwimmerin im Wasser ist, betrachten wir uns noch die erste Runde und dann teilen wir Anfeuerer uns auf. Einer bleibt am Schwimmausstieg, ich gehe mit hoch in die Wechselzone. Und als der Zeugwart nach dem erfolgten Wechsel mit seinem Rad von dannen rennt bzw. fährt, wechsle ich an die Radstrecke. Mittlerweile habe ich auch Fotografengesellschaft und spontan eine Kamera umgehängt bekommen. So schnell geht das manchmal. 

Natürlich muß ich nicht extra erwähnen, dass keines der hier gezeigten Bilder von mir ist… alle Fotos hat mal wieder der coolste Haus- und Hoffotograf gemacht, den es in unserem Bekanntenkreis so gibt. Ich habe trotzdem zahlreiche Bilder gemacht, aber bisher keines ansehen können. Zu einer guten Kamera gehört auch die Zeit und Muse, sowie ein Bearbeitungsprogramm. Die Post-Production ist nämlich mindestens genauso wichtig wie das Fotografieren an sich. So lümmeln wir also munter auf der Straße rum und schießen zahlreiche Athletenfotos.

Mittlerweile hat es sich auch so aufgewärmt, dass ich tatsächlich die Jacke aufmachen kann. Trotzdem finde ich es für die Athleten immer noch unangenehm frisch. Der Zeugwart muß heute zwar nur Rad fahren… trotzdem wird das für einen Erkältungsanflug reichen. Ich hoffe, es haut ihn nicht zu sehr aus den Radschuhen…