Nach 10 Urlaubstagen legt AIDAmar mit uns heute früh wieder im Hafen von Rostock, Warnemünde an. Unsere Koffer haben wir bis heute früh 2h morgens vor die Tür der Kabine auf den Flur gestellt. Auf diese Art und Weise werden sie nämlich bereits vom Schiff ins Terminal transportiert. Wir wachen heute unheimlich früh auf und blicken auf eine Nebelwand. Der Hafen ist praktisch nicht zu erkennen, Norddeutschland versinkt ganz offensichtlich im Nebel. Wir ziehen uns also an und nutzen eines der Buffettrestaurants, das bereits ab 6:30h Frühstück anbietet. Zeit also, um zum Abschied zu frühstücken.

Das Kaffeemaschinenthema ist auch um diese frühe Uhrzeit nicht gelöst. Schon interessant, wie man sich immer wieder in eine solche Schlange stellt. Zum Abschied schmeckt mir das Frühstück gut, wie jeden Tag und während ich an meinem Orangensaft zippe und das Omlett esse, überlege mir wie mir diese Urlaubsreise gefallen hat und ob ich mir vorstellen kann mal wieder mit AIDA unterwegs zu sein. Das war ja insgesamt die dritte Reise mit AIDA Cruises. Die erste Reise ging in die Karibik, da gab es den Blog noch gar nicht. Die zweite Reise mit der AIDA fand 2012 statt und hat dem Blog damals hier auch ein paar Beiträge beschert. 

Check in und Check out

Check-in

Vom Check – in habe ich mir mehr Informationen erhofft. Irgendwie musste man sich alles über die ersten paar Tage so zusammensuchen, was man in einem Hotel an der Rezeption gesagt bekommt. Oder in einer Informationsmappe auf dem Zimmer vorfindet. Wir haben mit einigen Mitreisenden darüber gesprochen und jeder empfand den Check – in so wie wir: unpersönlich und unkoordiniert. Auch den Sicherheitscheck ehe wir an Bord gegangen sind haben viele so erlebt, wie ich ihn hier beschrieben habe. 

Check-out

Der Check-out war gefühlt noch weniger koordiniert, als der Check-in. Die Kabine musste um 9h verlassen werden, so stand es in der abendlichen Zeitung. Gepäck, das bis 2h morgens vor der Kabinentür platziert wurde, hat man für die Passagiere dann vom Schiff gebracht und angeblich nach Decks aufgestellt. Es gab zwar eine Check-out Zeit, aber wo die hätte kontrolliert werden können, weiß ich nicht. Wir sind von Bord gegangen, als die Durchsage kam, das die Koffer freigegeben seien. Das hat auch grob zu unserer vorgebrachten Check-out Zeit gepasst. Für unsere Koffer hat das Prinzip der Deck-Aufstellung nicht funktioniert. Wir haben sie dann irgendwo im Terminal gefunden. Die Schlange der Abreisenden am Zoll war ewig lang, absolut umkoordiniert und total chaotisch. 

Restaurants

Was gibt es also aus meiner Sicht zum AIDAmar Urlaub zu schreiben? Restauranttechnisch bin ich ziemlich zufrieden gewesen, das kann ich sagen. Da ich vegetarisch und wo es möglich ist, vegan, esse, beurteile ich das Speisenangebot aus dieser Sicht. Ich trinke außerdem niemals Alkohol und der Zeugwart und ich hatten deshalb ein darauf abgestimmtes Getränkepaket gebucht. Für jedes Getränk, das man auf dem Schiff außerhalb eines Buffettrestaurants trinkt, muss man unterschreiben. Essenstechnisch wurden wir im Marktrestaurant am besten fündig. 

Das Bella Donna Restaurant, das auch ein Buffettrestaurant ist, hatte immer ein bisschen weniger vegetarische Alternativen. Im East, dem dritten Buffettrestaurant auf dem Schiff, haben wir ein einziges Mal gegessen, weil es praktisch keine vegetarischen Speisen gab. Außer dem Reis, an dem jeden Tag ein entsprechendes Schild angebracht war. Auch irgendwie witzig. Es gibt ein a la carte Burgerrestaurant in dem Standardmäßig ein veganer Burger auf der Karte steht, der auch recht lecker schmeckt. In den zwei anderen Restaurants, dem Feinschmeckerlokal Rossini und dem Steakhouse sind wir nicht gewesen. Obwohl es auch ein veganes Steak für über 30 EUR gegeben hätte. Aber das fand ich übertrieben. 

