Nach meinem spektakulären Auftritt beim Schwarzlichtminigolf gestern Abend, wache ich früh auf. In meiner Kindheit war ich oft beim Minigolf, allerdings ist die zugegebenermaßen auch schon etwas her. Mein Trainingspensum in den letzten Jahren bestand aus null Minuten. Aber wenigstens geht’s dem Flummi und Walter Mitty ähnlich. Der Zeugwart ist ebenfalls kein Minigolfenthusiast und so befinden wir uns alle auf einem Level. Mehr oder weniger. Es war trotzdem, oder vielleicht auch gerade deshalb großartig. Und heute? Gehe ich ohne Schwarzlicht laufen, in der Natur. Ohne Neon und ohne Musik.

Kuchenärger

Vorher aber, backe ich. Ich wache nämlich wirklich früh auf und nutze die Zeit. Meine Küchenmaschine war auch die letzte Woche gar nicht beschäftigt und so kann die heute gleich mal etwas tun. Erst den Bisquitteig zusammenrühren, dann die Sahne-Mascarpone-Füllung und dann noch die Burgerbrötchen für das Abendessen. Bis auf die Burgerbrötchen ist meine Bäckerei heute ein wahres Desaster. Nichts gelingt und so beschließe ich, ehe meine Laune backtechnisch auf dem Gefrierpunkt angekommen ist, raus in die Natur zu spazieren. Zutatenmäßig bin ich eh abgebrannt, also führt mich mein Weg heute definitiv am Eierautomat vorbei.

Der Bauer in unserem Dorf hat den netterweise vor Monaten aufgestellt und der Zeugwart und ich sind regelmäßige Kunden. Wenn man schon so ein Angebot hat, dann sollte man es auch nutzen. Nicht, dass der wieder abgebaut wird! Das wäre fatal. Meine Laufrunde führt also heute durch die Natur und später dann noch durchs Dorf, damit ich die Eier holen kann.

Heute regnet es auch nur ein einziges Mal, und das ist immer. Im Gegensatz zu gestern, ändert sich die Regenmasse auch nicht. Es regnet kontinuierlich in der gleichen Art und Weise. Meine Laufregenjacke und ich machen uns also auf den Weg nach draußen. Die Schuhe sind seit gestern auch wieder durchgetrocknet. Die können also heute wieder nass werden. Da lässt sich doch was machen. Ich bin ganz sicher.

Nach den ersten Metern fällt mir der Regen schon gar nicht mehr auf und nach dem ersten Kilometer finde ich auch das Ausweichen um die Pfützen herum dämlich. Wenn ich jetzt hier anfange überall drumrum zu tänzeln, werde ich ja nie fertig. Und nur, weil ich um so eine Pfütze drumrumtanze, heißt das ja nicht, dass der Weg drumrum trocken ist. Ich würde sogar fast behaupten, dass es drumrum sogar fast noch sicherer ist, so richtig nass zu werden, weil auch das Gras direkt neben dem Weg komplett im Matsch steht. Reisfelder, so weit das Auge reicht, quasi. Nur ohne Reis.

Auf dem Weg zum Eierautomaten drehe ich sogar einmal um, weil zwischen den Pfützen auf dem Weg und dem Feld, was komplett unter Wasser steht, kein Durchkommen ist. Und wenn die Schuhe im Matsch stecken bleiben, ist auch keinem geholfen. Ordentlich einsauen tue ich mich natürlich trotzdem. Und nasse Füße habe ich trotz wasserabweisender Socken natürlich ebenfalls.

Das wäre ja auch zu schön gewesen.

Ich bin heute nicht lange unterwegs. Allerdings lange genug um mich über meine Regenjacke zu freuen und um in der Natur auf andere Gedanken zu kommen. Die sind nach meinen Backunfällen von heute früh auch bitter nötig. Am Eierautomat ziehe ich uns noch flott zwei Packungen Eier und bin dann auch schnurstracks auf dem Weg nach Hause. Wenn man einmal anhält, dann kann es trotz wintertauglichen Klamotten richtig frisch werden. Also volle Power und ab ins Warme.

11°C im Dauerregen, sind halt doch nur 11°C. Wäre ja schön, wenn die Natur sich auch möglichst viel vom Regen einverleiben würde. Im Moment stehen wirklich riesige Wassermassen auf den Feldern. Und Reis wird da ja wohl wirklich keiner anbauen wollen.