Heute bin ich immer noch etwas schlapp und ich glaube, das hängt einfach noch mit meiner Blutspende zusammen. Ich wüsste zumindest nicht, woher das Gefühl ansonsten kommen soll. Es ist einfach so, dass ich nicht so fit bin, wie sonst. Dabei trinke ich wirklich viel und achte noch mehr als sonst auf ordentliches Essen. Bei einer Blutspende verliert der Körper etwas über 500g Blut und das kann, gerade beim ersten Mal, ziemlich auf den Kreislauf gehen. Bei mir verlief die Spende ja recht unauffällig, außer dass mir regelrecht die Energie ausgesaugt wurde. 

Ich will heute trotzdem versuchen eine Runde raus zu gehen. Schon alleine deshalb, weil mein Garmin Coach Greg Trainingsplan nach einer Trainingseinheit verlangt. Außerdem bringt ein Aufenthalt an der frischen Luft ja auch Energie. Zumindest gibt es einem oft ein besseres Gefühl. Wunder kann eine Runde draußen auch nicht vollbringen, das ist mir auch klar. Ich weiß auch, dass ich nicht sofort lostraben kann. Also stelle ich mich auf eine Walkingrunde ein und ziehe mich um. 

Das Thermometer zeigt unter 15° C an. Das ist für einen Julitag jetzt ja nicht besonders warm. Oder haben wir schon Herbst? Dabei war es doch noch nicht mal so richtig Sommer! Das wäre jetzt doch etwas flott. Nun gut, wir haben Ende Juli, das ist klar. Trotzdem ist es doch unverhältnismäßig frisch. Allerdings motzt auch jeder, wenn es zu warm ist, also kann man es ja sowieso keinem recht machen. Für die Natur wird es mit den kühlen Nächten sicherlich nicht so schlecht sein. 

Tatsächlich schlüpfe ich in meine Jacke, ehe ich rausgehe und bin darüber auch ganz froh. Auf den Ohren habe ich einen Podcast, der auch eine Walkingrunde kurzweilig werden lässt und schon geht’s los. Die ersten Meter sind noch an der Straße, ehe ich ins Feld abbiege und ganz für mich bin. Scheinbar sofort schluckt das Feld auch alle Umgebungsgeräusche. Von der Straße ist kaum mehr etwas zu hören. Neben mir raschelt es. Wahrscheinlich habe ich eine Maus gestört? 

Ganz klein am Horizont taucht eine Frau mit einem Hundekind auf. Es könnte auch einfach nur kleiner Hund sein, aber dieses Wesen hüpft so lebensfroh durch die Welt, das muss ein Welpe sein. Beide kommen näher und tatsächlich ist es ein kleines, lebensfrohes, bildhübsches Hundekind, was da munter über den Weg tapst. Marley ist seit 11 Wochen auf der Welt und wohnt seit kurzem in der Nachbarschaft. Er hat natürlich noch viel zu lernen, aber ich bin da ganz zuversichtlich.

Meine Laufrunde wurde so etwas aufgelockert ehe sich unsere Wege wieder trennen und jeder in eine andere Richtung marschiert. Ich fühle mich ganz gut. Bäume ausreißen kann ich heute trotzdem noch nicht. Ich glaube, ich lege doch noch ein paar weitere Pausentage ein. Jetzt wird das im Bezug auf mein großes Duisburg Ziel ja noch nicht wirklich etwas ausmachen.