In den Buffettrestaurants sucht man sich einen Platz zum Essen aus. Es gibt kleine Tische und große Tische für 8 Personen. Das hat den massiven Vorteil, dass man nicht immer im Kreise der gleichen Leute essen muss, wenn man das nicht möchte. Natürlich kann man aber auch in immer der gleich Gesellschaft essen, geplant, oder ungeplant. Eine Tischreservierung ist in den Buffettrestaurants nicht möglich. Die Abwechslung zwischen großen Tischen und einfacher Zweisamkeit hat mir sehr gut gefallen. Wir hatten auch mehrheitlich Glück mit der Tischgesellschaft. Nur einmal hat sich ein Mutter-Tochter-Gespann dazu gesetzt, die vom Benehmen her überhaupt nicht gingen. 

Wer das Personal wie Dreck behandelt, ist selbst nichts wert.

Fazit zu den Restaurants

Das Restaurantangebot bekommt von mir eine gute Note. Als nicht-Fleisch-Esser ist man bei der AIDA Küchencrew auf keinen Fall das Hauptklientel, aber man wird in zwei von drei Buffett Restaurants auch nicht ganz vergessen. Das Steakhouse und das Luxusrestaurant haben wir nicht genutzt. Das Burgerrestaurant hat dauerhaft einen veganen Burger auf der Karte. 

Kabine

Wir haben eine Balkonkabine reserviert und sind in die 8110 auf der Steuerbordseite eingezogen. Die Kabine sieht exakt so aus, wie im Internet und hat einen Sessel, ohne Armlehnen, den man zum dritten Bett ausklappen könnte. Auf dem Balkon steht ein kleiner Tisch, zwei Stühle mit verstellbarer Rückenlehne und natürlich hängt die Hängematte am Haken, die oft auf den Fotos zu sehen ist. Der Schrankplatz ist ausreichend, allerdings fällt mir auf, dass der Kreuzfahrer anscheinend viel mehr Kleidungsstücke aufhängt, als sie in den Schrank zu legen. Die Kabine ist für zwei Passagiere gut geräumig, es gibt Kleiderhaken für Jacken, direkt am Eingang und eine gute Anzahl an Steckdosen. 

Das Bad ist ebenfalls ganz geräumig. Die Dusche ist schön groß, die Lüftung ist extrem leise und der Wasserhahn am Waschbecken hat einen Perlator installiert, der den Wasserdruck merklich herabsetzt. Bis das Wasser am Waschbecken richtig warm geworden ist, hat es in unserer Kabine immer ein bisschen gedauert, in der Dusche kann man die Temperatur vorauswählend und das funktionierte auch zackig. Im Badezimmer gibt es extrem viel Abstellfläche über der Toilette an der Wand und rund um den Waschtisch. 

Ein Handtuchwechsel erfolgt, wenn man die Handtücher auf den Boden wirft, eben wie in einem Hotel auch. Das Bett wird nach 7 Tagen frisch bezogen, oder, wenn es nötig sein sollte. So zumindest sagt es eine kleine Karte, die wir am ersten Tag auf der Kabine gefunden haben. Wenn man möchte, dass die Kabine gereinigt wird, muss man ein Schild an die Tür in den Flur hängen. Das gleiche Schild, nur eben die andere Seite, zeigt dem Reinigungsteam dann auch, dass man keinen Service benötigt und die Kabine eben nicht gereinigt werden braucht. Das Schildchenthema wäre übrigens aus meiner Sicht etwas, was man jedem Gast beim Check-In doch prima mitgeben könnte.

Fazit Kabine

Unsere Balkonkabine war die perfekte Wahl für diesen Urlaub! Der Stauraum hat für uns ausgereicht, das Bad war top, die Reinigungscrew war verlässlich und gründlich. Wohnen im 8. Stock war für uns perfekt. Die Kabine lag ruhig und war trotzdem gut und schnell zu erreichen. 

Bars und Entertainment

Wenn es um Cocktails und das rumhängen an einer Bar geht, sind der Zeugwart und ich denkbar unkompliziert. Wir trinken beide keinen Alkohol, können auf Kaffee verzichten und gehen früh ins Bett. Am Abendprogramm nehmen wir deshalb praktisch nicht teil. Ich bin im Urlaub einfach viel zu müde und sammle lieber viele Stunden Schlaf, statt mir die Nächte um die Ohren zu schlagen. Alle Discos, DJ’s und Tanzeinlagen kann ich deshalb auch nicht beurteilen. Sowas haben wir schlichtweg auf der AIDAmar nicht genutzt. Am Abendprogramm im Theatrium sind wir regelmäßig auf dem Weg vom Abendessen zur Kabine vorbei spaziert. 

