Die Zeitumstellung lässt mich heute automatisch eine Stunde früher aufwachen, als sonst und so haben der Zeugwart und ich ein prima gigantisches Timing für unseren Anfeuerer-Einsatz beim Frankfurt Marathon. Netterweise hat man den Start auch noch auf 10:30h geschoben, obwohl die HR3 Moderatorin immer noch auf 10h hinarbeitet, sodass wir noch etwas mehr Zeit haben, als im letzten Jahr. Das klingt alles ganz hervorragend.
Die Anfeuerungsausstattung ist schnell zusammengesucht. Dank dem Besuch in Las Vegas bin ich bestens mit orangefarbenen Dingen ausgestattet und finde so alles leicht im Schrank. In Frankfurt haben wir heute windiges Wetter und 15 °C… da passt Mütze und Handschuhe auch irgendwie dazu. Ich glaube allerdings heute hätte ich das Beides auch angezogen, wenn es 25 °C gehabt hätte. Es geht manchmal eben einfach ums Prinzip.
Ausgestattet mit Mütze und Teamoutfit stehen wir am Bahnhof, weil wir mit der S-Bahn in die Stadt fahren, als ein Herr auf uns zugelaufen kommt. Er wankt und ich bereite mich innerlich bereits auf einen Angriff vor oder auf wegrennen, als er uns ziemlich deutlich fragt, wie es uns denn geht und wo wir denn hin unterwegs sind. Ich lache mich weg. Er ist wirklich so voll, dass er nicht mehr geradeaus laufen kann, aber redet deutlicher als manch einer nüchtern. Ich überlege auch kurz, ob wir ihn nicht vielleicht doch kennen, weil er so vertraut nach allem fragt und uns dann viel Spaß wünscht und dann einfach abzieht…
Ich glaube, ohne Mütze wäre das nicht passiert und beschließe, dass ich zähle, wie viele Leute mich heute ansprechen. Muss ja an der Mütze liegen.
Wir fahren nach Nied. In der S-Bahn sitze ich gegenüber von einem Herren der regungslos zur Kenntnis nimmt, dass die Mütze und ich uns gegenüber hinsetzen. Die S-Bahn im ersten Abteil bleibt bis Nied leer und der Zeugwart und ich steigen vollkommen entspannt aus, kaufen uns in Nied noch ein Stück Kuchen und beziehen dann Stellung. Sehr ungewöhnlich alles.
Wir haben heute einige Vereinsläufer, die es zu entdecken und anzufeuern gilt und so trommelt der Zeugwart was die Trommel eben hergibt und ich klatsche, bis das Werbeding von der Rock ’n’ Roll Marathon Serie den Geist aufgibt. Dafür trumpft die Serie halt mit unheimlich schönen Medaillen auf… Deshalb sehe ich über das frühzeitige Ende der „Klatsche“ hinweg.
Leider haben wir heute einen Krankheitsaufgabefall im Team. Der Motivator gibt den Lauf auf, weil sein Rücken sich ungewöhnlich schmerzhaft meldet. Riskieren muß man nichts. Der Flitzer rennt heute mit einem Ballon und ohne Teamoutfit durch die Gegend. Er hat sich heute früh bei uns noch ein Notfallgel bestellt und natürlich haben wir es dabei und er nimmt es auch.
Sehr lustig übrigens, denn warum nimmt er es von uns und nimmt es nicht schon früher mit? Interessant. Ich werde das noch herausfinden, denn es gibt garantiert irgendeinen Grund dafür.
Ein Kind fragt seinen Vater im Vorbeigehen, ob er denn „die Frau“ gesehen hätte… Meint damit mich und garantiert den Hut. Aber eigentlich hätte sie ruhig „junge Frau“ sagen können. Oder?
Als alle Vereinsläufer durch sind, marschieren wir mit dem Motivator zurück zur S-Bahn, lassen ihn am Hauptbahnhof in Richtung Ziel verschwinden und fahren heim. Bis ich das ganze Anfeuerzeug weggepackt habe, bin ich total geschafft. Wie es den Marathonläufern wohl so geht?
Der Motivator hat übrigens, während er bei uns in Nied so in Decken gehüllt saß und auf unsere S-Bahn Begleitung wartete, angeboten, dass er mich ruhig mal bei einem Marathon begleiten könnte. Aha. Den Laufplan für 4:30h habe ich mir ja gestern schon von Asics auf der Marathonmesse ausdrucken lassen. Das wird spannend nächstes Jahr. Glaube ich.