Der Coach startet voll durch, und dann eben doch wieder nicht. Also eigentlich sind es natürlich der Coach und ich, die endlich wieder loslegen. Wenn wir auch irgendwie ausgebremst unterwegs sind, zumindest habe ich das Gefühl. Für heute steht im Plan ein Lauftraining mit 30 Minuten. Als Hinweis zur Durchführung steht da, dass ich Laufen und Gehen abwechseln kann, wie es eben so geht. Ich ziehe mich heute gleich früh an. Wenn ich das Training auf heute Nachmittag oder Abend schiebe, dann kommt doch garantiert wieder was dazwischen. Das ist doch immer so und es nervt mich dann kolossal. Heute laufe ich also gleich morgens und schau, wie ich den Hinweis so umsetze. 

Die Entscheidung, was ich anziehe, kann ich heute schnell treffen. Es schüttet, wie aus Eimern, ist aber nicht sonderlich kalt. Ich habe Glück und passe noch in meine Regenjacke, nach all den Lauf freien Monaten! Wie schön. Auch meine wasserdichten Laufschuhe passen mir noch, was allerdings deutlich wahrscheinlicher gewesen ist. Irgendwie macht es mich heute zufrieden, dass ich laufen gehe. Ich könnte auch warten, ob es aufhört zu regnen. Oder ich gehe gar nicht vor die Tür bei dem Wetter und suche mir ein Alternativprogramm. Aber das mache ich nicht und das freut mich sehr. Ich gehe im Regen laufen und habe den Hinweis im Hinterkopf. 

Erst trabe ich zu schnell los, dann fange ich mich schnell. Klar, ich kann jederzeit eine flotte Gehpause machen, aber ich möchte gerne versuchen eben keine Gehpause zu machen. Also die ganze Zeit laufen. Hinweis hin oder her. Gegen ein kontinuierliches Durchlaufen hat der Coach garantiert nichts. Hauptsache der Puls bleibt im Rahmen und ich überlaste mich nicht. Nach so einer langen Laufpause wäre vor allem eine Überlastung großer Mist. Und das passiert ziemlich flott, wenn man es übertreibt. Ich bin also wachsam. Und ich bin ziemlich schnell ganz schön durchnässt. Meine Regenjacke ist weiterhin super, aber meine Hose und meine Socken sind nass. 

Bei nassen Socken sind ja wasserdichte Schuhe total überflüssig. Das ist mir schnell klar, heute. Aber gut. Immerhin werden die Zehen nicht nass, weil die Socken nur oben am Schaft nass sind und auch nur dort nass bleiben. Bis auf ein paar Straßenüberquerungs-Sicherheitsstopps trabe ich heute durch. Nach knapp 30 Minuten bin ich wieder daheim und wirklich ziemlich nass. Unter so einer Regenjacke schwitzt man schließlich ordentlich, wenn es anstrengend wird. Aber gut. Ist ja auch kein Kindergeburtstag hier. Ich springe unter die Dusche, denn nass bin ich ja sowieso, und fahre dann ins Büro. 

Den Hinweis hat es heute nicht gebraucht, was ich toll finde. Ziemlich erschöpft bin ich heute trotzdem. Der Lauf hat mich ordentlich platt gemacht. Erstaunlich, wie sehr Covid da reingehauen hat. Und dabei lese ich immer wieder, dass es nur eine normale Erkältung oder harmlose Grippe ist. Nun gut. Im Trainingsplan für mein Lauftraining steht heute ein Hinweis, den ich tatsächlich ignorieren kann. Ich bin fit genug.