Das Anlegemanöver in Bergen bringt das ganze Schiff heute früh zum vibrieren. Beim Frühstück merken wir das ganz besonders. Erst laufen wir heute übrigens in ein falsches Restaurant. Bei der AIDAmar kann man nämlich auch Frühstück mit Zuzahlung essen. Das wusste ich nicht. Stand für mich nirgends wirklich ersichtlich, weil ich eben ein AIDA Neustarter bin und beim Reisebeginn keine entsprechende Einweisung bekommen habe. Natürlich zahle ich keine 13 EUR Aufpreis pro Person fürs Frühstück. Ich wüsste gar nicht, wie man auf den Gedanken kommen könnte! Im Buffettrestaurant findet sich alles, was das Frühstücksherz begehrt und so lasse ich mir ein Omelett nach meinen Wünschen braten und essen sehr leckeres Vollkornbrot dazu.
Spazieren durch die hübsche Handelsstadt
Hier in Bergen, der zweitgrößten Stadt Norwegens, sind der Zeugwart und ich heute komplett unverplant unterwegs. Die Stadt wird als regenreichste Stadt Europas bezeichnet. Wir erleben Bergen heute erst ein bisschen bewölkt und windig, ehe dann am späten Vormittag die Sonne durchkommt und jeden Milliliter aufgetragene Sonnencreme absolut rechtfertigt. Über Kommot habe ich einen Stadtspaziergang geplant, den wir als Orientierung nehmen und losstiefeln, als wir morgens nach dem Frühstück von Bord gehen. Die kleinen Gassen und die noch kleineren Häuser lassen mich kaum glauben, dass Bergen so eine große Stadt sein soll. Meine auf Kommot geplante Runde durch Bergen ist wirklich umfangreich, was die Sehenswürdigkeiten angeht.
Kleine Gässchen und tolle Ausblicke!
Wir starten mit kleinen Gassen, spazieren durch Bryggen, dem Kaufmannsviertel, bestaunen Holzkonstruktionen, denen man die vielen hundert Jahre in denen es hier geschäftig zugeht, kaum ansieht und bestaunen die Festung und den Rosenkranzturm. Von der Domkirche zur Marienkirche und von der Korskirken zur Johanneskirken gehen wir auch den Spuren der Christen nach, die ihren Handel in Bergen unter einem guten Stern wissen wollten. Von der geplanten Tour weichen wir mehr als einmal ab, weil es abseits der Wegstrecke etwas zu entdecken gibt, was wir für sehenswert halten. Solche Abstecher lohnen sich ja oft mehr, als stur bei der Sache zu bleiben.
Uns fallen die vielen Elektrofahrzeuge auf und wie leise der Verkehr hier in Bergen ist. Wenn mal ein Motorrad vorbeifährt, ist das hier richtig laut.
Wir trinken einen Cappuccino in einem der vielen hübschen Cafés in Bergen und spazieren durch einen tollen Park. Und natürlich ist auch ein Abstecher in eine Einkaufspassage drin, ehe wir weiter durch die kleine Stadt schlendern und an den Fjord kommen, der hier ruhig, wie ein See wirkt. Bergen liegt vom Nordseegetöse gut geschützt durch zahlreiche vorgelagerte Inseln. Das macht sich nicht beim Wind bemerkbar, der offensichtlich über alles hinweggeht, aber auf dem Wasser zeigt es sich. Bis zur Askoy Brücke, die die Kommunen Bergen und Askoy verbindet, liegt das Wasser des Byfjord ganz ruhig da.
Wir grasen in Bergen heute praktisch alles ab, was die Stadt zu bieten hat, ehe wir zurück zur AIDAmar schlendern und wieder an Bord gehen. Nach einem kurzen Nachmittagsessen begeben der Zeugwart und ich uns auf den sonnigen Balkon und lesen. Und vielleicht fallen uns auch ein kleines bisschen die Augen zu, weil viel frische Fjordluft eben auch müde macht.