Schwimmen passt mir in letzter Zeit selten in den Kram. Ich kann auch total ehrlich sein und feststellen, dass mir praktisch jede Ausrede gelegen kommt, wenn es um das Schwimmen geht. Schwimmen nervt mich aktuell massiv. Nicht die Wasserzeit, sondern das Drumrum. Im Dunklen zum Schwimmbad fahren ist so viel schwerer, wenn man es im Winter beginnt. Und dann in der Kälte hinlaufen. Und im Anschluss Haare föhnen und wieder in der Kälte zurück zum Auto laufen. Also jeder, der sich derzeit ums Schwimmtraining drückt, hat mein vollstes Verständnis! Wenn man erst im Winter mit dem Schwimmtraining loslegt und dann noch nicht mal einen richtigen Trainingsplan vor Augen hat, oder nicht richtig fit ist, hat man es schwer.
Das Dilemma an der Sache: ich schwimme gerne.
Viel lieber würde ich dafür aber nirgends hinfahren. Wir könnten einfach ein Schwimmbad daheim haben. Ich freue mich schon wieder auf den Sommer, wo ich im Pool der Nachbarn schwimmen kann. Bis dahin dauert es aber noch ewig. Zumindest gefühlt. Wahrscheinlich geht dann alles ganz schnell, aber für den Moment dauert es eben noch. Lange. Zu lange. Ich fahre also heute ins Schwimmbad. Im Dunklen. Oh man. Die Fahrerei nervt mich und ich bin noch nicht mal wirklich vom Hof gerollt. Aber gut.
Erfreulicherweise ist es im Schwimmbad dann schön, wie üblich. Wenigstens darauf ist Verlass, was ich super finde. Ich freue mich immer, wenn ich ins Becken steige und die ersten Meter im Wasser bin. Es wird dann natürlich anstrengend, keine Frage, aber es ist kein Drama. Wenn ich an die Fahrt zum Schwimmbad denke, dann ist das hier jetzt einfach der Knaller. Und viel besser, als ich es vorhin erwartet habe. Ich schwimme einfach hin und her. Die Belegung meiner Bahn ist heute wunderbar übersichtlich und so schwimme ich und achte einfach ein bisschen auf die Technik.
Also meine Technik. Die, die ich beim Kraulschwimmen anwende. Nächste Woche soll es nämlich bei mir wieder mit dem Training losgehen und da steht doch garantiert wieder Schwimmen mit dabei. Und wenn Schwimmen auf dem Plan steht, dann ist ja oft auch Techniktrainig dabei. Es schadet nichts, da meine Erinnerung schon mal ein bisschen aufzufrischen. Immerhin ist die ja nachweislich nicht die Beste. Ich versuche also möglichst viele technischen Details richtigzumachen. Einfach ist das nicht.
Nach 30 Minuten bin ich vollkommen fertig und beschließe, dass es für heute reicht und ich duschen gehe. Ich bin wirklich kaum mehr trainiert und da muss man es jetzt auch nicht gleich übertreiben. Die warme Dusche tut gut, die zugige Umkleide nervt. Und zwar fast so sehr wie der erste Föhn, der nicht funktioniert und die Dame am Ausgang, die alles blockiert. Ich laufe über den Parkplatz zum Auto. Es ist dunkel und eiskalt. Der Wind pfeift, ich weiß schon, warum man eigentlich besser das ganze Jahr über ins Schwimmtraining geht. Das ist ein bisschen so, wie Radfahren draußen. Wer das ganze Jahr über fährt, dem fällt es kaum auf, dass es dunkler wird oder kälter.