Dafür ist das Theatrium, was als offener Bühnenbereich über drei Etagen hinausgeht, wirklich eine Wucht. Man bekommt von der abendlich dargebotenen Show, oder den Gesprächen, die dort in der sogenannten AIDA Prime Time um 20h stattfinden, im Vorbeigehen etwas mit und kann sich so entscheiden, ob sich das dableiben lohnt. Ansonsten kann man sich das Programm auch immer auf der Kabine im Fernsehen anschauen. Das Media und Filmteam ist hier stets am Start und sorgt dafür, dass man eben auch ohne anwesend zu sein, das Bühnenprogramm ansehen kann. Es wird wahrscheinlich tagsüber nicht das komplette Programm übertragen, aber Abends praktisch alles. 

Zeitung und aktuelle News

Jeden Morgen findet sich die AIDA Zeitung an der Kabinentür und darin findet sich auch die Information, was vom Programm im TV übertragen wird. Ansonsten gibt es darin immer eine Information zum aktuellen Hafen, ein paar Grußworte von einem Crewmitglied, besondere Angebote aus der AIDA Welt und alle Öffnungszeiten der Restaurants und Bars. Informationen zum aktuellen Weltgeschehen finden sich in der Zeitung nicht. Auf der Kabine hat man deutsches Fernsehen und kann so Nachrichten schauen, wenn man denn möchte. Oder man schaltet komplett auf den Urlaubsmodus und taucht einfach ohne Neuigkeiten zum Weltgeschehen in die AIDA Welt ab. Das kann in manchen Zeiten natürlich ziemlich erholsam sein. 

Außendecks

Die Außenbereiche haben wir auf der AIDAmar manchmal zum spazieren gehen während der Seetage oder mal zum Aussicht genießen genutzt. Während der Fahrt war es meistens viel zu windig und teilweise wurden die Außenbereich dann auch gesperrt. Da wir keine Raucher sind und eine Balkonkabine hatten, haben wir die Außendecks aber nur sehr wenig besucht. Vom Balkon hatten wir beim Ein- und Auslaufen in die Häfen unserer Reise immer einen hervorragenden Blick. Deshalb war ein Gang auf die Decks, egal ob oben oder mittig vom Schiff, nicht nötig. Tatsächlich haben wir eine Dame gesehen, die oben auf dem Deck den Whirlpool genutzt hat. 

Fazit Entertainment

Die AIDAmar ist für unsere Ansprüche total überdimensioniert. Hier kann in vielen Bars und an Deck großflächig gefeiert werden. Von Kunstversteigerungen bis zu AIDA eigenen Wer wird Millionär? Versionen, von Shuffleboard bis Dart und jeden Abend ein Künstler oder ein Auftritt des AIDA Starensembles mit Tanz und Gesang, es wird viel Unterhaltung geboten, die der Zeugwart und ich nicht genutzt haben. Wir haben kein Bingo gespielt und brauchten auch keinen Tanzkurs. 

Ausflüge

Auf dieser Reise durch Norwegens Fjorde mit AIDAmar haben wir insgesamt drei Ausflüge direkt über AIDA gebucht. Die Buchung erfolgte von zu Hause aus, über das Internet Portal, in dem wir auch die Massagen gebucht haben und unsere Unterlagen hinterlegt wurden. Wir sind zweimal Kajak gefahren und waren einmal mit Fahrrädern unterwegs. Die Kajaktouren wurden zwar bei der AIDA gebucht und es stand ein Mitarbeiter draußen, der uns abgehakt hat, die Durchführung allerdings fand durch einen sogenannten Drittanbieter statt. Wir waren mit den Anbietern gut zufrieden und haben die Kajak Touren genossen. 

Die Fahrradausfahrt wurde von einem AIDA Mitarbeiter auf AIDA Fahrrädern durchgeführt. Wir sind direkt am Schiff gebrieft worden und auch von dort losgefahren. Unsere Ausfahrt fand auf Crossbikes statt (keine E-Fahrräder) statt. Ob der Mitarbeiter in Aarhus schon mal geradelt ist, habe ich nicht herausgefunden. Er hat sich ein paar Mal verfahren und wir sind umgedreht. Die Tour sollte eigentlich 26 Kilometer lang sein und wir waren dann insgesamt nach 30 Kilometern zurück am Schiff. Wenn man mit dem Rad unterwegs ist in so einer Stadt, dann sieht man einfach viel. Allerdings muss man sich natürlich auch mehr auf den Transport und auf den Verkehr konzentrieren. Zu Fuß kann man eher mal stehen bleiben und den Blick schweifen lassen. 

