Mit meinem Rezept für die Krankengymnastik mache ich mich heute kurz vor knapp auf den Weg zur Physiotherapie. Dann muß ich noch vier mal hochrennen, weil man ja bekanntlich das, was man nicht im Kopf hat, eben in den Beinen haben muß. Und heute muß ich anscheinend an viel denken und deshalb gibt es eben auch die realistische Möglichkeit, dass ich viel vergesse. Nachdem aber alles im Auto verstaut ist, schaffe ich es tatsächlich pünktlich zur Physiotherapiepraxis und klage mein Leid.

Eigenbild

Äußerst amüsant finde ich, dass mein Physiotherapeut keinen Blick auf das Rezept wirft, sondern sich seinen eigenen Reim auf meine Beschwerden macht. Unvoreingenommene Diagnostik eben. Und noch amüsanter ist, dass er dann nichts von einem Nerv erzählt und auch keinen Schleimbeutel erwähnt. Er behauptet, dass ich eine ISG Blockade hätte und er sich die jetzt erst mal vorknöpfen will. Danach werden wir sehen, was meine Schmerzen machen. Und schon geht’s auch los. Nicht etwa zartfühlend, immerhin habe ich ja Schmerzen und es könnte ja auch schlimmer werden, oder es könnte etwas kaputt gehen… nein, wir legen volle Kanne los. Und ich habe lediglich an mein Handtuch gedacht und nicht an meinen Stressball. Oh Schreck. Das kann ja eine tolle Behandlung werden…

Krankengymnastik

Skelett

Ich ahne schlimmes und irgendwie bewahrheitet es sich dann auch. Zum sterben ist es selbstverständlich nicht. Aber mein Becken ist irgendwie nicht so in meinem Skelett aufgehängt, wie es sich gehört und deshalb rüttelt der schmerzunempfindliche Physiotherapeut mal deutlich spürbar und schon sind meine Beine auch wieder gleichlang. Das ist unangenehm. Nach ein paar weiteren Längenprüfungen meiner Beine und einem brezelähnlichen Verbiegen, sind wir nach gefühlten Stunden unangenehmer Behandlung auch schon durch. Schnell kann man eben so und so sehen…

Tatsächlich geht es mir aber gleich besser, was ja absolut gegen eine Entzündung oder Reizung spricht. Sowas braucht ja für gewöhnlich ein paar Tage zum abklingen.

Das macht Sinn

Die Anweisung lautet im Anschluß, dass ich morgen laufen gehen soll um zu prüfen, ob das schmerzfrei möglich ist. Von einer Laufpause könnte ich das schließlich nicht beurteilen. Heute soll ich in mein normales Athletiktraining einsteigen, morgen laufen gehen und am Donnerstag, entweder -bei schmerzfreiheit- nochmals laufen oder Rolle fahren. Jetzt geht’s also gleich wieder los auf dem Weg in den Kraichgau. Das kann ja was werden.