Am Sonntag laufe ich wieder mal beim Wings for Life Lauf mit. Auch in diesem Jahr will ich das mit der App machen, denn nach München fahren und in der Masse laufen finde ich noch nicht sehr attraktiv. Ich mache das ja schon in der nächsten Woche in Mannheim und da muss ich vorher kein unnötiges Risiko eingehen. Menschenmassen bringen auch immer ein Ansteckungspotential mit, das Virus treibt sich ja schon noch ganz schön rum. Heute steht ein Trainingslauf im Plan und statt den, wie üblich, morgens zu machen, laufe ich heute mal am späten Nachmittag. 

Der Lauf in Mannheim nächste Woche startet nach 19 Uhr. Und sicherlich ist es nicht unklug, wenn ich mich mal an die Uhrzeit gewöhne. Ganz so spät will ich auch nicht unterwegs sein, weil es nächste Woche auch warm sein soll. Also nutze ich die Wärme, die der Nachmittag zu bieten hat und laufe los. Und zwar einfach ganz woanders lang, als ich es sonst so mache. So viel, wie ich hier in der Gegen schon gelaufen oder herum geradelt bin, möchte man doch meinen, dass ich jede Strecke bereits kenne. Allerdings ist das nicht der Fall. Ganz offensichtlich nicht. 

Etwas verwirrt bin ich darüber schon, aber gut. So ist es eben. Ich laufe hier erst mal durch eine Müllhalde, die mich ein bisschen schockiert, ehe ich wieder in den Wald abbiege. Hier muss ich dringend mal mit einem Müllsack und dem Greifer lang spazieren, wenn ich gerade kein Training absolviere. Genügend aufzusammeln gibt es hier auf jeden Fall. Und das Schlimme: es ist bereits der zweite Lauf über diese Strecke, bei dem mir das auffällt. Aber Zeit zum Müll aufsammeln gehen hatte ich bisher noch nicht. Das braucht ja schließlich auch immer mindestens zweimal so viel Zeit, wie hier entlangzulaufen. So viel, wie hier rumliegt, kommt man beim Aufsammeln leider kaum voran. 

Ich biege einfach rechts ab in einen Weg, den ich zwar kenne, weil er hier schon immer ist, den ich aber bisher noch nie genommen habe. Dann trabe ich in fast perfektem Mannheimtempo weiter in den Wald hinein und finde Lichtungen und dichtes Buschwerk. Ich ahne, wo ich rauskomme, aber hier gewesen bin ich noch nie. Besonders cool finde ich ja an meiner heutigen Aktion, dass ich einfach andersrum laufe, als ich es üblicherweise tue. Eigentlich ist die Richtung ja egal und doch hat man doch immer mal eine präferierte Richtung. Bei mir ist das zumindest so. Eine Runde laufe ich eben immer in einer Richtung. Ganz selten mal andersrum.  

Ich treffe die Vorgaben aus dem Trainingsplan heute fast perfekt und bin sehr zufrieden. Mit der Streckenauswahl und natürlich mit der Trainingsplanumsetzung. Manchmal passt es eben, da darf man sich auch mal ausgiebig freuen.