Schon oft habe ich mich darüber gefreut, dass ich Alltagserledigungen mit dem Fahrrad erledigen kann, statt das Auto zu benutzen. Ich habe meistens das Gefühl, dass ich mit dem Alltagsrad früher losfahren muss, als mit dem Auto, weil ich wahrscheinlich länger brauche. Aber bei 9 von 10 Fahrten ist das falsch. Ich verbrauche meist die gleiche Zeit, mit dem Rad, wie mit dem Auto. Nicht, weil ich genauso schnell fahre, das ist natürlich nicht der Fall. Sondern, weil ich mit dem Auto immer einen Parkplatz suchen muss und dann noch zu meinem eigentlichen Einsatzort spaziere. Das kostet Zeit. Eine Autofahrt ist schließlich nicht nur mit der Fahrerei erledigt.
Ich glaube, das unterschätzt man oft. Selbst wenn die Arztpraxis einen Parkplatz mit ein paar Plätzen hat, muss eben auch immer einer frei sein, wenn man vorfährt. Ansonsten muss man sich umschauen und das Auto eben woanders parken. Oft hat man Glück, es gibt Parkplätze drumherum, man muss sie nur finden. Oder es findet sich ein Parkhaus. Den Parkschein ziehen und dann zum Treffpunkt laufen, das alles zähle ich zur Autofahrt mit dazu. Und dann kann ich guten Gewissens sagen: mit dem Fahrrad bin ich eigentlich ähnlich schnell vor Ort. Denn mittlerweile läuft das Abschließen routiniert und mit meiner Tasche bin ich auch gut ausgestattet.
Heute habe ich einen Trainingsruhetag. An einem Samstag kommt mir das Trainingsfrei oft gelegen, weil ich gerne in Ruhe Besorgungen oder Erledigungen mache und mich mit Freunden treffe. All das geht hervorragend mit dem Rad. Natürlich nur, mit den richtigen Taschen. Da muss ich schon ein bisschen geschickt planen, wenn es um das Transportieren geht. Spontaner kann ich Sachen natürlich ins Auto laden. Wobei ich auch dort platzmäßig limitiert bin. Auf dem Rad aber selbstverständlich noch mehr. Ich muss es ja auch noch gut handhaben können. Und natürlich selbst strampeln. Elektrounterstützung hin oder her. Die Masse muss immer erst mal in Bewegung kommen.
Ganz selten habe ich mittlerweile das Gefühl, dass die Fahrt, die ich mit dem Rad gemacht habe, sinnvoller mit dem Auto gewesen wäre. Es gibt immer mal etwas, das sich auf dem Rad nicht so gut transportieren lässt, aber das ist wirklich nicht oft der Fall. Wahrscheinlich liegt das auch daran, dass ich meine Radtaschengrößen weise gewählt habe? Oder auch daran, dass man seine Erledigungen entsprechend vorausplant und ganz spontane Dinge eher selten vorkommen. In so einer Radtasche ist ja doch immer noch ein bisschen Platz. Eine Kleinigkeit mehr kann man also fast immer dazupacken.
Heute erledige ich einige Themen, mache Besorgungen und dann fahre ich auch noch zur Nachmittagseinladung. Und zack, habe ich am Ruhetag auch fast 20 km auf der Uhr. Und das einfach so nebenbei. Das gefällt mir ziemlich gut.