In unserem Weihnachtstelefonat haben Lovis und ich heute früh besprochen, dass ich mir mal die Weihnachtsdekoration im Hauptort anschauen will. Bis dorthin sind es gute 2,5km. Dort muß ich ja locker flockig durch einige Straßen laufen, bis ich genügend Dekorationen gesehen habe. Quasi als Inspiration für das nächste Jahr. Dieses Jahr bin ich ja schließlich durch mit der Deko und gehe auch fest davon aus, dass ich eher abdekoriere, als noch etwas dazu zu packen. Ganz furchtbar sicher ist das natürlich nicht, aber da müsste die Deko schon ziemlich großartig sein. Voller Elan schlüpfe ich also in meine Laufklamotten und laufe in Richtung Hauptort.

Nach dem matschigen Lauf von gestern und dem Umstand, dass ich nach wie vor keine wasserdichten Schuhe habe, laufe ich auf Asphalt. Durch den Wald würde es auch gehen, klar. Aber dort ist es auch deutlich matschiger und das erspare ich meinen Schuhen und meinem Knie. Matsch heißt nämlich auch oft rutschig und das finde mein Knie nicht ganz so gut. Und gerade jetzt, wo es wirklich super läuft, will ich keine Pause machen müssen. Deshalb also lieber ein Lauf auf Asphalt. Und sogar während die Weihnachtssonne scheint. Der erste Weihnachtstag scheint wirklich vielversprechend zu sein vom Wetter her. Ich statte mich also nicht gegen Regen aus und laufe los.

Ich trabe und trabe und bin viel schneller als erwartet im Hauptort. Die Sonne wärmt vorbildlich, im Schatten der Häuser ist es allerdings empfindlich kühl. Ich wählte mir deshalb gezielt sonnige Straßen aus und ziehe meine Handschuhe an, wenn ich im Schatten unterwegs bin. Sonne und Schatten hat heute wirklich eine komplett unterschiedliche Temperatur. Verrückt, aber wahr. Durch die Straßen zu traben ist nicht so locker, flockig, wie ich es erwartet habe. Und so tolle Weihnachtsdekoration sehe ich hier jetzt auch nicht. Da werde ich Lovis nicht sehr viel zu berichten haben.

Überall stehen die Autos in den Höfen, aber die Weihnachtsbäume drinnen sind kaum beleuchtet. Schade. Das hätte es bei meiner Oma früher natürlich nicht gegeben. Wenn gegessen wurde, war der Weihnachtsbaum angeschaltet. Eigentlich an den Weihnachtstagen immer, wenn jemand zu Hause war. Und zu Hause sollen ja alle im Moment eh sein. Da kann man nur hoffen, dass wir nicht bis in den Frühling hinweg solche strikten Corona Regeln haben müssen. Ich bin sehr gespannt, wie sich die Zahlen so in 10- 15 Tagen darstellen werden. Aber etwas ändern, wie sich die Menschen im Moment so verhalten, das kann man ja sowieso nicht.

Ich durchkämme den Hauptort Straßenzug für Straßenzug. Manche Straßen gestatten einen hübschen Blick zur Kirche oder in den knallblauen Himmel. Richtig hübsch ist es hier, auch ohne angemessene Weihnachtsdekoration. Vielleicht bietet sich zu viel von Außen sichtbare Dekoration für viele Häuser hier auch gar nicht an. Schließlich will ich die Dekoration ja vor allen Dingen von innen bewundern. Für Andere zu dekorieren ist nicht immer die Vorgabe. Als ich am Ende des Hauptortes angekommen bin, laufe ich noch eine große Schleife und bin dann auch schon wieder auf dem Heimweg.

Der führt mich auch wieder weitgehend über asphaltierte Straßen, ohne Schlamm oder Dreck. Das war ein richtig schön abwechslungsreicher Lauf. Und tatsächlich bin ich auch heute wieder gute 8km unterwegs gewesen. Wie schön, wie das jetzt wieder klappt. Anfang des Jahres beim Januar Streak habe ich diese Distanz praktisch nie bewältigt. Heute ist sie regelmäßig in meinen Trainingseinheiten drin und passiert ohne Probleme. Einfach so. Das ist einfach ein tolles Gefühl!