Fazit Ausflüge

Die klare Sicherheit bei Ausflügen, die über AIDA direkt gebucht werden, ist, dass sie so getaktet sind, dass man pünktlich zurück an Bord ist. Das Schiff verlässt in der Regel jeden Abend den Hafen und fährt weiter. Bucht man einen Ausflug mit AIDA, dann ist man auf der sicheren Seite. Zwar wartet das Schiff sicherlich nicht ewig, auf die Ausflügler, trotzdem ist die Kulanz bestimmt etwas flexibler, als bei einem Drittanbieter. Mittlerweile gibt es viele „auf eigene Faust“ Anbieter von Ausflügen. Die geben teilweise auch eine Garantie, dass man das Schiff erreicht. Was passiert aber, wenn nicht? 

Wir sind, auch bei unserer früheren Reisen mit AIDA, immer gut mit den Ausflügen gefahren, die wir über AIDA direkt gebucht haben. 

Sport & Spa

Fitness

Der Sportbereich oder auch das Fitnesscenter auf der AIDAmar hat eine gute Größe für die Passagieranzahl. Immer, wenn ich mal vorbei geschaut habe, waren Geräte frei, die man hätte nutzen können. Gerade die Anzahl an Laufbändern hat mich begeistert. Nicht, dass ich gerne Laufbänder nutze. Aber vor 12 Jahren war es auf dem Schiff schwer ein freies zu ergattern. So ist das heute nicht mehr. Die Handtücher, die es im Fitnessbereich gibt, sind lächerlich klein. Um eine der Matten, die auch ziemlich klein sind, richtig abzudecken, benötigt man mindestens zwei Stück. 

Die Größe der Matten ist wirklich viel zu klein. Man ist entweder mit den Füßen außerhalb der Matte, oder mit den Armen. Ich gehe davon aus, dass die Mattengröße an die begrenzte Freifläche auf dem Schiff angepasst wurde. Trotzdem finde ich, dass so eine Mattengröße einfach nutzlos ist. Zusätzlich sind die Matten extrem rutschig. Nicht nur, dass sie auf dem Freiflächenboden rumrutschen, sie werden auch rutschig, wenn man drauf schwitzt und ziehen sich entsprechend auseinander. Allesamt Themen, die man bei einer guten Matte nicht hat.

Wir hatten einen Yoga Workshop gebucht, der mehr als enttäuschend war. Der Preis von 25 EUR war absolut überzogen, wir haben nichts gelernt oder beigebracht bekommen und jeder Teilnehmer des Kurses hat etwas anderes gemacht. Weitere Kurse haben wir auf Grund dieser Erfahrung nicht mitgemacht, da auch die Beratung an der Fitnessrezeption diesbezüglich absolut schlecht und unzuverlässig gewesen ist. 

Spa

An Bord gibt es einen Spa Bereich, der extra Eintritt kostet. Das bedeutet, der Indoor Whirlpool und die Saunen müssen extra gezahlt werden. Es gibt einen Friseursalon, ein Nagelstudio und die Möglichkeit verschiedenste Massagen, sowie Körper- und Gesichtsanwendungen zu buchen. Jede dieser Dienstleistung kostet selbstverständlich extra und wird über die Kabinenrechnung abgewickelt. Vor unserer Abreise habe ich für den Zeugwart und für mich insgesamt drei Massagen an zwei vorab bekannten Seetagen gebucht. Mit den Massagen waren wir ganz glücklich. Wie schon in diesem Beitrag erwähnt kann man keine Wunder erwarten und trotzdem zufrieden sein.

Ich habe am Anreisetag an der Spa Rezeption einen spontanen Friseurtermin gebucht und bin mit dem Ergebnis extrem zufrieden gewesen. Die Friseurin hat super zughört, genau nach meinen Wünschen geschnitten und hervorragend beraten. Es war ein sehr angenehmer, entspannter Termin, der sich Rundrum gut angefühlt hat. Ich bin wirklich froh, dass ich den Termin bekommen habe! 

Fazit Sport & Spa

Der Gerätebereich auf AIDAmar ist gut gepflegt, alle Geräte sind top in Schuss und für mein Empfinden auch in ausreichender Anzahl vorhanden. Die Mattengröße ist ein Witz, die der Handtücher ebenfalls. Es gibt zwei Trinkbrunnen. Die Massagen, die wir gebucht hatten, waren gut, der Friseurbesuch super. 

Zusammenfassung

Nach 10 Tagen an Bord gehen wir heute in Warnemünde also wieder an Land. Es gab viel zu sehen und zu entdecken. Kajak fahren auf den Fjords war gigantisch und hat uns viel Spaß gemacht. Wir sind immer satt geworden und konnten am Ende, dank des stetigen Übens bei jeder Getränkebestellung, auch prima unsere Namen schreiben. Ich hätte mir zwar mehr vegetarische / vegan Auswahl beim Essen gewünscht und ein besseres Sportangebot, aber wir waren ja auf einem Schiff, nicht bei Wünsch Dir was. Wir hatten eine schöne Reise!