Wenn ich auf Geschäftsreise bin, dann habe ich immer Laufklamotten dabei. Auch, oder vor allem dann, wenn ich nur eine Nacht auf Reisen bin. Seit gestern bin ich in Nizza. Ich reise da nur mit Handgepäck, sonst warte ich an der Kofferausgabe länger, als mein ganzer Aufenthalt eigentlich dauern würde. Das Personal an den Flughäfen ist knapp. In meinem Handgepäck habe ich also nicht nur meine Arbeitsutensilien, sondern auch meine Laufschuhe und die Laufklamotten. Ich habe meine Kniebandage dabei, mein Kosmetikzeug und natürlich auch Kleidung um heute nach dem Laufen ins Büro zu gehen. Und ich habe die LaufMaus dabei. Mit der laufe ich aktuell immer.
Ganz ordentlich für einen Handgepäckkoffer, oder?
Ich habe mich schon oft gefragt, wie andere Geschäftsreisende unterwegs sind und wie die so ihre Koffer packen. Eine richtig gute Antwort darauf habe ich leider noch nicht gefunden. Aber gut, ich packe halt einfach alles ein, was ich brauche und am Schluss passt es eben. Gestern war es richtig heiß in Nizza. Die Mittagspause am Meer war wunderbar und ich habe die Seeluft richtig genossen. In der Nacht ist dann kurz die Welt unter gegangen. Es hat geschüttet, wie aus Eimern und richtig stark gewittert. Direkt über der Stadt. Der Donner war extrem laut und die Blitze taghell. Wahnsinn.
Heute früh ist es überraschend frisch. Das nächtliche Gewitter hat die Wärme aus der Stadt vertrieben und alle Straßenzüge mal kräftig durchgewischt. Jeglicher Staub ist weggewaschen. Ich habe nur kurze Laufsachen dabei und ziehe mir einfach meine leichte Jacke drüber. Irgendwie empfinde ich es angenehmer, etwas an den Armen zu haben und ein bisschen windgeschützt zu sein. An eine Laufjacke habe ich nicht gedacht. Die kommt bei den nächsten Reisen auf jeden Fall mit in den Lauf-Packing-Cube. Ich lerne ja schließlich aus meinen Versäumnissen. Als ich auf die Straße trete, bin ich froh über die Jackenentscheidung.
Es regnet immer noch. Nicht sonderlich kräftig, aber doch spürbar und so, dass ich ziemlich nass werde und der Regen auf allen Fotos, die ich mache, präsent ist. Nun gut. Nizza im Regen, das gibt es ja auch nicht wirklich häufig. Bisher war hier immer richtig toller Sonnenschein, wenn ich hier war und es war auch immer heiß. Das ist auch für heute wieder angesagt. Nachdem ich geduscht habe und beim Frühstück war, spaziere ich durch den Regen ins Büro am Ende der Altstadt. Das Kopfsteinpflaster glänzt nass in der Sonne, die sich jetzt auf ihren Tagesdienst besonnen hat.
Nach einer Stunde arbeiten ist es wieder toll sonnig, richtig warm und von den nassen Straßen ist nichts mehr übrig. Es scheint so, als wäre das nächtliche Gewitter gar nicht passiert und doch bin ich heute früh in frisch gewaschener Seeluft laufen gewesen. Natürlich hat mein Heimflug heute Abend Verspätung. Aber wenigstens muss ich nicht auf meinen Koffer warten. Ich habe ja alles im Handgepäck.
