Im Advent haben wir schon im letzten Jahr beim Advent[ure]kalender vom Bikeloft und Bergloft Maloja Store in Wiesbaden mitgemacht. Das Team der beiden Läden hatte es sich schon im letzten Jahr zur Aufgabe gemacht uns an jedem Adventswochenende mit einer Schatzsuche zu beglücken. Dieses Jahr gibt’s die Aktion wieder und wir sind dabei! Die versteckte Schatzkiste muss mithilfe von Hinweisen gefunden werden. Das bedeutet, dass unser heutiges Frühstück erst mal mit Rätselraten beginnt. Des Rätsels Lösung liegt im Rheingau, bei Hallgarten, und da das Wetter Regen und Kälte verspricht, entscheiden wir uns für eine Suche zu Fuß. 

Tatendrang

Wir statten uns also mit den entsprechenden Klamotten aus und fahren nach Hallgarten. Dort angekommen, wird geparkt und wir starten über die Plattform Komoot die Navigation zum höchsten Tor des Steinbergs. Hier scheint die Sonne, weshalb wir die Regenausstattung erst mal im Rucksack lassen. Hier im Rheingau geht’s ganz schön hoch und runter. Immerhin laufen wir hier direkt durch die Weinberge. Die Macher des Advent[ure]kalender sind offensichtlich gut trainiert! 

Wir wandern über Teile des Rheinsteigs und genießen wirklich wunderbare Ausblicke von der Höhe bis zum Rhein und weit darüber hinaus bis nach Mainz. Bei uns daheim war es diesig, neblig und die Sonne war nicht zu sehen. Hier begleitet sie uns den gesamten Anstieg. Durch das Tor zum Rheingau geht es für uns in den Steinberg Weinberg hinein und wir folgen den Tafeln, die uns mit historischen Hintergründen und anderen wissenswerten Details immer Berg an geleiten. Der Weinberg ist natürlich längst abgeerntet. Nur ein paar wenige Trauben hängen noch, um den Vögeln eine Freude zu machen. 

Alles ganz logisch im Weinberg!

Dann wird geschossen. Wir zucken zusammen. Ich habe aber die vermeintliche Lösung gleich in Petto. Das werden Böller sein, um die Eisweinernte vor den gefräßigen Vögeln zu schützen! Das klingt plausible und so marschieren wir weiter Berg hoch, immer an der Mauer entlang und am Weinausschankhäuschchen vorbei. Wenn man bedenkt (oder auf den Tafeln liest) wie lange der Weinberg hier schon existiert, kann man ganz ehrfürchtig werden. Schon beeindruckend, wie manche Dinge einfach immer da sind. Diesen Weinberg hier haben meine Großeltern auch schon besucht. Und meine Eltern auch. 

Oben, am höchsten Tor angekommen genießen wir kurz die Aussicht und dann beginnt die Suche. Hinter dem Tor stehen Autos und da liegt ein totes Wildschwein. Die Schüsse waren also gar keine Böller. Hier sind Hobbyjäger am Start, die Rehe jagen. Das Wildschwein wurde von den Hunden gefasst, es ist also, laut Aussage der Jäger, nur noch für Hackfleisch zu gebrauchen. Mit dabei ist auch ein junges Mädchen. Interessant, wie man ganz offensichtlich in ein Hobby hineinwachsen kann, auch wenn das Töten dabei zur Normalität gehört. Manch einer spielt Tennis, andere machen Ballett, Triathlon oder spielen Schach. Und hier wird eben gejagt. 

Schatzkiste

Die Adleraugen der jungen Jägerin erspähen die Schatzkiste sofort und während der Zeugwart angelt, werde ich darüber aufgeklärt, wie die Rehe gejagt und an Weihnachten dann gegessen werden. Dass bei mir garantiert weder Reh noch Wildschwein auf den Tisch kommt, das erwähne ich nicht. Die Jäger sind auf jeden Fall sehr stolz auf ihre Hunde und auch auf die Ausbeute ihrer bisherigen Jagd. Der Zeugwart hat die Schatzkiste mittlerweile ans Tageslicht befördert. 

Nachdem der Schatz gesichtet und die Schatzkiste wieder regelkonform an gleicher Stelle versteckt ist, nehmen der Zeugwart und ich einen anderen Abstiegsweg und kommen an weiteren Tafeln vorbei. Weite Teile des Weges zurück nach Hallgarten sind wir allerdings auf dem Hinweg auch gelaufen. Und wie wir uns so über den Schatz, den Rheingau und die Pläne im Advent unterhalten, da entdeckt der Zeugwart am Wegesrand einen Fuchs. Der schaut uns aus dem Gebüsch ganz wachsam an und stellt wohl schnell fest, dass wir an ihm kein Interesse haben. Bei den Jägern hätte er vielleicht anders reagiert? 

Nach ein paar Minuten trollt er sich und verschwindet vollständig im Gebüsch. Wir erhaschen noch einen großartigen Blick auf Hallgarten, ehe sich der Himmel ziemlich zu zieht. Die Sonne hat wohl für heute dann auch genug? Als wir unsere total verdreckten Schuhe gewechselt haben, beginnt es zu graupeln. Da hatten wir aber wirklich ein perfektes Timing! Wir danken Euch Versteckern und kreativen Köpfen für diesen ganz wunderbaren Start in die Weihnachtszeit. Die erste Tour des Advent[ure]kalenders war schon mal super!