Die Woche war anstrengend und ich habe das Gefühl, als würde der Jahresabschluss nie zu Ende gehen. Hier auf dem Blog kann ich ja gut nachlesen, ob es die letzten Jahre auch so gewesen ist und gefühlt war es noch nie so. Aber in Wirklichkeit wiederholt es sich oft. So, als würde man einfach nicht dazulernen. Der Jahresabschluss ist wie Weihnachten, kommt immer überraschend und selten ist man perfekt vorbereitet. Ich will mein Schwimmtraining heute deshalb vor allem zu mentalen Lockerung nutzen. Schwimmen kann diesbezüglich für mich fast wie Meditation sein. 

Gerade im Becken muss ich mich wenig konzentrieren. Die Abläufe jeder Bahn, ohne Techniktraining, sind gleich. Ich schwimme so meinen Stiefel und habe meine Routine. Oftmals schwimme ich bahnenlang den gleichen Rhythmus. Brauche also gleich viel Züge und bin deshalb wirklich wie in einer Meditation. Volles abtauchen in die Schwimmzüge. Manchmal gibt’s doch einen wachen Moment und ich strecke mich mal mehr. Oder ich ziehe den Arm mehr durch, rolle die Schulter anders oder beobachte meinen Ellbogen. Wirklich oft passiert das aber nicht. 

Ich schwimme nicht, wie in Trance. Also das heißt, ich bekomme schon noch mit, was um mich rum passiert. Heute ist das allerdings gar nicht so viel. Die Anzahl der Schwimmer ist übersichtlich und auf meiner Bahn haben wir uns passend arrangiert. Wir schwimmen so, dass wir uns immer nur begegnen und nicht aufeinander aufschwimmen. Das ist ein sehr gutes Arrangement und vor allem nicht selbstverständlich. In öffentlichen Schwimmbädern ist es ja fast schon ein Glück, wenn man einen Schwimmstil auf der Bahn hat. Oder, wenn jeder Schwimmer so viel Voraussicht besitzt seinen Schwimmstil weise zu wählen. 

Die Bahn, auf der ich heute schwimme, schwimmt im Fluss. Wir wechseln zwar die Schwimmstile, aber ohne die anderen dabei zu behindern. Ich bin mir nicht sicher, ob das aus Weitsicht, Können oder Zufall passiert. Aber es funktioniert prima und das ist alles, worauf es ankommt. Meine Meditation beim Schwimmen ist so absolut ungestört, was auch meiner mentalen Erholung zugutekommt. Körperlich empfinde ich das Schwimmen heute als nicht so anstrengend. Ich bin nach der Woche zwar noch immer nicht so fit, dass ich Bäume ausreißen könnte. Aber mental bin ich ganz schön am Limit gewesen. 

Beim Schwimmen kann ich da gut die Seele baumeln lassen. Im Freiwasser eigentlich noch mehr, als im Becken. Aber schwimmen im Freiwasser ist natürlich für den Januar keine Option. Das wäre total verrückt. Die schwimmende Meditation hilft mir heute über die ganzen überflüssigen Fragen der Woche hinweg. Sie hilft mir auch, dass ich mich einfach locker mache. Das Wochenende hat der Coach nämlich ganz gut mit Sport vollgepackt. Da ist ein Abschütteln der Woche ganz hilfreich. Und morgen kann ich dann hoffentlich mit einem frischen Kopf ins Training starten. 

Mein Training vergeht heute tatsächlich wie im Flug. Die Meditation ist nicht hochprofessionell abgelaufen, aber sie hat gereicht, um mir eine effektive Erholung und ein super gutes Schwimmtraining zu servieren. Was will man mehr? Eben.