Mein eigentlicher Vorsatz für dieses Jahr ist ja die regelmäßige Dehnung und das Athletiktraining. Jeder Triathlet und auch die, die die Einzelsportarten absolvieren, hat da ein Defizit. Es ist niemals genug. Gerade beim Dehnen gibt es immer die Möglichkeit mehr zu machen. Das ist wie bei einem Wettkampf. Ich habe selten jemanden getroffen, der genug trainiert hatte. Jeder erzählt immer, dass was nicht so gut funktioniert hat, oder eben auch, dass das Training nicht ausreichend war. Gefühlt gibt es also nicht genügend Training und so ist das mit dem Dehnen auch bei mir. Genügend gibt es nicht, also mache ich heute wieder mit Mady Morrison Yoga. Das Video, dass sie für heute ausgesucht hat, trägt den Namen Flow für Energie, Konzentration & Selbstbewusstsein.

Flott flott

Schnell und effektiv soll ich hier also innerhalb von 10 Minuten drei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Ob das so realistisch ist? Da bin ich ja mal wieder gespannt, wie ein Flitzebogen. Dieses Video ist mal wieder in einem anderen Raum aufgenommen und während Mady mich begrüßt fange ich schon an zu überlegen, wie sie diese vielen unterschiedlichen Videos wohl dreht. Stehen alle Möbel auf Rollen und sie schiebt immer mal wieder was hin und her? Oder kennt sie nur Menschen, die in so Yoga Wohnungen wohnen? Bei uns sieht es überhaupt nicht yogatauglich aus. Überall steht etwas rum. Entweder es sind Möbel im Weg, oder ein Fernseher oder eine Rudermaschine. Oder im Arbeitszimmer ein Schreibtisch oder oder oder. Ich wüsste nicht, wie ich auch nur ansatzweise so eine Umgebung schaffen könnte.

Bei Mady ist immer aufgeräumt, alles ist hübsch und es scheint auch immer frisch gesaugt. Gut, immerhin ist sie ein YouTube Profi, natürlich ist frisch gesaugt. Allerdings überlege ich mir, ob ich zukünftig einfach auch vor jedem Yoga Video mal durch saugen sollte? Das wäre vielleicht doch etwas zu viel des Guten? Na ja, muß ich ja heute nicht entscheiden. Heute sauge ich auf jede Fall nicht durch. Ich zieh den Laufpulli aus und ein Shirt an und schon kann es los gehen. Wie Mady stehe auch ich am Anfang der Matte. Wir atmen gemeinsam ein und aus. Schön, wie das nach Ansage gleich gut klappt. Dann strecken wir uns ein bisschen und schon geht’s mit dem Vornüberbeugen und der halben und ganzen Vorbeuge los.

Hoch hinaus

Bei 10 Minuten Videolänge ist das ja nicht so ungewöhnlich, dass die Energie flott reingepumpt wird. Und schon geht’s los mit dem herabschauenden Hund, der schiefen Ebene und meinem erhobenen Bein. Also eigentlich Mady’s erhobenem Bein. Ob man meine Beinstellung wirklich also hoch hinaus beschreiben würde, wenn man mal ganz unvoreingenommen hinschaut, das weiß ich nicht. Allerdings fühlt es sich höher an, als die letzten Male. Aber wahrscheinlich ist das nur die Energie in meinem Kopf? Im Krieger stehe ich fest, allerdings wackeln wir da heute noch mal nach jeder Seite hin und das bringt mich wieder ins Schwanken.

Und als ich gerade wieder meine Balance gefunden habe, da denkt Mady, dass sie der Sache jetzt einfach noch die Krone aufsetzen wird. Zack, Energie! Wir gehen in die Standwaage, oder sie sie im Yoga genannt wird Krieger drei. Dabei haben wir die Hände nach hinten gestreckt und ich wackle auf meiner nass geschwitzten Matte so extrem hin und her, dass ich mich frage, ob ich mir wohl besser ein Handtuch hole um die Matte zu trocknen. Und als wäre das nicht schon verrückt genug mit dem Standwaage, bringe ich jetzt noch mein Bein nach vorne und strecke es gerade von mir weg. Mady im rechten Winkel und ich halt so, dass es zumindest mal nicht mehr den Boden berührt.

Weiter so

Nachdem ich denke, dass es heute nicht mehr schlimmer werden kann mit meiner Yogaturnerei, geht’s zurück auf die Matte. Im Sitzen. Und in den Tisch. Also die umgekehrte Brücke. Ich ahne es schon. Es wird fürchterlich! Und tatsächlich soll ich meinen Po jetzt von der Tisch Pose schwebend über die Matte und weiterhin schwebend zwischen meine Arme, mit denen ich mich abstütze, bewegen. Natürlich. Ich weiß nicht, wie es Euch da geht, aber mein Po schwebt nirgends. Es ist gar nicht machbar, dass mein Po ins schweben kommt. Und es ist nicht so, als würde ich es nicht probieren. Das hilft aber nichts. Damit mein Po zwischen meinen Armen über der Matte schwebt, bräuchte ich deutlich längere Arme. Oder einen dünneren Po. Und es gibt da eindeutig eine Präferenz.

Mit längeren Armen sähe ich nämlich ziemlich bescheuert aus.

Wie auch immer habe ich keine Chance die Übung auch nur ansatzweise so nachzumachen, wie sie gehört. Statt also zu schweben, sitze ich zwischen meinen Armen auf der Matte und denke darüber nach, warum ich auch heute wieder so auf der Matte rumgerutscht bin. Den Rest der Übungsabfolge bekomme ich ganz gut hin. Das Schweben klappt ganz gut, bis auf den Teil zwischen den Armen. Und in der Schlußentspannung drehe und wende ich mich noch ein bisschen und räkeln mich. Zum Abschluss führt man beim Yoga anscheinend immer die Hände zum Herz, denn das passiert auch in der heutigen Sequenz. Und schon ist der Flow für Energie, Konzentration & Selbstbewusstsein auch schon wieder vorbei.