In Frankfurt ist seit Mittwoch dieser Woche reger Fahrradbetrieb. Die Eurobike Messe findet zum ersten Mal hier in Hessen statt und so ist es für den Zeugwart und mich eine klare Sache, dass wir die Messegelände einen Besuch abstatten. Statt also nach Friedrichshafen zu fahren, sind wir im nu dort und haben, dank der guten Voraborganisation auch gleich den Überblick. Schon interessant, was alles auf einer Radmesse zu finden ist. Wir starten in Halle 9, weil wir finden, dass das das ganz sicher eine runde Sache wird. Einige Gänge in dieser Halle sind mit Produkten gefüllt, die uns überhaupt nicht interessieren. 

Bremskabel, Speichen oder Felgenbändern sind zwar wichtig, aber für mich jetzt nicht so toll anzusehen. Wir durchkämmen die Zubehör Hallen und stöbern uns durch. Das Schlendern durch die Messehallen ist anstrengend. Der Coach hat mir gestern und heute Trainingsfrei gegeben und das war auch die einzig richtige Entscheidung. Spazieren, stehen bleiben, den ganzen Tag auf den Beinen sein, Gespräche führen und zu versuchen nichts zu verpassen ist anstrengend. Zumal die Messe nicht so aufgebaut ist, dass man von Helmen, zu Kleidung, zu putzen und dann zu Schlössern spaziert. Hier steht alles durcheinander. Das heißt vom Putzzeug und den damit verbundenen Erklärungen, geht’s direkt weiter zu Pedalen, Absicherung oder Elektromobilität. 

Da ist ganz schön Flexibilität gefordert. Immerhin will ich ja auch alles mitbekommen und nicht nur die Hälfte sehen. Wenn man schon mal hier ist. Wir durchkämmen also die verschiedenen Hallen und finden tatsächlich einige Möglichkeiten für gute Gespräche. Derzeit sind für mich ja die Themen Alltagsrad, Datenaufzeichnung, virtuelles Training und Rad- Absicherung interessant. An den Themen Gravel, Reinigung und Sportnahrung bin ich natürlich auch interessiert, aber derzeit sind das mehr Nebenschauplätze, dass gebe ich zu. 

Erstaunlich finde ich, dass gerade Alltagsfahrräder, zu denen ich die mit fest installierten Schutzblechen, integriertem Licht und Gepäckträger zähle, für kleine Radfahrer kaum zu finden sind. Interessiert man sich dann noch für eine Variante mit Akku, der herausnehmbar sein soll, ist man alleine auf weiter Flur. Mein Rad habe ich diesbezüglich ja bereits bei Canyon gefunden. Die sind aber zum Beispiel überhaupt nicht hier. Zwar fahren Canyonräder auf dem Freigelände rum, aber unter der Shimanoflagge, um eine neue Gruppe vorzustellen. 

Überhaupt sind meine Belange auf der Eurobike in der Minderheit. Auch die Schlauch- und Reifengröße für mein Rennrad (27,5) ist nirgends zu finden. Kleine Radfahrer sind nicht eingeplant, die Norm ist eben einfach größer. Zumindest im Rennrad-, Elektro- und Alltagsradbereich. Diese Erkenntnis so gebündelt übermittelt zu bekommen ist spannend. Klar gibt es immer Lösungen, die die Thematik dann irgendwie angehen. So probiere ich jetzt also mal aus, ob der 28″ Schlauch von Revo Loop zu den 27,5″ Felgen und Mänteln passt, oder eben nicht. 

Samstag und Sonntag ist die Eurobike für Jedermann und Jederfrau geöffnet und bietet, außer den Ausstellern in den verschiedenen Hallen, auch noch ein umfassendes Rahmenprogramm und Mitmachmöglichkeiten. Um auf das Messegelände zu gelangen, muss man Eintritt zahlen. Am Mainkai in Frankfurt gibt es einen Außenbereich, den man einfach so besuchen kann.