Was war das doch für ein holpriger Start in meinen Tag gestern mit dem Morgenlauf. Nicht, dass der Lauf nicht insgesamt gut getan hätte, es war vielmehr so, dass er sich unrund angefühlt hat, weil ich nicht richtig in den Tritt gekommen bin. Ich glaube mittlerweile wirklich, dass es an den Schuhen lag. Das ist mir jetzt schon ein paar Mal aufgefallen. Und wenn ich unrund laufe , dann tue ich das in der letzten Zeit immer in diesen Schuhen. Das ist doch ein Zeichen. Ich greife ja schließlich nicht automatisch nach den Schuhen, wenn ich einen unrunden Tag habe! Das wäre ja doch ein bisschen viel Zufall, finde ich. Heute probiere ich es mit anderen Schuhen und außerdem auch mit einer anderen Laufstrecke. Ich will ein bisschen weiter laufen und habe dafür den neusten Sally’s Welt Podcast auf den Ohren

Der ist immer ganz kurzweilig und unterhaltsam. Außerdem finde ich den Werdegang von Sally’s Welt auch ganz interessant. Immerhin ist das eine total Self-Made-Firma in der heutigen Zeit, die alleine mit guten Ideen, viel Herz und gutem Unternehmergeist aufgebaut wurde. Das finde ich interessant und gut. Ich höre da also gerne zu. Vor allem während ich mein Lauftraining absolviere. Heute wähle ich eine andere Laufstrecke und bin auch hier richtig negativ überrascht. Müll, wohin das Auge blickt. Ich bin mir nicht sicher, ob mir das früher einfach nicht aufgefallen ist, oder ob der viele Müll nicht da war? Müll und Hundehaufen prägen hier den Straßen- und Wegesrand. Ich glaube, weil das hier eine Verbindungsstrasse ist, sind alle gesellschaftlichen Regeln ausgehebelt.

Die Hundehalter denken, dass ein Hundehaufen hier nichts macht, weil keine Anwohner da sind. Und wahrscheinlich werfen die Leute ihre Flaschen, Kronkorken, Taschentücher, Masken und Getränkedosen hier auch einfach aus dem Auto, weil sie sich am Müll im Auto stören. Und weil hier, wie schon auf der anderen Verbindungsstrasse, die ich letzte Woche vom Müll befreit habe, einfach keiner wirklich hinsieht. Die Jogger, die hier unterwegs sind, schauen vorbei. Das mache ich auch oft.

Wenn ich in die Ferne blicke, dann sehe ich den Müll direkt im Grünstreifen nicht. Und damit ärgere ich mich auch nicht darüber. Reiner Selbstschutz also.

Bin ich allerdings ehrlich zu mir selbst, dann weiß ich, dass mich der Müll trotzdem ärgert. Ich finde es einfach ätzend, wenn die Natur so zugemüllt wird. Es ist ja nicht so, als würde nur ich hier leben und der, der den Müll hinwirft. Es gibt hier bei uns -erfreulicherweise- auch eine Menge Tiere in Wald und Feld und wenn so ein Reh sich mit einer Snickers-Umverpackung anfreunden muß, dann ist die Sache doch echt gelaufen. Das ist nicht normal. Das darf einfach nicht sein. Sehe nur ich das so? Manchmal ist man mit seinen Ansichten ja regelrecht alleine. Das heißt nicht, dass die eigenen Ansichten falsch sind, das heißt aber, dass die Allgemeinheit eben gerade andere Sorgen hat.

Jetzt weiß ich nicht so genau, wie man die Wertigkeit der Sorgen so einschätzt. Und ich will das auch gar nicht bewerten. Ich weiß aber, dass ich heute Zeit für eine aktive Mittagspause habe und dieses Stück Randstreifen aufräumen gehe. So viele Flaschen, Masken, Taschentücher, Zigarettenkippen und Kronkorken! Das füllt ganz sicher einen großen Müllsack, da bin ich sicher. Hoffentlich reicht einer….

Ich trabe heute früh wirklich kurzweilig durch die Gegend und als ich wieder in die Anwohnergebiete komme, bin ich auch hier über den Müll auf den Straßen geschockt. Hier geht’s vor allem darum, dass man den Müll der Anderen nicht aufheben möchte. Also da bin ich von überzeugt. Obwohl ich mir dann wieder denke, dass es eben ja vor meiner Haustür ist. Ein Zwiespalt also. Aber wenn man das eben aus purer Ignoranz so macht, dann ist einem eben auch nicht mehr zu helfen. Eigentlich müsste unsere Stadt mal einen Müll Aktionstag machen. Ich vermute, dass da einige mitmachen würden. Oder gar keiner? Vielleicht könnte man auch einfach mehr Arbeitsplätze bei der Straßenreinigung aufsetzen? Damit hinter den Müllsündern her geputzt werden kann. Aber bezahlen will das wahrscheinlich auch keiner.

Mit meinem anderen paar Laufschuhe bin ich heute übrigens ziemlich gut unterwegs. Ich glaube wirklich, dass ich die von gestern aussortieren muß. Die habe ich einfach klein gekriegt. So muß man es wahrscheinlich einfach sagen. Und der Wahrheit ins Auge blicken. Es ist ja erfreulicherweise nicht so, als hätte ich keine Schuhe ansonsten. Trotzdem ist es bemerkenswert, wie schlecht ich mit diesen bei den Läufen der letzten Wochen unterwegs war. Für heute plane ich mir ganz sicher eine aktive Mittagspause ein. Vielleicht hat der Zeugwart auch Luft dazu, etwas Zeit an der frischen Luft zu verbringen und den Seitenstreifen, so wie den Wald, vom Müll zu befreien?