Herbst, das heißt ganz klar Regen, bewölkter Himmel, Wind und natürlich kühle Temperaturen. Ich weiß nicht so genau, was auf einmal mit dem Begriff goldener Oktober passiert ist, aber Programm ist der auf jeden Fall zur Zeit nicht. Heute ist es mal wieder besonders windig und ungemütlich draußen. Zwar kommt die Sonne tagsüber ein paar Mal raus, aber wirklich nur minutenweise und so schnell kann keiner in seine Laufklamotten springen. Also auch ich nicht, obwohl ich schon weiß, was heute zum Training getragen wird. Nach Regen sieht es heute nicht so direkt aus, obwohl der Boden feucht ist. Aber so ein bisschen Feuchtigkeit von oben hält meine Windjacke auch Stand. Auch im goldenen Oktober.

Modenschau

Wahrscheinlich wird es in diesem Jahr so sein, dass ich meine Jacken nach und nach „ins Spiel“ bringe. Daran kann man also die Temperaturentwicklung in diesem Oktober gut ablesen. Von meiner leichten Windjacke zu der heute sind es schon ein paar Grad Unterschied. Warum so leichte Windjacken übrigens keine Taschen haben, wundert mich. Meine etwas dickeren Jacken, die dann zukünftig, wenn es noch kälter und unangenehmer wird, zum tragen kommen, sind alle mit Jacken ausgestattet. Nun gut. Die Designer werden sich dazu entsprechende Gedanken gemacht haben. Was weiß ich da schon?

Für heute stehen 5km auf dem Trainingsplan. Also eigentlich nur 4,8km, aber die 200m kann ich wirklich mittlerweile dran hängen. Das zählt dann zwar nicht wirklich mehr dazu, aber nach dem Training kann man auf der Uhr einfach „weiter“ drücken und dann wird die Distanz noch hinzugefügt. Allerdings ist das Training vorher abgeschlossen. Der Zeugwart soll heute 30 Minuten laufen gehen und beschließt deshalb, dass das ganz gut zusammenpasst. Also unsere beiden Trainingseinheiten. Wir laufen also diese Einheit gemeinsam und nutzen unsere kleine Waldrunde. Die ist kürzer als 5km, aber ein paar hundert Meter kann ich noch dranhängen. Erstaunlich, dass mir die Runde als 5km Runde im Gedächtnis geblieben ist.

Distanz ist, was man draus macht

Aber gut. Es ist ganz klar messbar, dass sie rund 500m kürzer ist. Wir können ein bisschen verlängern, aber zu Hause angekommen fehlen auf jeden Fall noch ein paar hundert Meter. Wir traben los und die paar Regentropfen, die wir noch im Wohngebiet abkriegen, merken wir wirklich kaum. Als wir dann in den Wald abbiegen, hält das Blätterdach den Regen gut ab. Wahrscheinlich hat es mittlerweile auch längst aufgehört zu tröpfeln? Wir traben durch den Wald und es läuft sich wirklich gut. Meine Wade zwickt etwas, aber nur rechts. Beim gestrigen Schrittfrequenztraining habe ich mit meinem rechten Bein, dass ja die Bandage trägt, deutlich mehr gearbeitet, als mit links. Meine rechte Wade merke ich deutlich.

Und dann trete ich auch noch blöd auf und knicke etwas um. Kein Riesending, aber jetzt zwickt die Wade noch mehr. Also dieser Waldboden ist wirklich nur etwas für Könner. Wenn man so läuft, wie ich, dann sind die Unebenheiten wirklich bei jedem Schritt merkbar. Wahrscheinlich, weil ich so winzige Füße habe? Wer mit Schuhgröße 38 in Laufschuhen über eine Daumenbreite vorne Platz hat, der hat eben nicht so eine große Auftrittsfläche. Da merke ich Unebenheiten wahrscheinlich mehr, als jemand mit großen Füßen? Weiß man nicht. Vielleicht braucht man auch ein Waldbodenscantalent? Wer den Waldboden richtig betrachtet, der kann natürlich auch die Füße passend hinplatzieren. Bei mir klappt das nicht immer zu 100%. Ganz offensichtlich.

Muskelschmerzen

Ich hab jetzt wirklich richtig Muskelkater in meiner rechten Wade. Also ich merke die noch mehr, als vorher schon. Da wird mir immer mal wieder klar, dass es zwar gut läuft, ich aber eben kein normaler Sportler bin. Ich habe Defizite, die einfach Zeit brauchen, nach den Fahrradunfällen von 2013 und 2016. Heftig, weil die wirklich schon viele Jahre her sind, aber so ist es eben. Da brauche ich mir nichts vor zu machen. Und deprimiert zu sein bringt mir auch nichts. Ich muß einfach dran arbeiten und dran bleiben. So einfach ist das.

Wir traben etwas langsamer zurück, weil ich den Waldboden nun noch mehr im Auge behalte, als ich es vorher schon getan habe. Die zwickende Wade reicht mir. Ich will da jetzt nicht noch etwas riskieren. Und ich will vor allem nicht meine weiteren Trainingseinheiten diese Woche wegen Schmerzen nicht machen können. Immerhin rückt der 1. November mit dem New York Liberty 10km Lauf näher. Da kommt es auf jedes Training an. Coach Amy von Garmin hat mich ja eh erst für drei Wochen später auf die 10km fit machen wollen… deshalb ist es sowieso eine spannende Sache, ob ich am 1. November die 10km laufen kann.