Obwohl ich mittlerweile schon eine ganze Weile auf Zwift unterwegs bin, kenne ich die Strecken und ihre Bezeichnungen praktisch nicht. Deshalb passiert es immer mal wieder, dass ich für das morgendliche Zwift Meet-up mit dem Team Zoot, das ich immer dienstags organisiere, eine fiese Strecke aussuche. Für ein Meet-up sucht man nämlich selbst die Streckenführung aus. Und dann kann man noch Zeit oder Distanz auswählen, für die Dauer des Meet-ups. Und bei der Streckenführung falle ich regelmäßig mal aus dem Rahmen. Einfach, weil ich irgendeine Strecke wähle. Und weil mir die Kartenansicht, die als Vorschau gezeigt wird, kaum etwas sagt. 

Nur, wo der Vulkan, die Wüste und die Dinosaurier sind, das weiß ich auf der Karte recht verlässlich. Die anderen Örtlichkeiten aber, die sind für mich immer wieder überraschend. Oder ich weiß gar nicht so genau, wo sie denn auf der Karte zu finden sind. Die ist selbstverständlich in der Anzeige unbeschrieben. Aber gut. Ich bin also mal wieder recht kreativ gewesen in der Streckenführung und habe eine Route ausgewählt, die mir einfach gefühlt schon länger nicht mehr untergekommen ist. Sie klang so spontan auch nicht bekannt, also zack, ausgewählt. Heute früh sind wir ein paar Zooter, die gemeinsam in den Tag starten. 

Und wie wir da so herrlich zusammen pedalieren, setze ich mein Training ganz nebenbei um. Das fällt mir nicht besonders schwer, was ich großartig finde. Und weil die anderen Zooter ganz offensichtlich mächtig gut trainiert sind, legen wir als Gruppe eine Geschwindigkeit an den Tag, die wirklich verrückt hoch ist. Da ich das Gummibandaktiviert habe, muss ich für diese außergewöhnliche Geschwindigkeit gar nicht viel machen. Die Teamkollegen ziehen mich einfach mit. Ich glaube, der Algorithmus versteht sich heute selbst nicht wirklich, zumindest macht die Geschwindigkeit für keinen von uns wirklich Sinn. Aber gut. Zwift wird das schon im Griff haben. 

Die Streckenführung heute führt zur Radarstation hinauf, was einfach ein total irrer Anstieg ist. Dadurch, dass wir aber das Gummiband aktiviert haben und zusätzlich diese außergewöhnliche Geschwindigkeit an den Tag legen, fliegen wir förmlich hinauf. Nur auf den letzten Metern bremst uns Zwift ab und wir nähern uns meiner normalen Bergan- Geschwindigkeit von vielleicht so 6 km/h. Aber gut. Berg ab geht’s dann wieder rund und wir beschleunigen wie bekloppt. Schon spannend, so eine virtuelle Berg ab Fahrt. Denn natürlich muss man trotzdem treten, es geht nur deutlich leichter, als Berg an. Deshalb ist Rollentraining mit dem draußen Radfahren auch kaum vergleichbar von der Belastung her. 

Nach einer Stunde steige ich vollkommen durchgeschwitzt vom Rollentrainer ab. Das war vielleicht ein heißer Ritt und eine wahnsinnige Streckenführung. Aber gut. Ich habe die uns ja selbst eingebrockt. Meckern nützt da wenig. Ich könnte mir den Namen der Strecke höchstens für das nächste Mal merken. Damit mir die gleiche Streckenführung am frühen Morgen nicht gleich wieder passiert. Aber ob das klappt?