Was für ein tolles Frühlingswetter! Also zumindest ist die Sonne großartig heute. Temperaturmäßig sind wir noch nicht ganz da, wo der Frühling sein könnte, aber gut. Das habe ich gestern, bei meinem ersten Lauf mit der LaufMaus ja auch schon festgestellt. Ich habe ja erfreulicherweise entsprechende Klamotten, es ist also nicht ganz so schlimm. Außerdem kann ich noch jede Menge Trainingskilometer in kurz – kurz zurücklegen, wenn es wärmer wird. Der Wind heute ist ziemlich kühl, ich bin deshalb richtig froh über mein Windstopperunterhemd und meine Jacke. Wie schon letzte Woche machen der Zeugwart und ich einen kurzen Stopp am Coronatest, ehe wir uns dieses Mal in Richtung Limes aufmachen. 

Am Limes sind wir schon öfter gewesen. Der Limesradweg ist ganz gut beschildert und schön zu fahren. Es ist nicht so überlaufen, wie am Mainufer und die Schilder, die zahlreich aufgestellt sind, geben auch noch ein bisschen geschichtlichen Hintergrund mit. Das heißt nicht, dass wir an jedem Schild anhalten, aber im Vorbeifahren kann man schon einiges aufschnappen und über die Jahre habe ich einige Schilder lesen können. Die Runde über den Limesradweg lohnt sich eigentlich immer. Ein geländetaugliches Rad, wie ein Crosser oder ein Gravelbike sollte es aber schon sein. Mit einem Rennrad macht der Radweg nicht so viel Spaß. 

Heute biegen wir einmal anders ab, als üblicherweise. Hier war der Weg mal kräftig überflutet, als wir 2014 auch hier entlanggefahren sind und umdrehen mussten. Heute können wir den Weg ohne Überflutung und auch unter der Autobahnunterführung ohne Probleme entlangfahren. Wir kommen in Hanau an der Kinzig raus und fahren durch ein ganz wunderbares naturnahes Gebiet, was anscheinend gar nicht so weit von der Stadt entfernt ist. Die Kinzig fließt hier ganz idyllisch entlang und ich kann mir vorstellen, dass es hier im Frühling oder Sommer so richtig toll aussieht. 

Eine richtige Oase im sonst meist hektischen und lauten Rhein-Main-Gebiet. Uns begegnen ein paar Wanderer und ganz weit entfernt sehen wir andere Radfahrer. Das war es dann aber auch schon. Der Radweg führt hier gleich über die Kinzig drüber, wenn er denn führt. Ausgeschildert ist nämlich, dass die Holzbrücke, die der Radweg nutzt, gesperrt sei. Fakt ist, hier ist nichts gesperrt. Falls hier mal eine Brücke gewesen ist, ist sie nämlich einfach komplett verschwunden. Tja. Das war es dann wohl mit „einfach den Schildern“ nachfahren. 

Hier geht auch ganz offensichtlich keiner davon aus, dass Radfahrer den Weg tatsächlich benutzen möchten, denn es gibt zwar ein Umleitungsschild, aber dann gibt’s keine weiteren Hinweise mehr. Natürlich finden wir trotzdem den Weg, denn wir sind ja beide mit jeweils einem Fahrrad Navigationssystem ausgestattet. Ich habe meine Ausstattung diesbezüglich erst letztes Jahr etwas aufgerüstet. Auf der Karte im Display finden wir uns also gut zurecht. Dafür ist kein Straßenschild nötig. Aber man kann ja nun wirklich nicht davon ausgehen, dass jeder Radfahrer ein Navi dabei hat. 

An der Kinzig entlang gibt es wirklich ganz malerische Streckenabschnitte, die sich nicht nur als Radfahrer richtig lohnen. Wir landen irgendwann in Hanau und beschließen, dass wir in den Stadtrandgebieten fahren möchten. Die Alternative durch die Innenstadt ist an einem Samstagmittag einfach nicht die Strecke unserer Wahl. Zwar sind die Autofahrer im Rhein-Main-Gebiet mittlerweile wirklich prima an Radfahrer gewöhnt und fahren weitgehend vorbildlich, aber wir müssen das Glück ja auch nicht herausfordern. 

Das Frühlingswetter hat uns heute eine ganz grandiose Radtrainingsausfahrt beschert. Wir sind gute zwei Stunden über den Schotter unterwegs gewesen und haben wirklich tolle neue Strecken gefunden. Und das, obwohl wir am Limes schon öfter unterwegs waren. Richtig prima, dass das Rhein-Main-Gebiet immer noch etwas zum Entdecken bereit hält.