Zum Abschluss der Arbeitswoche gibt’s wieder einen leisen Hinweis, wo sich diese Woche die Schatzkiste des Advent[ure] Kalenders versteckt. Zack und ich weiß auch gleich Bescheid. Der Zeugwart und ich sind also auch dieses Wochenende wieder auf der Suche. Beim Frühstück überlegen wir, ob es wohl heute passt mit der Wanderung oder besser morgen. Der Wetterbericht ist für morgen ein bisschen besser, aber ich gehe fest davon aus, dass dann -aus eben diesem Grund- auch mehr los ist. Und Menschen wollen wir so gut es geht vermeiden. Wir treffen uns derzeit schon nicht mit unseren Freunden, da muß ich mich nicht mit Wildfremden im Wald umgeben.

Deshalb beschließen wir heute zu wandern. Samstags bietet es sich für die Meisten einfach nicht an. Samstag ist ein Erledigungstag. Und heute sicherlich erst recht, weil uns ein weiterer Lockdown kurz bevor steht. Und ich bin mir einfach unsicher, warum es immer so ist, dass wir Menschen uns selbst reinreiten. Aber, wie so oft, bringt es nichts, sich aufzuregen, weil ich die Situation ja nicht ändern kann. Viel mehr zu Hause bleiben, nicht unter Menschen gehen und das Beste daraus machen als wir, kann man ja kaum. Heute nutzen wir also den Samstag zur einsamen Advent[ure] Kalender Suche im Wald bei Wiesbaden. Die Hinweise haben uns diesmal in den Taunus verschlagen.

Planung ist das A & O

Man weiß ja nie, ob man richtig ist, bis man an der vermeintlichen Stelle angekommen ist und die Schatzkiste findet. Deshalb ist es wichtig, dass auch der Weg das Ziel ist. Denn was wäre ansonsten, wenn ich mich im Ziel getäuscht hätte? Das kann natürlich auch passieren. Schließlich gibt’s vom Bike-Loft und vom Berg-Loft Maloja Store in Wiesbaden immer nur ein paar Bilder und ein paar kryptische Hinweise. Mit Hilfe von Komoot und dem dortigen Bike-Loft Profil kann man dann los rätseln und dann eben die Strecke planen. Zumindest ich mache das so. Meine Strecke steht seit gestern.

Wir fahren zu einem wirklich kleinen und sehr übersichtlichen Wanderparkplatz in Niedernhausen und ziehen uns nebeltauglich an. Dann schnappen wir die Rucksäcke und los geht’s. Erst mal schön durch’s Theißtal und an der Lumpenmühle vorbei. Oder vielmehr an dem, was von ihr noch übrig ist. Das ist ehrlich gesagt nämlich gar nichts. Nur ein Schild erinnert noch dran. Die Mühle ist seit über 100 Jahren verschwunden. Wir folgen dem Wanderwegweiser mit dem Wildschwein und gleich nach dem wir am See vorbei spaziert sind, geht’s hoch in den Wald. Immerhin wollen wir heute auf den höchsten Punkt hier im Umkreis, auf über 500m.

Der Wildschweinweg wird mal durch den Bembel ergänzt, ansonsten folgen wir aber immer dem gleichen Symbol, immer schön Berg an. Der Nebel hängt dicht in den Bäumen und je höher wir kommen, desto mehr Schnee liegt auch noch. Was bei uns nass und suppig ist, sieht hier oben gefroren wirklich hübsch aus. Im dicken Nebel taucht eines der Wanderhighlights von Komoot auf: der Schuhbaum. Warum auch immer scheinen die Wiesbadener hier ihre Schuhe in den Baum zu hängen. Ein wirklich sehr mystisches Bild, mitten im Winternebel.

Von hier ist es bis zu unserem Schatz nicht mehr weit und als wir die Hohe Kanzel erreicht haben, schwärmen wir aus. Wir nehmen uns noch mal die Hinweisbilder und los geht’s. Wie schon die letzten Wochenenden springen wir von einer Stelle zur nächsten und drehen gefühlt jeden Stein um. Diesmal wühle ich zusätzlich im Dreck und im Schnee und saue mich im Matsch auch kräftig ein. Ich beschwere mich sogar zwischendurch, weil hier einfach nichts zu finden ist. Und manchmal bringt sowas ja auch etwas. Die Fundstelle zieht mich auf jeden Fall urplötzlich magisch an.

Tatsächlich brauche ich keinen weiteren Tipp oder Hinweis und hebe den Schatz. Also mit Hilfe des Zeugwarts. Das ist ein wirklich großartiges Versteck diese Woche. Ich glaube, die Verstecke werden jede Woche besser! Wir bergen also den Schatz und ich freue mich wie ein Kind. Das ist eine wirklich tolle Idee um Erwachsene während einer Radausfahrt oder Wanderung zu beschäftigen. Beim Rad fahren allerdings bräuchte ich eine zusätzliche Schicht um hier noch 40 Minuten zu suchen. Sonst wäre ich erfroren. Da ist die Ausstattung eben alles. Beim Wandern passt mein Outfit ganz gut. Auch für die Suche.

Nach dem wir die Metallkiste wieder gut verschlossen an ihren ursprünglichen Platz zurückversteckt haben, wandern wir durch die dicken Nebelschwaden aus dem Schnee wieder zurück in die grüne, nasse, Welt. Gut, dass ich wasserdichte Wanderstiefel anhabe. Die haben sich für diese Wanderung mehr als rentiert!