Mittlerweile habe ich die Technik des Ruders auf der Rudermaschine ganz gut im Griff. Nicht dauerhaft und nicht immer, aber tatsächlich scheine ich bereits eine regelrechte Routine entwickelt zu haben. Die Chefin hat mir für heute Sprints aufgeschrieben. Ob ich schon so weit bin, weiß ich nicht, aber es bringt auch nichts zu spekulieren. Manchmal muß man einfach machen und sehen, wie es wird. Sonst weiß man ja auch gar nicht, ob es geklappt hätte.

Zu viel Zurückhaltung ist nicht immer hilfreich. Zu risikobereit auch nicht. Ich stehe heute extra früh auf und sitze schon um 5h auf der Rudermaschine. Später am Tag wird es warm und außerdem erwarte ich, trotz Ferien, ein entsprechendes Verkehrsaufkommen. Und ganz sicher passiert auch irgendwas im Büro, was mich länger als es eine abendliche Sportplanung erlauben würde, am Schreibtisch hält. Wenn ich morgens sportle, hab ich es schon erledigt, fühle mich den ganzen Tag gut und bin nicht gestresst, wenn es am späten Nachmittag noch zu einem vermeintlichen komplizierten Thema kommt.

Das ist auch so viel besser für den Blutdruck. Also bin ich heute früh, noch in der angenehmen Kühle des Morgens, ruderfleißig mit den Sprints. Ich beginne mit ein paar Technikübungen, um mich wieder zu erinnern und dann geht’s -wie von der Chefin aufgeschrieben- auch schon los.  Sprints. Beim Rudern sprintet man mit kraftvolleren Zügen. Ähnlich, wie beim Schwimmen. Es geht also weniger über die Frequenz, sondern eben mehr über den Kraftpart. Und da beim Rudern hauptsächlich die Beine die Arbeit machen, und da bei mir gut Muskulatur sitzt, klappen die gewünschten Sprints auch überraschend gut. Ich mache kurze Pausen dazwischen und arbeite mich so sprintig und kontinuierlich an die Erfüllung des Trainingsplans ran.

Manchmal merke ich, dass bei zunehmendem Kraftaufwand die Technik unsauber wird.

Das ist dann ähnlich, wie wenn mir beim Schwimmen die Arme schwer werden und ich dann nicht mehr wirklich durchziehe. Auch da ist es dann am Klügsten, ein Päuschen zu machen, um die Gummiarme regenerieren zu lassen. Beim Rudern mache ich es ähnlich. Da ist es vor allem der schreibtischsitzereigeschädigte Rücken, der die aufrechte Haltung irgendwann anstrengend findet. Ich habe das Gefühl, seit dem ich rudere, laufe ich auch viel aufrechter. Wahrscheinlich, weil ich öfter mal an die Technik denke?

Und weil ich weiß, wie viel einfacher es wäre und wie viel leichter es mir fallen würde, wenn ich von Natur aus immer viel gerader sitzen würde. Dann müsste ich darauf keine zusätzliche Energie mehr aufwenden, weil es ja eh normal wäre. Normal stehe ich aber nie besonders gerade, das muß man leider so sagen. Also erfordert das beim Rudern eben auch extra Kraftaufwand. Und wenn ich jetzt aber zukünftig einfach mehr darauf achte, dann geht’s sicherlich auch beim Rudern besser. Es ist also quasi eine Klappe die die berühmten zwei Fliegen erwischen wird. Automatisch und einfach ganz normal, ohne extra Thema.

Zusätzlich zum Rudern steht heute noch Athletiktraining auf dem Programm. Ich glaube, weil die Chefin der ungewohnten Muskelbelastung durch die neue Bewegungsabfolge entgegen wirken möchte. Athletiktraining kombinieren wir oft mit ausführlichem Dehnen und so stelle ich mich erst mal etwas auf mein Wackelbrett und kümmere mich um die verschiedenen Hälften meines Körpers separat.

Während die untere Hälfte angespannt und konzentriert auf dem Brett balanciert und dafür sorgt, dass ich eben oben bleibe, dehne ich den Rücken und die Arme sowie die seitlichen Muskeln. Das klappt aber gut. Ich bin selbst ganz überrascht! Tatsächlich stehe ich wunderbar ausbalanciert auf dem Wackelbrett und Tobi von Good Mood Sports wäre ganz sicher ziemlich begeistert. Ich stehe, wie ein Fels in der Brandung und kann ganz prima dehnen. Das ist aber wirklich sehr cool, was mit Training alles geht.