Meine letzten Schwimmtrainings waren nicht wirklich super. Ich bin entweder nicht vorangekommen, oder es war super krass anstrengend oder es war beides, was die Sache noch schlimmer gemacht hat. Da kann man ganz klar sagen, dass Schwimmen nicht meine Stärke ist. Allerdings schwimme ich gerne. Und nach ein paar hundert Metern habe ich auch oft ein gutes Wassergefühl. Das ist natürlich nicht ganz so perfekt, wenn das gute Wassergefühl ein paar hundert Meter braucht, bis es sich einstellt, aber immerhin ist die Strecke in Duisburg ja 1.900 Meter lang, sodass es den Hauch einer Chance gibt, dass ich irgendwann währenddessen ein Wassergefühl entwickelt habe. 

Ich fahre heute motiviert zum Schwimmbad und freue mich wirklich darauf zu schwimmen. Das Wetter ist gut und vielleicht ist es auch so, dass die Sonne mich beflügelt? Obwohl ich auch in absoluter Dunkelheit in die Schwimmhalle spaziert bin, ist ein Besuch im Hellen, ohne künstliches Licht natürlich ganz was anderes. Schwimmhallen haben ja auch oft riesige Fenster, und wenn man dann quasi irgendwie draußen schwimmt, ohne draußen zu sein, kann das einen motivierenden Effekt haben. Im Freibad war ich bisher noch nicht, obwohl die bei uns seit dem 1. Mai wieder geöffnet haben. 

Technik zuerst

Wie üblich bin ich blitzschnell umgezogen und lege mir am Beckenrand meinen Netzsack mit den ganzen Hilfsmitteln für das Techniktraining zurecht. Und natürlich auch den Trainingsplan. Ich starte meine Uhr und starte mit einem ausgiebigen Einschwimmen. Die ersten Meter sind holprig, wie üblich, dann aber bekommt meine „Form“, wenn man das so nennen kann, und ich fühle mich ganz wohl und komme gut voran. Beides zusammen ist ja eine Kunst und ein wahrer Glücksfall, wenn ich auf meine letzten Schwimmerlebnisse zurückschaue. Ganz zufrieden beende ich daher das Einschwimmen und lege mit dem Technikteil los.  

Mit dem Frontschnorchel geht mein Technikteil meisten los. Dann muss ich mich nicht um die Atmung kümmern und kann die ganze Konzentration voll für die Armarbeit und für die Steuerung meiner Beine nutzen. Die Technikübungen variieren je nach Trainingsplan und für heute hat der Trainer sich viele Faustvarianten ausgedacht. Ich genieße das Techniktraining mit Faustvarianten besonders, weil es mein Wassergefühl extrem schult. Wie viel Vortrieb ich mit einer geöffneten Hand haben kann, ist einfach bemerkenswert, wenn ich den Vergleich zur geschlossenen Faust habe. Vor allem, direkt hintereinander. 

Streckenschwimmen

Nach dem Techniktraining folgt im Plan das Streckenschwimmen. Das mag ich eigentlich noch mehr, als den Technikteil. Herrlich, was ich heute für einen guten Tag erwischt habe. Alles im Schwimmbecken macht mir Freude. Wie wunderbar. Ich lege alle Hilfsmittel ab und lege los. Streckenschwimmen ist mein Ding. Die Streckenangaben lese ich immer vorher durch und dann geht es ohne Unterbrechungen los. Ganz flüssig klappt es nicht, weil ich nicht regelmäßig eine Rollwende hinbekomme, aber das passt schon. Es macht einfach super viel Spaß und das finde ich gerade richtig super! 

Die letzten Schwimmtrainings liefen einfach nicht so gut, deshalb freue ich mich hier und heute umso mehr, dass ich einfach einen guten Tag erwischt habe. Schnell bin ich deshalb trotzdem nicht, aber ich habe ein gutes Gefühl und ich schwimme recht entspannt. Und darauf kommt es im Wettkampf ja auch an. Ruhe behalten und kontinuierlich schwimmen. Die angegebenen Pausen nutze ich für einen kurzen Plausch am Beckenrand. Allerdings haben die Mitschwimmer heute auch ein straffes Programm und so passt es prima, dass ich dann auch gleich weiter schwimme. Zu lange Pausen führen leicht zu Kälteempfinden. Zumindest bei mir. 

Ich finde unser Schwimmbecken nicht sonderlich warm. Das sorgt immer ganz gut dafür, dass meine Beckenrandpausen nicht ausarten, sondern im Rahmen bleiben. Ich steige heute nach absolviertem Training so passend aus dem Becken, dass ich die Dusche komplett alleine für mich habe. Das ist natürlich prima. Als ich fertig bin und zum Auto laufe, ist hier draußen alles klatschnass. Anscheinend habe ich das Wetter ganz gut abgepasst. Und zufrieden mit meinem Training bin ich auch. Der perfekte Mittwoch.