Natürlich war ich gestern extrem spät daheim. Ob das dem Training heute zuträglich ist? Ein Arbeitsessen endet schließlich nicht schon um 20h, wenn es erst um 19h losgeht. Bis alle da sind und es dann nach der Getränkebestellung mit den Vorspeisen losgeht, dauert es. Und eine Hauptspeise will dann ja auch jeder essen. Dann wird im Anschluss noch eine Pause gemacht, weil es gut sein kann, dass dann doch noch Platz für ein Dessert ist. Und man stellt dann eben spät fest, dass eine Nachspeise doch nicht mehr passt. Dann wird gezahlt und bis die Verabschiedung rum ist, vergeht auch noch mal Zeit. Ich war um 23h daheim. Das ist spät. Für mich zumindest. Vor allem, wenn mein heutiges Lauftraining um 6:45h beginnt. 

Ich bin nämlich verabredet. Und meine Laufbegleitung kann nicht später laufen gehen, weil sie um 8h eine Konferenz hat, an der sie teilnehmen muss. Wir müssen unser gemeinsames Lauftraining also davor erledigt haben. Und geduscht werden muss ja schließlich auch noch. Termine unter einen Hut zu bekommen, ist manchmal also gar nicht so leicht. Und dann auch noch Termine unterschiedlicher Haushalte. Eine Herausforderung. So wie der Halbmarathon Ende April. Also wird das Training gemacht. Ich ziehe mich um und bin erstaunlich wach. Wie schön. Vielleicht, weil sich mein Körper auf das Training freut? Weiß man nicht. 

Ich kann heute auf jeden Fall super atmen und wir traben einträchtig nebeneinander her, während wir einander auf den neusten Stand bringen. Im Wald ist nichts los. Wir sind früher unterwegs, als wir es sonst oft sind, und damit wirklich vor den Hundeausführern. Zwar müssen die Hunde vor der Arbeit ausgeführt werden, aber es gibt anscheinend auch bei Hundehaltern eine Schmerzgrenze. Mir ist das sehr recht. Die meisten Hunde, die mir hier regelmäßig begegnen, können gar nichts. Also die wissen ihren Namen kaum, kommen nicht, wenn es verlangt wird und bleiben auch nie verlässlich stehen. Dafür kann der Hund natürlich nichts. Aber dem Hundeführer ist es auch immer egal. 

Der Mensch ist das Problem. Nicht das Tier.

Weil die Erwartungshaltung ist, dass jeder Hunde ebenfalls toll findet und ja allgemein bekannt ist, dass der eigene Fiffi nur spielen will oder sich eben erschreckt hat. Wie sich der Läufer, Spaziergänger oder Radfahrer fühlt, ist dem Hundeführer dabei immer egal. Zumindest, wenn ich diese Begegnungen erlebe. Der Hundeführer erwartet Verständnis für das Verhalten seines Hundes und auch für das Eigene. Immer. Und wenn kein Verständnis entgegengebracht wird, ist man ein Tierhasser. Heute gibt es keine dieser Vorfälle. Es gibt keine Begegnungen und auch keine anderen Vorkommnisse. Wir laufen einfach. 

Wie schön das sein kann. Alles läuft prima und wir sind beide glücklich und zufrieden mit dem frühen Training. Ich glaube, dass auch der Coach mit diesem Training deutlich glücklicher ist, als mit Desaster, was am Dienstag passiert ist. Aber so ist das eben manchmal. Heute früh war die Luft ganz anders temperiert und auch die Luftfeuchtigkeit war anders. Und zack ändert sich einfach alles, für meine Lunge. So einfach kann es sein.