Natürlich beflügelt so ein Wochenende voller sportlicher Großereignisse unheimlich. Eigentlich war es ja noch nicht mal ein ganzes Wochenende, sondern ein sportlicher Samstag, was beim Chicago Marathon noch passiert, weiß ich erst nach meinem heutigen Lauftraining. Wahrscheinlich schließen sich die Läufer dort gleich an und machen auch was ganz spektakuläres? Ich bin auf alles vorbereitet.

Für heute habe ich mir einen Trainingsplan selbst erstellt und auf meine Uhr gespielt. Erstellen hat in der App gut geklappt und das Überspielen war auch sofort erfolgreich. Das Training dann auf der Uhr wiederfinden und anschalten ist technisch zwar keine große Herausforderung, aber wissen, wo ich es herhole, muß ich ja trotzdem. Erfreulicherweise gibt’s nicht so viele Knöpfe, die ich drücken kann und es klappt mehr zufällig, als geplant. Ob ich das wiederholen kann? Weiß ich nicht. Werden wir dann sehen, wenn es um eine Wiederholung geht.

Trainingsplan

Eingestellt habe ich für das einlaufen, 5 Minuten walken und dann geht’s weiter mit 6 Wiederholungen von 2 Minuten laufen und 3 Minuten walken im Wechsel. Das Einlaufen hat mir die letzten Trainingseinheiten gut getan. Irgendwie komme ich so etwas weg vom Alltag, gewöhne mich ans Wetter, atme mal durch und kann so nach ein paar Minuten abseits von der Straße ins Training einsteigen. Die Wiederholungssequenzen schließen dann einfach nahtlos an, wenn das Einlaufen vorbei ist.

Die Uhr piepst die Wechsel an und vibriert dann, wenn der Wechsel in die nächste Disziplin tatsächlich durchgeführt werden muß. Ich komme damit wirklich gut zurecht und laufe das erste 2 Minuten Intervall. Eigentlich trabe ich mehr, als dass ich wirklich renne, zumindest ist das gefühlt hier alles nicht wirklich schnell, aber darum geht’s ja auch nicht. Wichtig ist durchlaufen und zwar die kompletten 2 Minuten.

Am Handgelenk vibriert die Uhr und zeigt an, dass die 2 Minuten rum sind. Ich habe jetzt eine Gehpause, die etwas länger ist, als das Laufintervall. Ich bin gespannt, ob mir die reicht, um durchzuschnaufen und wieder aufrecht loslaufen zu können, so wie es mir Gerald im Technikcamp mehrfach zugerufen hat. Heute steuere ich auch die Musik über die Uhr und auch das klappt gut. Bestimmt werde noch zum richtigen Technikfreak!

Mein Fitnesslevel ist heute richtig gut, zumindest brauche ich die 3 Minuten Gehpause überhaupt gar nicht. Vielmehr schaue ich nach weniger als 2 Minuten schon wieder auf die Uhr, weil ich bereit dazu bin los zu laufen. Ist doch der Hammer! Es ist ja nicht so, als hätte ich grandios trainiert, aber anscheinend passt das Wenige ganz gut? Ich belasse es ab er bei den Intervallen und Gehpausen, weil mich ja sonst das Rumgepiepse ganz kirre macht, und dann eben nichts passiert. Macht ja auch keinen Sinn. Wenn schon Funktionalität, dann bitte auch richtig.

Fartlek

Heute biege ich herrlich durch den Wald ab und als das Training zu Ende gelaufen ist, bin ich noch mitten drin. Hier kann ich ja nun schlecht Wurzeln schlagen, also laufe und gehe ich im Wechsel weiter. Immer bis zu einem vorher festgelegten Punkt, nie bis ich nicht mehr kann. Ich will auf keinen Fall in eine Überlastung reinlaufen, oder mir vollständig die Lichter ausschießen. Also mache ich zu lange Gehpausen und jogge dann locker flockig die geschätzten 2 Minuten Entfernungen bis zur nächsten Ecke oder so.

Klappt gut. Hätte ich wirklich nicht gedacht. Und alles immer ganz aufrecht. Weil ich Gerald einfach immer im Ohr habe, beim ganzen Lauf. Als ich daheim bin, dehne ich mich noch einmal komplett durch. Die Bandage hat gefühlt heute zwar gar keine Arbeit gemacht, aber dehnen schadet trotzdem nicht, da bin ich sicher. Und dann erfahre ich, dass das Wochenende mit einem weiteren sportlichen Höhepunkt gespickt wurde, denn in Chicago wurde tatsächlich der Frauen Weltrekord geknackt, den Paula  Radcliff gute 16 Jahre gehalten hatte. Ich sag’s ja… ein total sportverrücktes Wochenende!