Nach unserem Urlaub ging es nicht wirklich rund, aber ganz langweilig war die erste Woche nach dem Schwarzwald bei uns definitiv nicht. Wir haben einiges abgearbeitet und auch kräftig durchgeputzt, weil unsere Waschmaschine den Boden um sie rum einfach mal ordentlich nass gemacht hat. Nach 18 Jahren kann man auch mal undicht sein, klar. Trotzdem kann so etwas den Wochenplan natürlich etwas durcheinander würfeln. Wie auch immer hatte ich früh morgens keine Lust laufen zu gehen und Abends war es mir nach der Arbeit zu dunkel. 

Wenn man will, dann findet man eben auch tolle Ausreden. Keine Frage. 

Der Herbst ist also da und deshalb muss ich mich eben dran gewöhnen wieder im Dunklen oder in der Dämmerung unterwegs zu sein. Irgendwie hat das aber diese Woche noch nicht gezündet. Um im Dunklen zu laufen muss ich auch erst mal meine Ausstattung sichten. Stirnlampe und Reflektoren* brauchen immerhin Batterien. Bringt ja nix, wenn eine Stirnlampe* nicht angeschaltet werden kann. Und auch was die Laufklamotten angeht, muss ich ein bisschen umräumen. In meiner Laufschublade herrscht der Sommer noch vor. Das könnte mit der Zeit jetzt etwas zu kühl sein. 

Für heute geht’s noch mit der Temperatur. Da es regnet muss ich sowieso eine Jacke drüber ziehen. Und da ich ja laufen will, ist ein bisschen kühler angezogen sein auch nicht verkehrt. Ich probiere heute meine neuen Kopfhörer aus. Als Blogger bekommt man ja immer mal Emails um ein Produkt zu testen und damit verbunden auch interessante Forderungen. Gerade größere Unternehmen haben dabei praktisch nie ein Budget um die Arbeit, die hinter einer Produktvorstellung steht, auch zu entlohnen. Ich hatte also vor ein paar Wochen, als die Suche nach neuen Kopfhörern begann, eine ganz passende Email im Postkasten. 

Man würde mir die Kopfhörer zusenden und ich soll sie ausgiebig testen und meinen Lesern vorstellen. Leider kann man mir dann für die Vorstellung auf meinem Blog nichts weiter geben, als die Kopfhörer selbst, weil es dafür kein Budget gibt. Interessant, aber natürlich kein Problem. Diese Firma findet garantiert Blogger und Instagramer, die die Kooperation so eingehen. Ich habe aber dankend abgelehnt und statt dessen lieber genau die Kopfhörer* gekauft, die ich haben wollte. Und die probiere ich eben heute aus. 

Ich laufe mit einem Podcast los und stelle schnell fest, dass das nicht mein heutiges Beuteschema ist. Der Lauf heute ist kein Podcastlauf. Gibt’s das überhaupt? Podcastläufe? Offensichtlich schon. Meiner ist heute ein Musiklauf. Mir ist nach Musik, so einfach ist das. Der Sound über die Kopfhörer* mit dem Podcast ist allerdings top. Ich kann den Verkehr trotzdem wahrnehmen, was mir sehr wichtig ist, und ich höre trotzdem alles, was gesprochen wird. Als ich auf Musik umschalte, ist der Sound auch super. So, dass ich auch mit Musik den Verkehr wahrnehme, der aber nicht im Vordergrund ist. 

Abseits der Straße auf dem Feld drehe ich die Lautstärke mal etwas hoch und habe einen guten Klang bei der Musik. Auch die Bedienung über die kaum merkbaren Schalter finde ich gut. Intuitiv würde ich jetzt nicht sagen, aber funktional und auch für mich machbar. Ich bin mit meinem Kauf zufrieden und biege in den Wald ab. Ich will heute nicht so weit laufen, weil es der erste Lauf nach dem Urlaub ist. Allerdings will ich auch nicht immer die gleichen Strecken laufen. Gerade im Hinblick auf mein Training für den IRONMAN 70.3 Duisburg brauche ich unterschiedliche Strecken und Abwechslung. 

Am Dienstag treffe ich mich mit der Green Machine und bin gespannt, ob er eine Möglichkeit sieht mein Training zu übernehmen und mich für die Ziellinie des IRONMAN 70.3 Duisburg 2022 fit zu machen. Der Athlet ist ja immer nur eine Seite der Medaille. Der richtige Trainingsplan, der Schwächen ausbügelt und mich eben vollumfänglich fit macht, der ist entscheidend. Und ja, ganz sicher kann man sich auch alleine trainieren oder auch einfach antrainiert an so einer Startlinie stehen. Für mich finde ich das aber keine Option. Ich will so gut wie möglich vorbereitet in Duisburg an der Startlinie stehen und bestmöglich durch kommen. 

Vor allem, weil ich jede Menge Einschränkungen habe, auf die Rücksicht genommen werden muss. Da hole ich mir lieber Unterstützung, statt dass ich  mir eine Überlastung einfange oder frustriert am Start stehe. Oder gar nicht erst ins Ziel komme. Obwohl ein Trainer das natürlich nicht garantieren kann. Kein Trainer kann das. Meine Laufstrecke heute ist mehr so ein Rumgewürfel von Abbiegungen und komischen Passagen. Ich laufe, aber weil die Untergründe stark wechseln und ich ja auch nicht so weit laufen wollte, finde ich komplett andere Wege, als ich dachte. 

Schlimm ist das natürlich nicht. Aber ob das ein sinnvoller Lauf war, das weiß ich auch nicht. Wahrscheinlich war er das für den Kopf. Der spielt ja auch immer eine entsprechende Rolle. Der Kopf ist nicht zu unterschätzen. Nicht beim Training und beim Wettkampf natürlich auch nicht.