Der Coach hat für heute ein Koppeltraining in den Plan geschrieben und statt auf der Rolle zu fahren, nutze ich das gute Wetter. Ich bin heute also im Wald zu finden. Wahrscheinlich nicht ganz das, was der Coach sich für das Training gewünscht hätte, aber das, was meiner Seele guttut. Das Wetter ist herrlich. Die Sonne scheint und die Temperatur ist zweistellig. Der Coach sagt oft, dass der Spaß beim Training im Vordergrund stehen sollte. Klar, wird es auch mal anstrengend, das ist logisch. Aber ich glaube, dass es für die Erfüllung des Trainingsplans ok ist und für meinen Kopf extrem hilfreich. Abschalten kann ich im Wald einfach ganz gut. 

Abschalten bleibt nach meiner Woche auch für heute eine absolute Priorität. Der Zeugwart und ich fahren erst mal beim Corona Test vorbei, weil die Kachel in meiner Corona Warn-App weiterhin rot aufscheint. Ich habe keine Symptome, aber positiv sein und das Virus weitertragen ist für mich keine Option. Der Test ist negativ und wir fahren eine tolle Strecke durch das Naturschutzgebiet. Unser Weg verläuft anders, als sonst, was großartig ist. Wenn man das Feld von hinten aufrollt, dann eröffnen sich praktisch sofort ganz andere Eindrücke. Gerade für mich sieht alles ganz anders aus, als wenn ich hier andersrum entlangfahre. 

Das Naturschutzgebiet ist manchmal größer, als es auf der Karte aussieht. Es gibt einfach unheimlich viele Wege. Heute schulen die auch gleich meine Fahrtechnik. Zusätzlich zur Kondition, die der Coach mit dem Koppeltraining trainieren will. Ich soll heute eine Stunde Rad fahren, und zwar im vorgegebenen Pulsbereich. Der ist natürlich auf der Rolle deutlich leichter einzuhalten, als draußen. Aber draußen geht es auch. Nach 40 Minuten biegen der Zeugwart und ich noch mal in ein Waldstück ab, in dem wir sehr selten unterwegs sind. 

Blick auf das Fahrrad Vorderrad von der Seite auf einer Wiese

Zwar ist die Richtung klar, aber wenn man nicht so oft hier ist, dann ist das natürlich auch wieder eine schöne Abwechslung. Jedes Mal, wenn ich meinen Puls kontrolliere, liegt er im gewünschten Bereich. Das wird den Coach sicherlich sehr zufrieden stimmen. Also das hoffe ich zumindest. Und mich macht die Waldstrecke zufrieden. So weit weg von den Siedlungen gibt’s auch kaum Spaziergänger, sodass wir richtig freie Fahrt haben. Uns begegnen auch nur eine Handvoll Hundeführer, die ihre Vierbeiner erstaunlich gut unter Kontrolle haben. Respekt auf beiden Seiten kürt den Radpart dieses Koppeltrainings. 

Wir kündigen uns frühzeitig an und machen langsam, während der Hund von seinem Hundeführer fixiert wird. Beim näher kommen grüßen wir uns freundlich und bedanken uns gegenseitig für die Rücksichtnahme. Ein sehr schönes Miteinander, was ich wirklich sehr selten erlebe. Und zwar beim Laufen, wie auch beim Rad fahren. Aber ich kann mich sehr gut an positiven Dingen erfreuen und so machen der Zeugwart und ich heute im Wald tatsächlich einige sehr positive Hunde- Menschen- Radfahrer- Erfahrungen. Und wir machen außerdem zeitlich eine absolute Koppeltraining – Punktlandung. Nach einer Stunde kommen wir zu Hause an.