Wenn man einen Triathlon macht, dann werden die drei Disziplinen direkt nacheinander absolviert. Das heißt, nach dem Schwimmen geht es in die Wechselzone und dann direkt weiter auf’s Rad. Und sobald der Radpart fertig ist, zieht der Athlet sich die Laufschuhe an und absolviert die dritte Disziplin. Die Übergänge oder Wechsel sind tatsächlich eine eigene Disziplin und, ich bin mir sicher, dass der Coach mich das auch noch mal explizit trainieren lassen wird. Wenn zwei Disziplinen direkt hintereinander absolviert werden, im Training, dann wird gekoppelt. Koppeltraining

In meinem Trainingsplan steht ein solches Koppeltraining heute drin. Wow. Trainieren also, wie ein richtiger Triathlet. Das ist schon ziemlich toll. Ich fahre also heute nach Plan erst Fahrrad und dann gehe ich Laufen. Das Radtraining mache ich auf der Rolle. Draußen ist es eiskalt und ungemütlich. Zusätzlich sind unsere Krankenhäuser im Moment absolut am Limit und da kann ich ja ein bisschen Rücksicht drauf nehmen. Ich fahre also eine neue Strecke bei Zwift und erhoffe mir über die Fahrzeit von einer Stunde, dass ich die Strecke abschließen kann. Immer, wenn man eine Strecke bei Zwift abschließt, gibt’s nämlich einen Batch. 

Der kann natürlich nichts und tut auch nichts zur Sache, aber ich habe dann eben einen Streckenbatch mehr in meiner Sammlung. Und tatsächlich reicht meine einstündige Fahrtzeit heute dafür aus, dass ich die Strecke komplett abschließe. Im Anschluss mache ich die ganze Technik aus und bringe meine Flasche in die Küche. Dann ziehe ich mich um. Ab in die Laufklamotten, wie das beim Koppeltraining eben so ist. Ich ziehe mich ein Stückchen wärmer an, als ich es sonst tun würde, denn ich bin total nassgeschwitzt. Das Radeln auf der Rolle ist immer eine schwitzige Angelegenheit.

In meinen Laufklamotten, inklusive Mütze über meinen nassgeschwitzten Haaren, trete ich auf die Straße und trabe los. Das ist eine ziemlich eierrige Angelegenheit. Laufen nach dem Rad fahren ist immer erst mal ein komisches Gefühl. Ich laufe unrund und irgendwie eben wie auf Eiern. Oder als wären meine Beine aus Gummi. Sind sie natürlich nicht. Aber die ersten Meter schon. Ich soll 20 Minuten laufen und da denke ich mir, dass eine Runde ums Dorf da gut passen könnte. Nicht, dass ich die Dorfrunde schon mal abgestoppt hätte, aber ich schätze mal, dass die gute 20 Minuten dauert. 

Dauert sie aber gar nicht. Ich bin nach nur 17 Minuten zurück daheim. Wow. Ich denke aber, das zählt. Dem Coach dürften die 3 Minuten ziemlich egal sein. Und ich gehe ins Warme und rolle die Matte aus. Es ist nämlich so, dass der Coach im Anschluss an das Koppeltraining heute noch ein Dehnprogramm in den Trainingsplan geschrieben hat. Und, weil ich das ja immer mal gerne überspringe, mache ich es heute zum Wochenabschluss ganz ordentlich. Er schreibt es ja eh nicht für sich rein, sondern für mich. Also habe ich natürlich auch viel mehr davon, wenn ich es absolviere, als wenn ich es nicht mache.    

Bei der Auswertung vom Koppeltraining bin ich massiv zufrieden. Ich bin teilweise 6 Minuten auf den Kilometer gelaufen, das ist der Wahnsinn. Warm starten, also nach dem Radfahren, scheint mich zu beflügeln. Nach diesem Koppeltraining heute habe ich auf jeden Fall ein richtig triathletisches Gefühl. Der Coach weiß einfach zu motivieren, auch an einem Sonntag. Oder vielleicht gerade am Sonntag?