Sport machen auf einer Geschäftsreise ist für mich irgendwie immer wichtig. Ich habe, selbst für die kürzesten Aufenthalte immer dem Wetter angepasste Sportklamotten dabei. Für diese Geschäftsreise nach Südafrika habe ich mir Laufklamotten eingepackt und einen Badeanzug. Ich habe ein straffes Programm in Südafrika und bin mir schon beim packen meines Koffers nicht sicher, ob ich überhaupt ein Sportprogramm unterbringen werde. Aber vorbereitet will ich sein. Mein erster Aufenthalt ist in Kapstadt. Ich komme Sonntags an und verbringe den Tag arbeitend am Pool. Das ist zwar Arbeit, aber der Pool macht die Sache irgendwie erträglicher. Und an diesem Sonntag scheint sogar die Sonne in Kapstadt. Was ein Glück. 

Ich bin vom Flug total gerädert und komme am Abreisetag auch nicht weiter rum, als irgendwann vom Pool, zum Restaurant und dann ins Bett. Das Hotelzimmer ist schön, aber da ich hier nur schlafe und dann am Montag und am Dienstag im Büro bin, ist das nur ein Nebenschauplatz. Als ich mitten in der Nacht aufwache, schüttet es, wie aus Eimern. Der Gang zum Frühstück am Montagmorgen, über den hübschen Innenhof, läuft mit Regenjacke und Schirm. Gut, dass ich immer einen leichten Knirps im Arbeitsrucksack habe. Als es am Montag Zeit wird, um ins Büro zu laufen, spaziere ich im strömenden Regen die Straße entlang. Etwas einsam und komisch komme ich mir schon vor. Bei Regen sind die Straßen von Kapstadt leer. 

Die Arbeit im Büro ist umfangreich und anstrengend. Wenn ich geschäftlich unterwegs bin, dann kümmere ich mich ja vor allem um die Kollegen vor Ort. Meine eigenen Themen und die Arbeit, die ich sonst mache, bleiben für den frühen morgen, oder den späten Abend. Oder sie liegen, bis die Geschäftsreise vorüber ist. Das ist allerdings die schlechteste Option. Für alle. Als ich am Dienstagabend von Kapstadt nach Port Elizabeth fliege, habe ich deshalb ein paar Themen, die ich währendessen abarbeiten kann. In Port Elizabeth ist es gleich viel wärmer, als in Kapstadt. 

Bei guten 23°C im Schatten verbringe ich die restliche Woche in unserem Büro mit den Kollegen, die hier arbeiten. Und ich rede in einer Tour. Von früh bis spät erzähle ich und gebe mein Wissen weiter. Jeden Abend bin ich deshalb fertiger und müder, als am Abend zuvor. Ich wohne toll und kann hier super gut schlafen. Wenn die Stunden aber nicht ausreichend sind, dann ist der beste Schlaf nur teilweise erholsam. Die Arbeit hier in Port Elizabeth macht mir extrem viel Spaß. Auch wenn sie so anstrengend ist und ich lange Arbeitstage habe. Bei Sonnenschein, im T-Shirt und am Meer, ist die Laune gleich angepasst gut und selbst schwierige Themen lassen sich leichter nehmen. 

Der einzige Sport, den ich hier in Südafrika absolviere ist ein bisschen Yoga und Dehnungen am frühen morgen auf meinem Balkon. Laufen und Schwimmen gehe ich hier nicht. Ich habe dafür schlichtweg keine Zeit. Mit dem Lauftraining ist auch immer eine gewisse Absicherung verbunden, die einfach ebenfalls Zeit kostet. Und statt im Meer zu schwimmen, spaziere ich lieber ein Stück barfuß am Strand entlang und schaue morgens den Delphinen zu, ehe ich ins Auto steige, um ins Büro zu fahren. Manchmal passt es einfach nicht, mit dem Sport. Und manchmal passt es eben perfekt. Beides ist ok. Und Sport unbedingt reinzuquetschen bringt oft mehr Verdruss und Stress, als positive Aspekte.