Wir sind aus dem Schwarzwald zurück. Die Auszeit war viel zu kurz. Das ist natürlich immer so, wenn man im Urlaub war, aber wenn es nur eine Woche ist, dann ist das für einen Urlaub wirklich viel zu kurz. Ich habe es während der kurzen Auszeit nicht geschafft, vollkommen abzuschalten, und dann kam auch noch immer wieder Arbeit dazu, die ein Abschalten dann eh unmöglich gemacht hat. Ich frage mich wirklich manchmal, warum das so ist? Also so wichtig kann ich ja gar nicht sein, das würde ich doch dann garantiert am Kontostand, Firmenwagen oder Privatjet merken. Und doch war es nicht möglich, ein paar Tage im Schwarzwald ohne Arbeit zu verbringen. 

Wir sind also zurück und hier im Rhein-Main-Gebiet ist es ja wirklich ziemlich kalt und regnerisch. Die Uhr des Zeugwarts schlägt ihm heute einen lockeren Lauf vor und da schließe ich mich einfach an. So kaltes Wetter bin ich zum Laufen gar nicht mehr gewöhnt. Was ziehe ich also an? Wir laufen locker, das heißt, beim Training wird mir höchstwahrscheinlich auch nicht sonderlich warm werden. Ich ziehe mal besser ein langes Laufshirt an und dann noch eine Regenjacke drüber. Die taugt auch gegen den Wind, der hier vor dem Fenster die Bäume ordentlich durchschüttelt. 

Auszeit hin oder her, ich finde meine Laufklamotten sofort. Auch die langärmeligen Shirts. Da habe ich kürzlich bei Lovis und ihrem Räuberhauptmann in einem Pop-up-Store von Thoni Mara erst zugeschlagen und ziehe deshalb gleich eines von meinen neuen Shirts an. Darüber ziehe ich eine Windjacke, die auch gegen Regen hilft, wenn ich nicht zu lange unterwegs bin und meine dreiviertel Hose. Ich laufe eh am liebsten in dreiviertel langen Hosen. Meine Waden frieren erst, wenn es wirklich sehr kalt ist. Davon sind wir erfreulicherweise doch noch recht weit entfernt. Ob es in diesem Herbst und Winter überhaupt so kalt wird, dass ich die lange Laufhose auspacke? 

Wir traben einträchtig nebeneinander her und unterhalten uns über die nächsten sportlichen Ziele. Jedes Mal, wenn ich auf den Weg schaue, werde ich förmlich geblendet, weil ich heute mein letztes Paar des Laufschuheinkaufs ausführe. Das Design der Schuhe ist wirklich sehr beeindruckend und extrem auffällig. Es sieht so aus, als hätte der Hersteller die Schuhe einfach einmal komplett in den Farbeimer getaucht. Ich habe mich für die pinke Variante entschieden, andere Neonfarben hätte es aber auch gegeben. Neon ist offensichtlich wieder in? Richtig cool finde ich die neuen Schuhe und sie laufen sich auch ganz prima. Eigentlich kommt es ja nur darauf an. 

Der Lauf heute ist flotter, als ich erwartet habe. Das stelle ich aber erst nach der Betrachtung der Auswertung fest. Anfühlen tut es sich nicht besonders schnell. Das könnte vor allem daran liegen, dass ich eben super gute Unterhaltung habe. Wenn ich abgelenkt bin, kann ich hervorragend atmen und jegliche Anstrengung fällt mir leicht. Bei so einem Trainingslauf geht es ja auch um nichts. Die Situation ist ganz anders, als in einem Wettkampf, oder wenn ich eine Trainingsplanvorgabe erfüllen soll. Wieder läuft es also im Kopf ab. Wie so oft. 

Morgen starte ich dann wieder in eine gut gefüllte Arbeitswoche und schau mal, wie viele Fragen und Themen dann noch zusätzlich auf mich warten, die ich während meines Urlaubs doch nicht beantwortet habe. Viel kann das eigentlich nicht sein.