Heute ist Halbmarathon in Mühlheim Dietesheim. Den sind die Vereinsmädels im letzten Jahr gelaufen und mein heimlicher Plan war, dass ich in diesem Jahr mitlaufe. Und wenn es mit dem Halbmarathon nicht klappt, dann haben die auch einen 10km Lauf im Programm. Der sollte es dann alternativ sein. Habe ich mir so gedacht. Und mich mal wieder irgendwie übernommen. Der Kopf fühlt sich anscheinend manchmal fitter als der Rest des Körpers. So ist das ja ab und zu.
Die ganze Woche war ich leicht angeschlagen und fit fühle ich mich auch nicht wirklich. Und bei den Vereinsmädels kommt auch noch ein heißes Dampf Wassererlebnis dazwischen mitten in der Nacht, dass es dank Feuerwehreinsatz und Notdienst unmöglich macht, genügend Schlaf für einen ausgeruhten Start um 9h zu haben. Wir schließen uns kurz und beschließen später am Tag gemeinsam laufen zu gehen. Ohne Halbmarathon und abgesteckter Strecke. Aber zusammen, damit die Zeit schneller vergeht und die Damen etwas Gesellschaft haben.
Heute laufen die Vereinsmädels nämlich insgesamt 30km. Das ist doch mal eine ordentliche Strecke. Ich wundere mich noch, warum die denn so weit unterwegs sein wollen, aber ich beschließe, dass ich genau diese Frage während wir laufen stelle. So kann man sich einfach auch ein bisschen was erzählen.
Ich treffe die Mädels nach ihren ersten 7km und nach einer kurzen Begrüßung geht’s auch schon weiter. Wir laufen einen konsequenten, gleichmäßigen Schnitt pro Kilometer und ich kann mich wirklich schnell einfinden. Und schon geht’s los mit erzählen. Es gibt jede Menge Themen, die wir bequatschen können. Wenn man nicht so oft zusammen unterwegs ist, dann ist so ein gemeinsamer Lauf fast besser wie ein Kaffeekränzchen. Außer, dass Lisabet ganz hervorragend backen kann.
Wir laufen vor und zurück, das heißt bis die Vereinsmädels 15km auf ihrer Uhr stehen haben, laufen wir am Main entlang von Frankfurt weg, dann drehen wir um und laufen zurück. Jeder dem wir auf diesem Stück begegnen grüßt. Wir stellen fest, dass das hier ein wirklich sehr freundliches Stück Weg ist. Auf dem Rest der Strecke wird man oft weder gegrüßt, noch von Radfahrern frühzeitig gewarnt. Hier klingeln sie lange vorher und wir können Platz laufen. Ein vorbildliches Miteinander.
Auf dem Rückweg rufe ich den Zeugwart an und erfrage, ob er wohl die Möglichkeit hat mich an der Fähre einzusammeln. Von dort bis heim sind es nochmals 4km und sonst müßte ich wirklich fast einen Halbmarathon laufen und diese Steigerung finde ich doch etwas heftig. Natürlich holt mich der Zeugwart und zusätzlich bringt er auch noch Verpflegung und Wasser für uns alle, weil er eben mitdenkt. Meine Uhr zeigt am Auto 16km. So habe ich die Damen ungefähr die Hälfte ihres Trainingslaufes begleitet. Nicht, dass der deshalb kurzweiliger wäre, aber zumindest gab es etwas Abwechslung. Und darum ging es ja.
Ich bin gespannt, wie es mir morgen geht. Da steht ein Wikingervorbereitungslauf an. Kurz in der Strecke, anstrengend für die Muskeln.