Nach dem gestrigen Seetag, den ich hauptsächlich mit lesen und schlafen verbracht habe, machen wir heute Station in Kristiansand. Hier haben der Zeugwart und ich nichts spezielles geplant. Wir sind mal wieder auf eigene Faust unterwegs. Das war in Bergen ja bereits ein voller Erfolg und auch in Skjolgen haben wir so tolle Eindrücke erleben können. Kristiansand wurde 1641 in Südnorwegen gegründet und fungiert als Handelsstadt. Die Stadt hat unheimlich viele Skulpturen zu bieten, zumindest habe ich das im Vorhinein gesehen. Unseren Landausflug habe ich nämlich erneut über Kommot geplant. Natürlich habe ich alle Skulpturen auch gleich mit reingenommen. 

Ich habe mich außerdem von den Tipps der Kommot Community leiten lassen und habe eine besonders hübsche Straße eingeplant, in der viele tolle weiße Häuser stehen sollen, die Einkaufsstraße und einen Park. Da ich gesundheitlich etwas angeschlagen bin, freue ich mich, dass ich keine Mammuttour geplant habe. Wir frühstücken heute also in aller Ruhe während der Himmel sich noch recht wolkenverhangen zeigt. Wie jeden Tag herrscht am Kaffeeautomaten, um Cappuccino, Latte Macciato oder Espresso zu ziehen, extremer Betrieb. Die Schlange zählt 11 Personen. Einfach irre. Ähnlich geht’s heute auch bei den Pancakes zu. Hier stehen 23 Leute. 

Ich vermute, dass die Pancakes der absolute Knaller sind und ich das Angebot eben einfach nicht zu würdigen weiß. 

Nach dem Frühstück ziehen wir uns an und spazieren los. Die Komoot Route startet direkt hier am Pier und so spazieren wir durch ein tolles Container – Elch – Tor und sind nach kurzer Zeit mitten drin im Stadtgetümmel. Dafür, dass heute Montag ist, ist in Kristiansand einfach gar nichts los. Wir spazieren erst ein gutes Stück am Wasser entlang und finden hier schon zahlreiche Skulpturen. Als wir in die Stadt abbiegen, stehen wir erst mal ewig an einer Fußgängerampel, weil mir nicht klar ist, wo hier ein Druckknopf um die Grünphase anzufordern zu finden ist. Eine nette Einheimische, die sich wahrscheinlich einfach nur ihren Teil über Touristen denkt, hilft nach zwei verpassten Grünphasen dann netterweise aus. 

Es geht doch nichts über die Kenntnis von einheimischen Gepflogenheiten. Ich meine, wenn es schon am Fußgängerdrücker hapert… wie würde ich bloß ansonsten in Norwegen klarkommen? Danke also noch mal an die nette Frau, die einfach den Ampeldrücker betätigt hat und unseren Tag in Kristiansand damit auch irgendwie retten konnte. Wir queren also die Straße und spazieren durch die wunderbare Straße mit den weißen Häusern. Meine Begeisterung hält sich in Grenzen. Aber immerhin haben wir die Straße mal gesehen. Sonst würden wir uns vielleicht auch immer fragen, ob sich die Straße gelohnt hätte. 

Natur pur

Nach einem kurzen Abstecher in der Einkaufsstraße, geht es in das Naherholungsgebiet von Kristiansand. Eigentlich sah dieser Abschnitt der Strecke nach einer kurzen Runde aus. Das Naherholungsbiet von Kristiansand liegt quasi über der Stadt auf einem Hügel. Wir erklimmen die Steinstufen, genießen erst den Blick über die Stadt und tauchen dann regelrecht ab, in die Natur. Wer hätte das denn gedacht und erwartet? Hier ist ein absolutes Naturparadies! Im Grunde könnte ich an jeder Ecke, an jedem Baum und an jeder Bank stehen bleiben und die Natur genießen. Jeder Ausblick ist absolut fantastisch. 

Dass man hier seine Läufe gerne macht, das kann ich absolut nachvollziehen. Die Seen sind zum Baden ausgelegt, es gibt tolle Felsen und Pontons, hier verbringt man wirklich gerne Zeit, das glaube ich sofort! Nachdem wir das Naturschutzgebiet wieder verlassen haben, schlendern wir durch die Haupteinkaufsstraße zurück ans Wasser und dann zurück zum Schiff. Die Stadt selbst würde ich jetzt nicht als absolut sehenswert einstufen. Kristiansand ist nicht hässlich, aber auch nicht total hübsch. Aktuell, also im Oktober 2023, gibt es noch viele Baustellen, so dass die Stadt diesbezüglich sicherlich noch gewinnen wird. Falls Ihr aber mal in der Nähe seid schaut Euch unbedingt den Ravnedalenpark an. Der ist jeden Schritt wert! 

Beim Ablegen steuern wir durch die vielen kleinen Schereninseln hindurch und genießen die letzten Sonnenstrahlen. Was ein Glück, dass ich diesen Park mit eingeplant hatte!