Dienstags früh fahre ich ja traditionell mit dem Rad durch die Zwiftwelt ins Büro. Heute hat Leia, die Eisenfrau, keine Zeit mich zu begleiten, aber ein paar Teamkollegen vom Team Zoot sind mit mir früh unterwegs. Erstaunlich, wie sehr man mit einem Team verbunden sein kann, obwohl die meisten Teamaktivitäten im Moment ausschließlich virtuell stattfinden. Wirklich getroffen habe ich bisher kaum jemanden vom Team. Die meisten Teamkollegen „treffe“ ich virtuell bei Zwift, oder auf der Wettkampfstrecke, während ich Fotos mache. Trotzdem habe ich ein richtiges Zugehörigkeitsgefühl. 

Es ist natürlich etwas anderes, als das gemeinsame Vereinstraining bei der Eintracht oder dem Triathlon Team Fechenheim. Allerdings komme ich damit ganz prima klar und finde das fehlende Vereinsleben auch gar keinen Nachteil. Ganz im Gegenteil. Möglichst wenige Verpflichtungen, abseits der Arbeit zu haben, gefällt mir. Wenn demnächst mein Trainingsplan für den IRONMAN 70.3 Duisburg los geht, dann kommt mir jede Verpflichtung, die ich nicht habe, total gelegen. Das schöne, am Team Zoot ist für mich, dass ich Gesellschaft habe, wenn ich sie brauche, aber keiner hängen gelassen wird, wenn dann doch etwas anderes dazwischen kommt. 

Gestern oder Vorgestern, ich weiß es schon gar nicht mehr genau, habe ich also im Teamforum nachgefragt, ob es jemanden gibt, der mich Dienstag früh begleiten möchte. Vielleicht muss ja noch jemand „mit dem Rad“ ins Büro fahren? Zeitlich hatte ich 7h vorgeschlagen. Und erfreulicherweise kam der Vorschlag ganz gut an. Natürlich ist es keine super große Gruppe heute früh, das ist aber auch gar nicht so entscheidend. Wichtig ist, dass wir einfach nicht alleine fahren, sondern in Gesellschaft. Heute funktioniert die Technik auch ganz verlässlich, weil ich vor dem Start einen SpinDown für meinen Kickr* bei Wahoo in der App mache und dann noch mal einen bei Zwift. 

Da ist eine Störung ja wirklich chancenlos, das muss man schon sagen. Ich scheine auch entweder morgens ziemlich fit zu sein, oder mein Zwift ist anders eingestellt, oder die anderen Mitfahrer machen einfach langsamer, als sonst. Auf jeden Fall komme ich super mit dem Team mit und hänge nur an den Anstiegen etwas hinterher. Da spielt natürlich die Gummibandfunktion mit rein, das ist mir klar. Trotzdem trete ich mittlerweile deutlich mehr Watt, als noch vor einem Jahr. Und das ist ja schon mal eine gute Entwicklung. Wenn das immer so weitergehen würde, dann wäre alles geritzt. 

Realistisch ist das natürlich nicht. Schon gar nicht, wenn man, so wie ich im Moment, einfach so Sport macht. Sport und Training sind ja zwei unterschiedliche paar Schuhe. Und deshalb bin ich auch froh, dass ich für mein Training demnächst wieder jemanden an meiner Seite habe. Heute Abend wollen wir uns diesbezüglich noch mal zusammensetzen. Die Green Machine und ich kennen uns zwar schon einige Jahre, trotzdem ist es etwas anderes, wenn man eine Trainerbeziehung hat. Ein Trainer weiß viel von seinen Athleten. Sehr viel. Das muss man eben auch wollen. Mein Saisonziel nächstes Jahr ist der IRONMAN 70.3 Duisburg und ich bin gespannt, ob die Green Machine und ich da einen gemeinsamen Erfolg feiern werden. 

Für heute habe ich auf jeden Fall schon mal einen ziemlich großen Erfolg, denn keiner meiner Mitfahrer ist mir wirklich weggefahren. Die Gruppe hat gut Zusammengehalten und wir starten alle gemeinsam nach einer geselligen Fahrradstunde ins Büro. Ein richtig guter Tagesbeginn, finde ich.