Wer einen Zeugwart zu Hause hat, so wie ich, der muss sich selten selbst um die Ausrüstung kümmern. Immer öfter ist es aber so, dass ich besser Bescheid wissen möchte, obwohl der Zeugwart natürlich alles für mich tun würde. Etwas selbst zu machen, ist dann aber doch noch etwas Anderes. Das Buch*Die Rennrad-Werkstatt“ von Christoph Allwang und Daniel Simon, kam mir deshalb total gelegen, als es vor einigen Tagen als Rezensionsexemplar im Briefkasten lag. Der Buchtitel ist vielversprechend. Und da das Buch in Zusammenarbeit mit dem Tour-Magazin entstand, bei dem Christoph Allwang als Werkstattleiter tätig ist, muss das ja was sein.

Überarbeitete Ausgabe

Die mittlerweile 12. Ausgabe dreht sich um die Reparatur, Montage, Pflege und Wartung und beinhaltet jetzt auch Informationen zur elektronischen Schaltung und zu Scheibenbremsen. Diese beiden Themen werden für Rennradfahrer immer populärer, also ist es nur logisch, dass sie im Buch behandelt werden. Die Rennrad-Werkstatt ist also ein ganz aktuelles Nachschlagewerk für alle, die ein Rennrad haben und das gerne besser kennen würden oder sogar selbst warten möchten. Auch wenn mein Rennrad regelmäßig zur Inspektion fährt, finde ich es keine schlechte Sache über die einzelnen Komponenten und ihr Zusammenspiel entsprechend Bescheid zu wissen. Und mit Wissen aufzutrumpfen passt auch immer mal wieder in mein Konzept.

Als Buch zum Durchlesen werden sich die wenigsten Rennradfahrer dieses Buch kaufen, dafür bietet es sich auch nur bedingt an. Ich würde es eher als umfangreiches Nachschlagewerk beschreiben und auch nutzen. Angefangen wird mit der Werkstattausstattung und einer Vorstellung der verschiedenen Werkzeuge, die gebraucht werden. Sicherlich nicht für jeden Eingriff am Rennrad. Beschrieben wird im Buch eine umfassende Ausstattung um wirklich jedem Thema meines Rennrads angehen zu können. Weiter geht’s mit Informationen zu Pflegemitteln und Reinigern. Hier gibt’s selbstverständlich nur eine feine Auswahl an Reinigungs- und Pflegemitteln in der Vorstellung. Das volle Programm an Bürstensätzen und Reinigern vorzustellen würde sicherlich ein eigenes Buch füllen.

Kapitelbeschreibung

Die einzelnen Kapitel sind mit vielen Bildern gespickt und mit richtig guten Bildbeschreibungen versehen. Es gibt gute Erklärungen zu den Themen: Laufräder und Reifen, Mechanische- und Elektronische Schaltungen, Kette und Kassette, Felgenbremse und hydraulische Scheibenbremse. Wie das Rad perfekt eingestellt wird, bearbeiten die Autoren im Kapitel Kontaktpunkte. Hier geht’s vor allem um die Ergonomie, die Montage von Pedalplatten und den Lenker. Zum Abschluss, also im letzten Kapitel, beschäftigt sich das Buch mit Pflege und Wartung und gibt Tipps zu sinnvollen Routinekontrollen. Und zwar nicht nur zur allseits bekannten regelmäßigen Kontrolle des Reifendrucks.

Fazit

Der Reparaturbuch-Bestseller* strotzt nur so von Tipps und Tricks der Profis. Schon im Tour-Magazin gibt’s regelmäßig gute Hinweise zur Reparatur und Pflege von Rennrädern, das Buch* ist aber deutlich gebündelter und mit 167 Seiten natürlich auch viel umfangreicher als ein Beitrag in einer Zeitschrift. Für 19,90 EUR erhält man hier wirklich alles, was man über sein Rennrad wissen muss, gebündelt und gut aufbereitet. Ich mag vor allem die detaillierten Bilder und die entsprechenden Beschreibungen dazu. Damit kann wirklich ein Großteil der Rennradfahrer Reparaturen und Wartungsarbeiten selbst durchführen. Absolut unfähige gibt’s natürlich auch unter den Rennradfahrern. Ich schreibe deshalb mit Absicht nicht, dass es mit dem Buch jetzt alle machen können.

Von mir gibt’s eine Besitzempfehlung für dieses Buch. Anders, als andere Bücher in meiner Buch- Empfehlungsrubrik, ist das hier ein Nachschlagewerk und eben nicht unbedingt ein Buch, dass ich mir als Zeitvertreib zum Lesen nehme.