Wir verbringen unseren Urlaub weder in New York noch beim Mohrenwirt. Gerade beim Mohrenwirt wäre mir nämlich unsere durchgeschwitzte dreckige Wäsche egal… dort gibt es einen Wäscheservice. Leider gibt’s den nicht bei uns daheim. Oder irgendwie schon, denn wir haben natürlich eine Waschmaschine und dann ist das Aufhängen der Wäsche ja auch nur noch Formsache. Heute füllen wir also mal den Kühlschrank auf und kümmern uns ein bisschen um den Haushalt. Der Zeugwart betreibt außerdem Wartung und Pflege bei seinen Rädern und so sind wir blitzschnell am Nachmittag angekommen. Mit den Rädern fahren wir heute nicht, aber ich habe noch eine Lauftrainingseinheit im Plan, die ich machen möchte.

Ein kompletter Ruhetag, ganz ohne sportliche Bewegung, ist es heute für mich also nicht. Coach Amy kümmert meine Vorbelastungen vom Rad fahren am Wochenende nicht. Ich werden den heutigen Plan einfach entsprechend ausführen und die Laufgeschwindigkeit anpassen. Es ist weiterhin richtig warm, als ich mir heute Nachmittag den richtigen Zeitpunkt für die Lauftrainingseinheit aussuche. Laut Wetterbericht soll es so ja noch die ganze Woche sein. Passend also zum Urlaub. Wenn ich dann eh wieder am Schreibtisch sitze, und nicht auf dem Rad, ist es auch nicht so wild, ob es warm ist, oder kühl. Obwohl es mir für das Laufen durchaus recht ist, wenn ich auf meine Jacke noch eine Weile verzichten kann. Vielleicht geht’s ja auch erst mal mit langen Ärmeln los?

Da kommt es natürlich darauf an, wie schnell es kalt wird. Aber gut. Noch ist es ja nicht kalt, also brauche ich mir darüber ja noch keine Gedanken zu machen. So einfach ist das. Ich gehe noch kurz in der Nachbarschaft quatschen und dann bin ich auch schon unterwegs auf der Laufstrecke. Die Uhrenansagen sind heute kurz und knackig. Für das Einlaufen hat Garmin Coach Amy 800m aufgeschrieben. Die trabe ich gerade so, wie ich mich heute fühle. Das ist nicht sonderlich flott, aber auch nicht langsam. Ich brauche gefühlt immer ein paar Minuten mindestens, bis ich rund laufe. Erst zwickt und zwackt es etwas, aber dann trabe ich einfach toll vor mich hin. Und ehe ich mich zu sehr im Trab einlulle, gibt’s den Countdown und dann den allseits bekannten Vibrationsalarm.

Wechsel!

Ich habe mir das Training daheim auf dem Plan natürlich schon angeschaut, aber wer das vergißt bekommt es auf der Uhr auch noch mal kurz eingeblendet. Die Lauftrainingseinheit heute verlangt Schrittfrequenzübungen beginnend mit 150 Schritten pro Minuten und ich soll die langsam auf 200 Schritte pro Minute steigern. Über 1,6km habe ich Zeit und bekomme die Schrittfrequenz dabei auf einem Tachobildschirm auf der Uhr angezeigt. Das klappt auch ganz gut. Bei 150 scheine ich eh immer rumzulaufen, und eine kleine Steigerung kann ich da auch gut mit einbauen. Alles über 180 Schritten wirkt allerdings etwas komisch. Zumindest kommt es mir so vor.

Bei Schrittfrequenzübungen kann man sich ja für kleine, schnelle, nicht vorankommende Schritte entscheiden, oder man legt sich richtig ins Zeug und kommt voran. Ich komme heute voran, aber es kommt mir gar nicht so anstrengend vor. Richtig cool. Es sieht mittlerweile sicherlich richtig lächerlich aus, wie ich da mit den winzigen, blitzschnellen Schritten vorangaloppiere. Aber Trainingsplan ist eben Trainingsplan, da beißt die Maus keinen Faden ab! Nach der Meile Schrittfrequenzübungen laufe ich mich noch 800m aus. Und das mache ich deutlich flotter, als ich Eingelaufen bin. Einfach so, weil es geht. Cool.