Unser Sonntag und der vorher von langer Hand geplante Tagesablauf ändert sich nach dem Frühstück schlagartig. Das ist nicht weiter schlimm, weil wir ja ganz toll flexibel sind und ich mein heutiges Koppeltraining auch ganz flott umplanen kann. Statt also eine Stunde auf der Rolle Rad zu fahren und dann zu laufen, fahren der Zeugwart und ich draußen im Wald Rad. Um die Mittagszeit. Sonntags um die Mittagszeit ist es in unserem Wald erfahrungsgemäß recht leer. Die Menschen essen da nämlich zu Mittag und das passiert nicht im Wald. Wir nutzen also die Gelegenheit und los geht’s. 

Ich ziehe mich nicht so richtig warm an, weil es auch nicht so richtig kalt draußen ist. Ungewöhnlich für Januar, oder vielleicht auch einfach demnächst so richtig gewöhnlich? Ich bin auf jeden Fall eher Frühlings-tauglich angezogen, was mit einem Windstopperunterhemd für mich vollkommen ausreicht. Es ist ein bisschen windig, aber auch nicht übermäßig. Eigentlich ist es hauptsächlich sonnig und großartig. Und Wind, vor allem, wenn er vorne kommt, ist ja ein prima Trainingsbegleiter. Zumindest, wenn man aus allem etwas Positives ziehen kann. Das liegt ja auch nicht jedem. 

Wir nehmen heute eine bekannte Strecke über das Feld und biegen dann schnell in den Wald ab. Die Sonne, die immer mal wieder durch die Bäume hindurchkommt, weil die winterkahl sind, bringt ein tolles Licht in den Wald. Ich benutze heute gleich mehrere Gewinne aus meinem Adventskalender Gewinnspiel Wahn, dem ich im Dezember anscheinend regelrecht verfallen bin. Dort gab es ja nicht nur die coole Evoc Hüfttasche*, sondern auch eine neue Sonnenbrille. Die ist von Sun God und ich konnte sie mir komplett selbst zusammenstellen. 

Im Wald ist es heute ordentlich matschig. Meine Gravel Winterreifen sind mal wieder ein großer Sicherheitsfaktor, was ich prima finde. Das Gravelrad hat prima Grip und die Investition hat sich gelohnt. Das finde ich immer super, wenn das der Fall ist. Wir finden im Wald mal wieder ein paar kleine Trails und früher mal ausgebaute Wege, die ich gefühlt noch nie gefahren bin. Dabei ist unser Wald gar nicht so riesig. Aber eben offensichtlich groß genug, wenn man ihn engmaschig durchkämmt. Fahrtechnik wird heute ordentlich trainiert, so viel ist mal sicher. Da das hier das Radfahren innerhalb eines Koppeltrainings ist, weiß ich nicht, ob die anstrengenden Waldwege mir hier entgegen kommen, oder ob das eher unklug war.

Der Coach hatte ja auch eigentlich ein Zwift Training in den Plan geschrieben. Allerdings finde ich draußen fahren natürlich deutlich angenehmer, als die Rolle zu nutzen. Rollentraining steht in der morgendlichen Dunkelheit oder Abends nach der Arbeit ja oft genug als einzige Möglichkeit zum Radfahren zur Verfügung. Und gegen Abwechslung im Trainingsplan kann der Coach ja schließlich nichts haben. 

Koppellauf

Als wir wieder zu Hause vorfahren, ist klar, dass wir die Räder putzen müssen. Die sind wirklich ziemlich eingeschlammt, wie hätte ich denn aber auch durch den Wald fahren sollen, ohne das Rad einzusauen? Eben. Total cool ist, dass der Zeugwart die Reinigung übernimmt, weil ich ja ein Koppeltraining machen soll. Also koppelt der Zeugwart putzend und ich gehe mich umziehen, um mein Lauftraining zu absolvieren. Die Sonne strahlt und es ist wirklich sehr angenehm. Meine Beine sind aber ganz schön schwer. Ob das wohl gut ist? 

Vielleicht bin ich zum Jahresstart auch einfach noch ein bisschen müde und schlapp? Obwohl ich auf dem Rad davon nichts gemerkt habe. Vielleicht ist es aber auch so, dass mich das Rad fahren müde gemacht hat? Müde scheinen auf jeden Fall auch die Leute im Dorf zu sein, denn bisher hat es kaum jemand geschafft seinen Müll vom Freitag zu entsorgen. Schade eigentlich. Oder die Menschen sind, wie die Nachbarn bei uns in der Straße, und denken sich, dass ihren Müll ja gut und gerne jemand anderes wegwerfen kann. Regen sich aber bestimmt selbst über den Müll von anderen auf. 

Und zwar lautstark. Weil es immer einfacher ist andere zu kritisieren, als selbst den Besen, Handfeger und Müllsack in die Hand zu nehmen.