Das Wetter von gestern hat sich bisher noch nicht wieder verzogen. Dabei spricht doch eigentlich nichts, gegen einen sonnigen, kühlen Januar. Wir allerdings haben im Moment einen regnerischen, deutlich warmen Januar und nicht nur alle Wege sind schlammig, ich glaube die Natur ist auch verwirrt. Auf den Feldern treiben die kleinen Pflänzchen schon wieder aus. Der alte Bauernkalender scheint bei dem Mistwetter ausgedient zu haben.

Mein Tag beginnt heute total früh, was für einen Freitag nicht ungewöhnlich ist. Freitags ist das Verkehrsaufkommen im Rhein-Main-Gebiet morgens deutlich reduziert. Nachmittags wird es dann zur Hölle auf Rädern, weil alle, die nicht im Büro waren, sondern Homeoffice gemacht haben, sich nun für ihre eigentliche Heimreise oder einen Wochenendtrip auf die Autobahnen schwingen. Ich versuche deshalb Freitags immer früh im Büro zu sein und gleich nach dem Mittagessen wieder zu verschwinden.

Schlaues Fahren

Auf diese Art und Weise spare ich mir den Verkehr weitestgehend und kann dann am Nachmittag daheim noch gut Telefonate führen und Sachen abarbeiten. Gut, wenn ein Job so flexibel ist. Zumindest gut für die Work-Life-Balance von der alle reden. Manchmal klappt meine Freitagsplanung ganz wunderbar, manchmal überhaupt nicht und ich bin erst gegen 20h zu Hause, hauptsächlich wegen des Verkehrs. Weil auch wirklich täglich mindestens ein schwerer Unfall passiert auf einer der Autobahnen, die ich nutze.

Heute hat meine Freitagsplanung gut geklappt, trotz Mistwetter. Ich fahre zeitig aus dem Büro los, nachdem ich dort eigentlich nur telefoniert habe und Fragen beantworten konnte. Wirklich etwas von meinem Berg abgearbeitet habe ich nicht. Aber vielleicht ging es darum heute auch gar nicht? Ich weiß es nicht. Die Telefonate waren auf jeden Fall sehr erfolgreich und ich glaube, wir kommen mit dem Thema wirklich gut voran. Eine sehr positive Sache. zu Hause angekommen, scheint die Sonne gerade durch die Wolkendecke. Ich starte einen Report im System und ziehe mich zum laufen um.

Alles eine Frage der Perspektive

Wenn das Mistwetter eine Pause macht, sollte ich das doch ausnutzen! Mein Chef sieht das genauso, denn er weiß, dass mir noch ein paar Telefonate heute bevorstehen, die ich besser mit frisch gelüftetem Kopf führe, als eh schon ansatzweise genervt.

Meine Laufstrecke ist gut durchnässt und kaum bin ich draußen, fängt es auch schon an zu regnen. Allerdings nur leicht, was mich allerdings auf kräftigeres Mistwetter vorbereitet. Es ist für den heutigen Tag auch nicht nur leichter Regen gemeldet, allerdings auch nicht so ein heftiger Schauer, wie er jetzt, nach rund 15 Minuten, die ich nun im leichten Tröpfeln unterwegs bin, runter kommt. Der Zeugwart behält also mal wieder recht… denn er war sich sicher, dass die Regenjacke für heute eine gute Idee im Laufoutfit bei dem Mistwetter ist.

Und so laufe ich also auch heute wieder im strömenden Regen durch die Welt. Die Wege sind gut geflutet, genauso wie die Felder, die sich nach meiner sehr eingeschränkten botanischen Kenntnis derzeit ganz wunderbar für den Reisanbau eignen würden. Ich muß mir regelrecht Wege suchen und bin einmal mehr darüber verwirrt, dass meine Trailschuhe nicht wasserdicht sind. Und von wasserabweisend kann, wenn man ganz ehrlich ist, auch nicht die Rede sein. Wasser von der Seite durch die Pfützen und von oben, durch das Mistwetter, kommt durch.

Zu Hause ziehe ich also nicht nur nasse Trailrunning Schuhe aus, sondern auch gleich nasse Socken, eine nasse Hose und eine wirklich sehr nasse Regenjacke. Wenn man Regen nicht so gerne mag, dann wäre der heutige 10. Lauf des #rwjanuarstreak wirklich voll für die Füße gewesen. Da ich die Einsamkeit im Regen ganz schön finde, war das für mich ein prima Lauf. Nur nach wasserdichten Schuhen müsste ich wirklich mal schauen.