Das Pfingstwochenende wird bei mir natürlich zum Trainieren genutzt. Für heute steht ein Lauf im Trainingsplan und der Coach hat sich hier wahrlich kreativ ausgelebt. Es beginnt schon damit, dass ich mich 25 Minuten einlaufe. Es gab Zeiten, da waren 25 Minuten meine komplette Trainingszeit. Ziemlich verrückt, wie sich Training also auszahlt und entwickelt. Nach dem Einlaufen gibt es ein paar Steigerungsläufe und dann stehen nach einer kurzen Trabpause 400 Meter Intervalle im Plan. Und die soll ich flott laufen. Intervalle wirken immer super sportlich, zumindest geht es mir so.
400 Meter können ja ganz schön lang sein.
Ich ziehe mich also recht sommerlich an und dann geht es in Begleitung des Zeugwarts in den Wald. Der fährt auf seinem Crosser mit, um mich etwas zu unterhalten und auch frische Luft zu schnappen. Meine Sportzeit am heutigen Pfingstsamstag ist hervorragend gewählt, der Wald hat unfassbar viel frische Luft und es ist kein anderer hier unterwegs. Samstags machen die Menschen etwas anderes, als im Wald herumzugehen. Nur der Zeugwart und ich machen eben genau das. Mit Sonnencreme und Mückenschutz präpariert, geht es für mich also über ein paar Straßen beim Einlaufen in den Wald und in die Einsamkeit.
Auf einem Feldweg überholt uns noch ein Auto, was so eng vorbeifährt, dass es den Zeugwart fast umfährt und auch mich nur knapp verfehlt. In unserer Nachbarschaft sind also nicht nur viele Müllidioten unterwegs, sondern auch genügend Arschlöcher am Steuer. Ich weiß auch nicht, was in den Köpfen von solchen Leuten vorgeht. Und das ist wahrscheinlich auch ganz gut so, weil es sicher erschreckend wenig ist. Gut, dass wir dann Strecken finden, wo kein anderer unterwegs ist. Die Steigerungsläufe mache ich an den Bahnschienen entlang. Hier ist die Straße mit gutem Asphalt belegt und ich kann auch die Strecke gut abschätzen.
Dann geht es in der Trabpause in den Wald. Hier sind wir hoffentlich sicher vor verrückten Autofahrern. Müll sehen wir aber leider trotzdem genügend. Das ist auch ziemlich verrückt. Ich habe erst vor ein paar Wochen hier Müll gesammelt. Sehr traurig. Wenigstens begegnen uns kaum Menschen. Die Trabpause vergeht dann auch wie im Flug und schon vibriert meine Uhr für die 400 Meter Intervalle. Ich laufe also 400 Meter flott und mache dann 200 Meter Pause. Dabei wird getrabt oder gegangen. Wie bereits erwähnt, können 400 Meter wirklich lang sein. Allerdings hat der Coach die Vorgaben gut gewählt und so komme ich wirklich gut zurecht.
Natürlich ist es anstrengend, das soll es ja auch sein. Aber es ist machbar und das finde ich grandios. Denn es hätte auch gut sein können, dass ich mich beim Training komplett fertig mache. So ist es aber nicht. Nach den 8 Intervallen merke ich meine Oberschenkel und dass ich generell geschafft bin. Das Heimlaufen klappt aber natürlich noch, und zwar ziemlich gut und auch recht locker.