Waldlauf, Mönchsweiher, Wanderparkplatz, morsche Brücke, Trails mit Räuberhauptmann, Orientierung, steile Anstiege, zwei Rehe, „ah hier sind wir“

Ein Lauf mit dem Räuberhauptmann als Wald- und Laufguide verspricht vielversprechend zu sein. Wir haben heute vor, vom Mönchsweiher gute 4,5 km durch die Hassberge heim zu laufen. Vom Parkplatz zum Mönchsweiher sind es ungefähr 1,2 km. Wir laufen im strömenden Regen zum Weiher und meine Laufschuhe sind schon gut eingesaut, ehe wir den See überhaupt erreicht haben. Laufschuhe sind ja irgendwie immer besser, wenn sie dreckig sind.  

Schuhgeschichten sind immer die Besten!

Von Mönchsweiher laufen wir einen kleinen, feinen, komplett verschlammten Trail entlang. Es geht über Wurzeln, Steine und durch Pfützen hindurch. Irgendwie dachte ich, wir laufen vornehmlich Berg runter, bei diesem Lauf. Allerdings ist diese Theorie nach kurzer Zeit zunichtegemacht. Es ist viel mehr so, dass wir vor allem auch ordentlich Berg auf laufen. Warum das so ist? Es scheint mir, als müssten wir auf jeden Fall um den Kreuzberg und das geht nun mal nur obendrüber, oder in einem größeren Kreis drumrum. 

Wobei ich heute vor allem auch Berg an gut mit komme. Klar läuft der Räuberhauptmann hier sonst sicherlich ganz anders lang, als heute. Trotzdem komme ich für meine Verhältnisse ziemlich gut laufend den Berg hoch. Wir müssen nur ein mal marschieren, weil der Anstieg wirklich unheimlich steil ist. Steigungsprozente zeigt meine Uhr leider nicht an. Wahrscheinlich, weil ihr der Anstieg auch viel zu steil ist? Natürlich marschieren wir trotzdem hoch. Ohne den Anstieg wird es kaum heim gehen.

Das wäre ja gelacht! Der Räuberhauptmann kennt seinen Wald. Denke ich zumindest. Allerdings anscheinend nicht vollumfänglich. Wir landen nämlich irgendwann nach guten 5 km auf einer Lichtung mitten im Wald und der Räuberhauptmann stellt fest, dass er jetzt genau weiß, wo wir sind. Aha. Jetzt also. Ich bin guter Dinge, und kann deshalb über diese Feststellung gut schmunzeln. Ob wir jetzt 6 km oder 10 km unterwegs sind, ist mir per se egal. Darüber kann ich mich ziemlich gut freuen. Es gab da mal andere Zeiten

Die Lichtung ist für den Räuberhauptmann auf seiner normalen 18 km Runde. Jetzt ist nur die Frage, wie weit ist es von der Lichtung denn dann noch bis nach Hause? Die 18 km werde ich nämlich garantiert nicht mehr schaffen. Schon gar nicht, wenn es hoch und heruntergeht. Aber der Räuberhauptmann schätzt nicht mehr. Wir laufen einfach um den Kreuzberg herum, in Richtung der Helenenkapelle. Hier liegen ein paar Bäume quer und uns begegnen Rehe. Eigentlich kein Wunder, denn mittlerweile haben wir 19:45h und das ist ja eine absolute Dämmerungszeit. 

Also die Reh-Hauptverkehrszeit. Ich kann immer noch flüssig laufen. Eigentlich freue ich mich darüber am meisten. Jetzt geht es auch nur noch runter und dann natürlich noch am Flussufer entlang. Wir müssen nämlich auch noch auf die andere Seite. Nach rund 10 km sind wir heute wieder daheim.