Wenn man einen Triathlon absolvieren möchte, dann gehört Schwimmtraining immer dazu. Klar kann man auch untrainiert an den Start gehen, aber das kommt für mich nicht infrage. Ich will bestmöglich vorbereitet am Start des IRONMAN 70.3 Duisburg stehen. Schwimmtraining gehört für mich deshalb dazu. Der Coach hat diesbezüglich auch eine glasklare Meinung und so steht für heute mal wieder Schwimmtraining im Trainingsplan. Heute Nachmittag werde ich also kreativ und schreibe mir einen Trainingsplan. 

Diesbezüglich kann ich auf eine weitreichende Erfahrung zurückblicken. Ich habe in meinem Leben schon unzählbar viele Schwimmpläne geschrieben oder bekommen. Das Zusammenstellen von Einschwimmen, Technikteil, Streckenteil und Ausschwimmen ist zwar ganz sicher eine Kunst, aber wenn man sich einfach so etwas zusammenwürfelt, dann wird das auch keinen großen Schaden anrichten. Ich glaube, im Moment geht’s vor allem erst mal darum, das Wassergefühl zurückzubekommen und das Schwimmen wieder zu einer Routine werden zu lassen. Das ist für mich gar nicht so einfach. 

Untergehen tue ich natürlich nicht. Erfreulicherweise. Allerdings ist es bei mir auch nicht so, dass ich ins Wasser hüpfe und alles sofort so ist, wie früher. Der Zeugwart dagegen hat, so wie die Teamchefin auch, ein Sportgedächtnis. Deren Muskulatur erinnert sich. Und zwar gut. Während meine Muskulatur (und auch mein Gedächtnis im Kopf) sich an gar nichts erinnert und alles neu lernt, springt der Zeugwart nach fast zwei Jahren Schwimmabstinenz ins Wasser, macht ein paar Züge und stellt dann fest, dass alles so ist, wie vor der Pandemie. 

Bei mir ist das mit dem Muskulaturgedächtnis also einfach anders, als bei Anderen. Ich schwimme mich ein und lege dann mit meinem Techniktraining los. Die Bahn, auf der ich heute schwimme, ist voller als sonst, aber zum Training bleibt genügend Platz. Wir achten einfach ein bisschen aufeinander, was ja eigentlich selbstverständlich sein sollte. Mein Trainingsplan lässt sich für mich heute ganz gut unterbringen. Er ist anstrengend, aber nicht so, dass ich drohe unterzugehen. Und ich kann die Anstrengung mit meinen Beckenrand-Pausen ja auch ein bisschen steuern. Ich will aber heute nicht so viele Pausen machen. Beim Herumstehen am Beckenrand wird mir nämlich schnell kalt. 

Meinen Plan schwimme ich heute komplett ab und bin damit dann auch sehr zufrieden. Die Technikübungen waren ziemlich anstrengend und kreativ, aber ich habe sie durchgezogen. Zwar sagt der Zeugwart, dass ich nicht gestreckt genug schwimme und mein Ellbogen auch kaum über die Wasseroberfläche bekomme, aber vorangekommen bin ich trotzdem. Und ich weiß auch nicht, ob ich mit einer ganz tollen Wasserlage dann auch wirklich so viel Zeit in Duisburg rausholen könnte? Also was sind ein paar Minuten weniger beim Schwimmen? Außer ein persönlicher Erfolg? Eben.