Seit dem Urlaub stand viel an. Es ist ja niemals so, dass man entspannt aus dem Urlaub zurückkommt und dann auch lange entspannt bleibt. Die Erholung hat sich zwar gelohnt, aber es ist auch klar, dass die nicht super lange vorhalten kann. Sonst bräuchte man den Urlaub ja nicht und das ganze Spektakel würde sich kaum lohnen. Wir sind am Sonntag zurückgekommen und ich war ab Montag zurück im Büro. Und wie es eben montags so ist: Es war jede Menge am Start, was unbedingt und ganz dringend gemacht werden musste. Natürlich. Wenn man bedenkt, wie viele Sachen total wichtig waren, ist es eigentlich spannend, dass ich überhaupt Urlaub machen kann.
Und es ist zusätzlich spannend zu sehen, welche Fragen sich die Kollegen und Mitarbeiter tatsächlich nicht selbst beantworten können oder wollen. Eigentlich ist es nicht spannend, sondern erschreckend. Wie auch immer. Ich bin offensichtlich unabkömmlich, so einfach ist das. Dabei ist arbeitstechnisch doch jeder Mensch ersetzbar. Ich werde an diesem Wochenanfang auch nicht müde, das zu erwähnen. Immer und immer wieder. Allerdings ist das auch eine müßige Angelegenheit und wird kaum gehört. Auch klar.
Laufen, wie es eben passt.
Mein Lauf dient deshalb heute einerseits der körperlichen Ertüchtigung und andererseits auch der Gedankenerfrischung. Von praktisch keine Gedanken im Urlaub bin ich diese Woche nämlich ziemlich zügig auf extrem viele Gedanken hochgeschossen worden. Eine volle Beschleunigung kann richtig viel Spaß machen, auf dem Motorrad oder im Rennauto auf einer Rennstrecke, oder es kann ziemlich anstrengend sein. Von einem dauerhaften Blick ins Naturschutzgebiet schaue ich ja jetzt wieder recht konsequent auf Exceltabellen oder in kreative Schriftstücke, die zum Nachdenken anregen.
Allerdings nicht, weil sie so grandiose Ergüsse zu Papier gebracht haben, sondern eher deshalb, weil komplett glasklare Vorgänge und Prozesse, die es seit Jahren gibt, auf einmal anders gemacht werden. Kreativität auf hohem Niveau und niedrigem Sinnlevel. Aber so ist die Welt eben. Ich laufe meine sonst kleine Runde, die mittlerweile zur normal großen Standardrunde geworden ist. Im Duisburg Training hatte ich eine längere Runde, die ich regelmäßig laufen konnte. Und dieses hier war meine kleine Runde. Wenn es mal schnell gehen musste, oder wenn ich Lauf ABC machen sollte. Die Zeiten ändern sich aber. Ich bin nicht so fit im Moment und der Umgang mit den Asthma-Medikamenten will auch geübt werden.
Da ich „im Alter“ ja nicht nur älter, sondern auch weiser werde, bin ich aber froh, dass die ehemals kleine Runde nun schon normal ist. Ich kann mit meiner Medikation mittlerweile wieder gut 4,5 km am Stück traben, bin ich guten Pulsbereich und voll aerob unterwegs. Es kommt dabei immer auf die Tagesform und natürlich das Wetter an, aber ich kann in 8 von 10 Sporteinheiten das durchziehen, was ich machen möchte und werde nur 2-mal enttäuscht. Und das finde ich, ist ein großer Fortschritt. Ich trabe heute also meine neue alte Runde und bin hochzufrieden. Und das ist ja auf jeden Fall die halbe Miete!