Nachmittags laufen gehen ist nicht so meine Welt. Da sind mir oft zu viele Menschen unterwegs und natürlich ist die Luft schon vom Tag aufgeheizt und auch gefühlt viel verbrauchter, als morgens. Und mit der Luft habe ich es ja eh, seit meinem Unfall. Für den IRONMAN 70.3 Duisburg möchte ich aber das Nachmittagslaufen trainieren. Ich will dort nicht eh schon fertig sein, nur weil der Lauf eben Nachmittags stattfindet. Nur weil ich jetzt Nachmittags laufen gehe, heißt das natürlich nicht, dass ich das deshalb in Duisburg locker wegstecke. Es heißt aber, dass ich zumindest etwas daran gewöhnt bin. 

Und zwar an die Tageszeit und an die Hitze. Falls es in Duisburg heiß wird. Wenn ich das jetzt allerdings gut trainiere, dann wird es in Duisburg sicherlich kühl und regnerisch. Ist doch immer so! Aber da ich nicht für das Wetter zuständig bin und der Sommer Ende August ganz bestimmt immer noch ordentlich austeilen wird, trainiere ich eben in der Hitze.  Heute zusätzlich nach der Arbeit, also quasi mit Vorbelastung. Im Büro ist nämlich wieder die Hölle los. Ich empfinde das meiste als hausgemacht und nicht, als würde das Chaos von außerhalb über uns hereinbrechen. Viele halten sich nicht an vorgegebene, sinnvolle, Prozesse und dann kann das irgendwie ja auch nichts werden. 

Im Trainingsplan für heute steht also ein Lauf. Einen Kilometer soll ich mich locker einlaufen, dann 6 Kilometer flotter laufen und dann auslaufen. Ich muss mir überlegen, welche Strecke dafür gut in Frage kommt und ob es im Wald oder über das Feld besser ist. Um das Training möglichst in viel Sonne und ordentlich abgestandener Luft durchzuführen, wähle ich das Feld. Das liegt den ganzen Tag in der prallen Sonne und ist sicherlich ganz wunderbar aufgeheizt. Eigentlich ein Zustand, den sich keiner zum Laufen aussucht. Verständlicherweise. Ich laufe hier heute extra lang. Die Laufstrecke in Duisburg fliegt sicherlich partiell auch gut in der Sonne, wenn sie denn scheint. 

Das Einlaufen mache ich wirklich ganz locker und dann arbeite ich 6 Kilometer an einem schnelleren Tempo. Ich liege ein paar Schläge über dem angesagten Puls, den der Coach in den Plan geschrieben hat, aber durch die Hitze, die Tageszeit und die Streckenauswahl passt der Puls ganz sicher trotzdem. Das Feld ist heute um diese Tageszeit anscheinend so ausladend, dass mir tatsächlich kaum jemand begegnet. Ein paar Radpendler fahren vom Dorf in den Wald und überqueren das Feld. Das war es dann auch schon. Hunden wird das Feld heute nicht zugemutet und Spaziergänger meiden die aufgeheizte Feldluft ebenfalls. Ich bin hier also praktisch alleine. So wird es in Duisburg sicherlich auch sein. 

Ich gehöre nicht zu den schnellen Athleten und bis ich laufe, dürften viele schon im Ziel sein. Einsamkeit zu trainieren ist also eine gute Idee. Beim Auslaufen nehme ich richtig Geschwindigkeit raus und mein Puls sackt gleich hervorragend ab. Trotz der Belastung und der Hitze. Ein gutes Zeichen. Das Training habe ich also ganz gut weggeputzt. Ich freue mich!