Die Kälte, die den gestrigen Januartag so richtig schön winterlich gestaltet hat, ist immer noch präsent. Auch um die Mittagszeit, in der ich mich heute wieder zum Lauftraining umziehe, sind es im Rhein-Main-Gebiet noch deutliche Minusgrade. Zusätzlich sitzt eine dicke Wolken und Nebelwand auf dem Feld, und lässt kaum Licht durch. Die klare Luft, die es gestern, bei schönstem Sonnenschein gab, ist heute nebelverhangen und diesig. Das muß nicht schlecht sein. Aber es ist eben anders als gestern.

Und ehrlicherweise muß ich sagen, dass mir Kälte mit Sonne deutlich mehr zusagt, als Kälte ohne Sonne. Ich habe heute früh daheim noch meine Laufjacke geschnappt, weil ich im Büro eher für die Wärme der Sonne ausgestattet bin, als für diese Kälte. Ehe ich mich umziehen gehe, tausche ich auch die kurze Hose, gegen eine lange aus und schon bin ich unterwegs. Eine weitere Schicht wäre sicherlich angenehmer gewesen, allerdings habe ich nicht noch ein Unterhemd in meiner Tasche. Also laufe ich so. Nicht laufen wäre ziemlich blöd.

Abwechslung

Vor allem, wo es mir die letzten Tage, gerade auf der Arbeit, so besonders gut getan hat. Einmal durchatmen, die frische Luft durch die Lunge und vor allem auch durch den Kopf pusten und auf andere Gedanken kommen, ist eine großartige Pausengestaltung. Bei vielen Themen mache ich, samt Kopf und Umfeld, so eine richtige Pause. Im Pausenraum ist es bei uns laut und irgendwie kommt das Gespräch doch immer in Richtung Arbeit. Auf dem Feld ist das nicht der Fall.

Hier bin ich alleine und wenn überhaupt, denke ich eben mal über ein. Thema aus dem Büro nach, oder wie ich es sinnvoll lösen könnte. Allerdings ist das oftmals nur kurz nach dem Start der Fall. Dann schweifen die Gedanken ab und die Aufmerksamkeit richtet sich auf den Weg, den Fußauftritt, die Frankfurter Skyline am Horizont, die Pferde auf der Weide oder die Reiter, die mir hier oft begegnen. Und obwohl ich nicht an die Arbeitsproblematiken denke, fallen mir dann spätestens unter der Dusche die Lösungsansätze ein.

Einfach so.

Denn zu viel grübeln  bringt mir meistens kein gutes Ergebnis. Wenn ich viel grübel, dann drehen sich meine Gedanken einfach oft im Kreis und das führt nicht zu einer Lösung. Ich denke dann einfach öfter über das Gleiche nach, was aber keine Lösung ist.

Gut durchgekühlt überlege ich mir die Packliste für den morgigen Tag, denn wenn es da wieder so frisch ist, brauche ich auf jeden Fall eine lange Laufhose und ein Unterhemd. Das, was ich jetzt noch an Klamotten im Büro habe, ist definitiv nicht warm genug. Oder ich müsste so richtig schnell unterwegs sein, um warm zu werden. Das passt aber nicht, weil ich mich auch nicht überlasten möchte. So kurz vor dem offiziellen Schluß des #rwjanuarstreak möchte ich nichts riskieren und weiter laufen können. Wäre ja schade, stoppen zu müssen, weil ich mich erkältet oder überlastet habe.