Wie mein Training die nächsten Tage aussieht, ist tatsächlich überschaubar. Der Coach hat ein paar Einheiten in den Trainingsplan reingeschrieben und wir tasten und einfach mal langsam ran. Training kann ja irgendwie alles sein, wenn es im richtigen Pulsbereich stattfindet. Bei mir geht es also mit Struktur los. Ich bin ja die letzte Zeit immer mal gelaufen und habe regelmäßig Athletiktraining gemacht. Das ist ganz nett, aber eben nicht so zielführend. Auch nicht, wenn das Ziel eben keine Veranstaltung ist. Seit heute früh wissen wir ja nun, dass das Ziel endlich definiert ist und ich beim Halbmarathon in Hamburg an den Start gehen möchte. Und zwar bei dem, der im Rahmen des Marathons stattfindet.
Für heute steht in meinem Plan zügiges Gehen. Der Coach will sich noch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen und ich mich auch nicht. Immerhin bin ich diese Woche krank gewesen und da muss ich mich nicht gleich komplett abschießen. Nach einer Infektion langsam loszulegen, ist immer ratsam. Ich ziehe mir also heute meine Laufklamotten an und checke den Wetterbericht. Aktuell ist es ziemlich warm bei uns und es schüttet zwischendurch immer mal kräftig. In den 40 Minuten, die ich heute unterwegs sein soll, besteht also durchaus Potenzial so richtig schön durchnässt zu werden.
Ich checke also den Regenradar und habe trotzdem immer noch eine 50:50 Chance nass zu werden. Immerhin ist der Regenradar bei uns immer mal richtig. Der Himmel sieht jetzt auch nicht sonderlich angsteinflößend aus, deshalb verzichte ich auf eine Regenjacke. Ich schalte einen Podcast ein und trete mit meinen True Motion Schuhen auf die Straße. Es ist ein bisschen windig, aber die Temperatur passt zum kurzärmeligen T-Shirt, was ich mir für dieses Training rausgesucht habe. Der Podcast ist ganz interessant und so gehe ich los. Zügig und noch ein bisschen unentschlossen, wo ich heute so langgehen werde. Manchmal ist es gut, die Strecke vorab genau zu kennen. Wenn ich laufe, hilft mir das oft.
Beim Gehen oder Walken ist mir das egal. Da kann ich den Weg einfach ganz spontan auswählen. Die Geschwindigkeit ist überschaubar und ich kann trotz Anstrengung prima nachdenken. Das ist beim Laufen, was für mich viel anstrengender ist, nicht immer der Fall. Ganz spontan nehme ich also Feldwege, gehe flott durch den Wald und drehe dann noch eine Runde durchs Dorf. Zeiten abzuschätzen fällt mir nicht immer leicht, heute klappt es aber ganz gut. Ich nehme intuitiv die Wege, die die 40 Trainingsminuten, die der Coach aufgeschrieben hat, ziemlich gut füllen. Und ich bin ganz schön außer Atem. Der Trainingsstart war genau passend. Zumindest fühlt sich alles gut an!