Das gemeinsame Videosportprogramm am Dienstag Abend ist mittlerweile fest im Kalender. Ein paar Mitsportler sind zwar heute nicht dabei, aber so ist das manchmal. Selbst wenn man sich etwas noch so gut vornimmt, es kommt eben immer mal etwas dazwischen. Vor allem in Krisenzeiten, wie wir sie im Moment haben. Auch wenn es sich für den Zeugwart und mich gar nicht mehr so extrem nach Krise anfühlt. Wir haben uns mittlerweile gut arrangiert und sind was das Homeoffice und den Krisenalltag angeht, richtig eingespielt. Ich muß das ganz klar nicht immer so haben, einfach weil ich die Besuche von Freunden, gemeinsame Radausfahrten und eine gewisse Freiheit auch genieße. Aber erfreulicherweise sind wir durch eine gute Struktur und entsprechender Motivation ganz zufrieden, trotz allen Einschränkungen und Spezialitäten, die diese Zeit so mit sich bringt.

Da wir heute Abend ein paar erste Ausfälle, weil es eben doch nicht immer so passt, wie man sich den Sport ursprünglich einplant, bin ich umso froher, dass die ersten Absagen keinen Kettenreaktion hervorrufen. Oft ist es ja so, dass der Erste absagt, und dann kommt ein „ich auch“. Und zu guter Letzt schließen sich dann immer mehr an, weil die Hemmschwelle zum Absagen kleiner wird, und die Motivation durchzuziehen nicht groß genug ist. Ich hoffe sehr darauf, dass ich heute nicht alleine dastehe. Ich habe zwar genügend Motivation zum Durchziehen, aber wenn ich eh alleine turne, dann hätte ich das schon vor Stunden machen können. Einen festen Termin setze ich mir nur als Tag. Die Uhrzeit bestimme ich frei, wenn es nur um mich geht. Wenn wir das Training als Gruppe absolvieren, dann geht es aber natürlich nur mit einem festen Termin. Dienstag alleine reicht da nicht.

Ich freue mich deshalb wirklich außerordentlich, dass es bei ein paar wenigen Absagen bleibt. Wir legen pünktlich um 19h los mit unserem Programm. Natürlich begrüßen wir uns kurz, allerdings ist für alle klar, dass die gemeinsame Zeit zum Sport machen reserviert ist. Für zu viel Vorgeplänkel ist einfach keine Zeit. Und die Motivation ist hoch. Ich freue mich sehr, meine Freunde zu sehen und so erkläre ich die erste Übung und wir legen auch gleich entsprechend los. Jedes Mal, wenn ich einen Plan zusammenschreibe, versuche ich etwas Abwechslung in die Übungen zu bringen und nehme eben auch mal etwas Neues dazu. Und dann muß ich natürlich umso mehr erklären, was ich mit den Worten meine.

  1. Liegend seitlicher Beinheber, Gummiband um die Knöchel, gegen den Widerstand
  2. Bauchlage, Füße hoch, Arme vor, Ball rumreichen / 10 pro Seite
  3. Seitliche Planks mit mit einrollen des Armes unter den Körper, 45 Sekunden
  4. Crunches 20 Stück
  5. Rückenlage, Gummiband um Beine auf Kniehöhe, Po anheben – 10 mal, dabei Gummiband auseinander drücken
  6. Rumpfpower, Seitenlage, Arm unter den Kopf, anderer Arm senkrecht nach oben, beide Beine vom Boden abheben, 1 Minute halten
  7. Wippe, Sitzen, Beine angewinkelt anheben, Gewicht nach hinten verlagern, Hände in die Kniekehlen, Arme und Beine strecken und wieder zusammen, 10 Wiederholungen
  8. Vierfüßler Stand, über Kreuz Streckung (diagonal Arm und Bein weg strecken) 10x pro Seite 
  9. Rückenlage, Bein rechter Winkel oben, Fuß heben vom Bodenbein, 1-3kg Gewicht mit Bodenbein- Arm stemmen / 10 pro Seite 
  10. Bein anheben (sitzen, Beine gerade nach vorne, heben)
  11. Russian Twist mit 6-10kg Gewicht, Beine entweder angewinkelt abgestellt oder angehoben
  12. Gummiband um Knöchel, seitliche Schritte (10 Stück)
  13. Stehend, Gewicht 6-10kg hochheben mit einer Hand, andere Hand zum gleichen Fuß, Blick zum Gewicht/ 10 pro Seite
  14. Einbeinig Kniebeugen 10x pro Seite (ein Fuß nach hinten auf die Stufe oder den Hocker)

Ich versende den Trainingsplan zwar vorher per WhatsApp, in unsere Sportgruppe, allerdings hat das natürlich keiner meiner Mitstreiter offen, wenn wir turnen. Immerhin haben wir den Bildschirm mit der Videoschalte in Beschlag. Ich bin also eh die Einzige, die die Notizen parat hat und deshalb sage ich die Übungen an. Für diese Woche habe ich mir ein bisschen was abgeschaut, bei Gymondo und anderen Onlinefitness- Anbietern. Dort werden die Übungen angesagt, kurz vorgemacht und dann geht es los in 3, 2, 1 . So können sich die Anderen, bei sich zu Hause darauf einstellen und wir sind alle ähnlich lange unterwegs. Oder wir machen eine ähnliche Wiederholungsanzahl.

Zwar steht die Wiederholung dabei, aber manchmal ist es wichtig, dass die nicht zu schnell gemacht werden. Bei manchen Übungen kommt es auf Kraft an, es ist also notwendig, dass wir sie langsam und bedächtig durchführen. Und manchmal ist Schwung eben fehl am Platz. Da ist eine Vorturnerei oder ein paar Hinweise, was genau noch zusätzlich angespannt werden soll, genau das Richtige. Für mich macht es das immer etwas anstrengender, weil ich zusätzlich rede, allerdings passt das irgendwie. Viele Hinweise, die ich gebe, sind mittlerweile auch gut bekannt. Trotzdem rede ich und beschreibe die Übungen. Sonst ist es zu still. Das ist auch nicht schön.

Wir machen heute zwei Runden der Übungen und im Anschluß dehnen wir noch ausgiebig. Ich glaube allerdings, dass ich morgen trotzdem richtig heftigen Muskelkater habe.