Für heute steht die Fahrt zur Arbeit mit dem Rad im Trainingsplan. Da das aber heute nicht ins Leben passt, fahre ich zur Arbeit, aber auf der Rolle. Da bin ich ewig nicht gefahren. Warum auch, wenn man aktuell ja herrlich draußen fahren kann? Eben. Heute passt es mit dem draußen-fahren aber eben leider nicht. Wenn das Leben dazwischenkommt, dann ist mein Trainingsplan und auch mein Coach flexibel. Ich bereite also heute alles vor, um mal wieder auf der Rolle unterwegs zu sein. Wenn man das länger nicht gemacht hat, dann ist das schon immer eine Aufgabe. Für mich zumindest. 

Ich laufe also gefühlt 100-mal zu meinem Rollentrainer und in Wirklichkeit zumindest 5-mal. Zusätzlich muss ich noch dreimal absteigen, um benötigte Dinger anzuschleppen. Die Fahrt zur Arbeit dauert für mich mit dem Rad gute 1,5 Stunden. Also reine Fahrzeit. Dazu kommt dann natürlich noch das duschen und umziehen. Ich brauche also realistisch gesehen 2 Stunden Vorlaufzeit, wenn ich mit dem Rad ins Büro fahre. Das ist beim Rollentraining natürlich anders. Obwohl duschen, Haare trocknen und umziehen ähnlich lange dauert. Ich fahre aber keine 1,5 Stunden auf der Rolle. 

Das könnte ich natürlich machen. Aber wenn mir schon die Zeit für die Fahrt ins Büro mit dem Rad fehlt, dann passen eben auch keine 1,5 Stunden Rollentraining morgens rein. Und Abends noch mal eben auch nicht. Die Trainingszeit heute verkürze ich deshalb drastisch. Keine Ahnung, ob das für Hamburg klug ist, oder nicht. Es ist aber eben so, wie es ist. Das Training muss auch irgendwie zum Leben passen. Zumindest ist es bei mir so. Erst das Leben, dann das Training. Ich verdiene ja schließlich nicht mit einem Wettkampf mein Geld. Also muss die Arbeit Vorrang haben, ganz klar. 

Bei Zwift habe ich aktuell keine Mitgliedschaft, weil ich die zu Beginn der Sommersaison beendet habe. Ich fahre deshalb mit den Freikilometern und suche mir einen der Pacepartner aus. Die wurden mittlerweile umbenannt und ich frage mich, was ich noch so alles verpasst habe, während ich einfach draußen Rad gefahren bin? Sicherlich eine ganze Menge. Zumindest ist auch von neuen Strecken die Rede. Die sind für mich heute aber erst mal nicht so relevant. Ich bin froh, dass ich ganz gut mit dem ausgewählten Pacepartner mitkomme und fahre einfach mal kontinuierlich mit der Meute mit. 

Auf der Rolle kommt man ja super schnell ins Schwitzen und so habe ich schon nach ein paar Minuten das gute Gefühl hier richtig sportlich unterwegs zu sein. Und manchmal kommt es ja auch darauf an. Also auf das Gefühl. Wenn einem etwas ein gutes Gefühl gibt, vor allem etwas Sportliches, dann ist es gleich noch mal so gut. Oder zumindest in dieser Richtung. Ich steige heute sehr zufrieden von der Rolle ab. Einfach deshalb, weil ich es geschafft habe, das Rollentraining im vollen Tag unterzubringen und den Sport vom Trainingsplan wenigstens ansatzweise zu erfüllen. Ich hätte es auch ganz ausfallen lassen können, aber so ist es natürlich viel viel besser.