Wenn Coach Amy etwas in meinen Trainingsplan schreibt, dann sehe ich beim Öffnen der Garmin App immer zu erst die Bezeichnung der Einheit. Für heute steht dort locker laufen. Das klingt gut. Wenn ich dann ins Detail gehe, dann zeigt mir die App die genaue Beschreibung der Trainingseinheit. Für heute stehen dort lockere 4,83km am Stück joggen. Natürlich. Mittlerweile sind die knapp 5km für Coach Amy im Trainingsplan eine ganz normale Entfernung, die ich locker absolvieren kann. Für mich selbst sieht die Welt diesbezüglich noch etwas anders aus. In meinem Kopf sind 5km immer noch eine lange Distanz, die etwas Besonderes ist. Langsam, aber sicher, wird sich diese Denkweise in meinem Kopf bestimmt verändern.

Das Ziel sind 10

Immerhin trainiert mich dieser kostenfreie Garmin Trainingsplan auf die 10km Distanz hin, und da sind Läufe, die länger als 5km lang sind, eben normal. Heute stehen 4,83km im Trainingsplan, weil Coach Amy eben in Meilen denkt und ihre gewünschten Entfernungen in den Plan schreibt. Weil ich die App aber auf das metrische System eingestellt habe, rechnet die netterweise um. Ist mir auch lieber, statt einem Hin- und Her, das keinem etwas bringt. Kilometer kann ich einfach deutlich besser einschätzen, als Meilen. Und dank der Anzeige in der Garmin Uhr, wenn es um die Entfernungen geht, bin ich auch immer besser im Einschätzen von kürzeren Distanzen. Also wenn ich z.B. nur noch 200m zu laufen habe, dann kann ich das mittlerweile richtig gut abschätzen, ob es bis zum roten Auto oder bis zum Baum geht.

Ein angenehmer Nebeneffekt, wie ich finde. Entfernungen liegen mir eigentlich eher weniger, so übe ich das aber regelmäßig und immer öfter liege ich auch richtig. Diese 4,83km versuche ich auf einer altbekannten Strecke. Ich will nicht nur auf dem freien Feld laufen, weil es ziemlich windig und dadurch wirklich frisch ist heute. Laufen in langen Ärmeln kommt allerdings nicht in Frage. Die altbekannte Strecke ist allerdings nicht lange genug. Zwar kommt sie mir oft ewig lang vor, aber die Wahrheit über die Distanz ist eben deutlich kürzer. Ich trabe deshalb noch eine extra Schleife um unsere Dorffriedhof herum. So habe ich bis zum eigentlich Beginn der altbekannten Strecke schon gute 1,5km eingelaufen und das hilft dann die komplette Distanz am Stück traben zu können.

Runden-Lauf

Ohne hin und her zu laufen, so hoffe ich. Wendepunktstrecken finde ich ja wirklich ätzend, also tue ich in der Vorabplanung alles, damit ich einfach eine Runde traben kann. Und da mein Kopf mit der Distanz noch nicht ganz so warm ist, wie Coach Amy es wohl vermutet, mache ich es mir selbst leicht und wähle eben eine passende Strecke aus. Schon The Green Machine hat mir immer gesagt, dass abwechslungsreiche Laufstrecken, oder welche, die mir in die Karten spielen, bei einer Zielerreichung helfen können. Und er hat Ahnung, das ist mal sicher. Die Strecke um den Friedhof herum läuft, wie von selbst. Ich biege in den Wald ab und trabe über den wirklich sehr unebenen Weg, als hätte ich nie etwas anderes gemacht. Natürlich renne ich nicht, wie verrückt, weil ich sicher gehen möchte, dass ich die komplette Distanz schaffe und mir eine schnellere Geschwindigkeit noch nicht zutraue.

Aber langsam bin ich auch nicht. Also zumindest nicht so langsam. Schneller geht’s ja eh immer. Und erfreulicherweise läuft es wirklich wie geplant und ich trabe über das windige Feld, dann am Waldrand entlang, dann durch den Wald hindurch und zum Abschluss noch ein bisschen durch das Wohngebiet. Die Streckenführung ist für diese Distanz wirklich perfekt gewählt und ich stoppe die Uhr grandios genau vor der Kreuzung zu unserer Straße wieder ab. Besser geht’s ja fast gar nicht.